Sandsturm in Taklamakanwüste
29. August 2024 in China ⋅ ☁️ 29 °C
Auf die heutige Fahretappe freute ich mich besonders. Gut die Hälfte der 480 Kilometer ging "ab durch die Wüste". Zeitig verliessen wir den Campingplatz. Kritisch wurden wir von der Dorfbevölkerung beäugt. Da wir Korla nicht durchfahren mussten, durften wir frei weiterziehen. Bevor es auf den Tarim Desert Highway ging stockten wir en passant in einem Tante-Emma-Laden unser Trinkwasser auf. Es lagen 520 Kilometer absolute Sandwüste vor uns. Da mussten wir auch mit Sandstürmen rechnen, bei denen es galt Ruhe zu bewahren bzw. parken und abwarten.
Für die letzte mögliche Betankung für die nächsten 300 Kilometer erhielten wir im Roadbook die Koordinaten. Mit vollem Tank gings nun immer mehr in die zweitgrösste Sandwüste der Welt hinein. Nachdem in der Taklamakan grosse Gas- und Ölvorkommen entdeckt wurden, baute China 1995 die Tarim Fernstrasse, welche die Wüste auf 520 Kilometer komplett durchquert. Aufgrund des aufwändigen Baus und der umfangreichen Instandhaltung (Pumpenhäuschen zur Bewässerung der Tamarisken, ständige Strassenreinugung) ist sie wohl auch eine der teuersten Strassen der Welt.
Für die " Rennleitung " war es eine grössere Herausforderung einen geeigneten Übernachtungsplatz für uns zu finden. Durch die Bepflanzungen beidseits der Strasse als Schutz vor Sandverwehungen gibt es nur wenige Möglichkeiten, von der Strasse in den Sand zu fahren. Hinzu kommt noch das Verbot, als Ausländer in der Taklamakanwüste zu übernachten.
Wir erhielten Koordinaten in der Nähe eines Parkplatzes um dort auf die nächsten Orders zu warten. Beinahe im Konvoi zogen wir danach
25 Kilometer weiter. Eine Zufahrt mit genügend Platz vor einem Gaskontrollhäuschen wurde zum Stellplatz umfunktioniert. Absolutes Grill- und Kochverbot vor den Wohnmobilen wurde von Yong Zhi ausgesprochen, wegen der Gasleitungen die es überall gab. Es kam niemand in Versuchung... Ein Sandsturm zog immer heftiger über unsere Köpfe. Fluchtartig zogen wir uns in unsere fahrenden Zuhause zurück und verriegelten alle Fenster und Hekis. Nach 21.00h erschien plötzlich ein Polizeiwagen mit Blaulicht. Yong Zhi musste der Polizei im wütenden Sturm erklären, dass wir bei diesem Wetter unmöglich weiterfahren können.Weiterlesen














