• Grand Canyon?

    September 17, 2024 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute war bereits um 5 Uhr Tagwache. Wer meinen Blog regelmässig mitliest, weiss was dies zu bedeuten hat: Grenzübertritt. Dreiviertel Stunde brauchten wir, um startfertig zu sein, inklusive Kaffee. Für die 130 Kilometer bis an die Grenze nach Kasachstan mussten wir ungefähr 3 Stunden Fahrzeit einkalkulieren. Ein Grossteil der an sich sehr schönen, im herbstlichen Gewand verwandelten Landschaft, führte über sanierungsbedürftige Strassen, oder über kilometerlange Baustellen.
    Vor der Öffnung des Zollüberganges um 9.00 Uhr standen alle 11 Wohnmobile für den Grenzübertritt an der geschlossenen kirgisischen Schranke bereit. Pünktlich zur offiziellen Öffnungszeit wurden
    immer zwei WoMo's zusammen zur Zollabfertigung ins Areal gelassen. Es war einer der angenehmsten Grenzübertritte während dieser Reise.
    Der Tag war noch jung. Genügend Zeit um eine Wanderung vom 70 Kilometer entfernten Stellplatz aus zu planen. Umso mehr, da wir im Charyn Nationalpark übernachten. Erstaunlich, wie schnell sich die liebliche Herbstgegend in eine karge Wüstenlandschaft mit zerklüfteten Bergen verwandelte.
    Der Charyn Canyon liegt im Südosten Kasachstans und erstreckt sich über etwa 154 Kilometer. Die beeindruckenden Felsformationen sind das Ergebnis jahrtausendelanger Erosion durch Wind und Wasser. Der Canyon ist bekannt durch seine markanten, roten Felsen und tiefen Schluchten. Er wird oft mit dem Grand Canyon verglichen, obwohl er nicht so bekannt ist. Die Schluchten sind in verschiedene Abschnitte unterteilt, darunter das berühmte Tal der Burgen, das mit seinen hohen Türmen und spitzen Felsen beeindruckt.
    Langsam zogen immer mehr Wolken und Wind auf. Gut eingepackt, gegen das aufkommende Nass geschützt, stiegen wir in die Schlucht hinunter und staunten einmal mehr über die Vielfalt unserer Natur. Noch rechtzeitig vor dem heftigen Regen liessen wir die letzten Treppenstufen hinter uns, die vom Schluchtboden hinauf zum Infozentrum und Stellplatz führen.
    Den Abend genossen wir in trauter Zweisamkeit in unserem Giotti, während der Wind an unserem Hüttli rüttelte. Vor uns lag wie in dunklen Samt eingewickelt der Charyn Canyon. Leider verdeckten die Wolken den Vollmond, der sich diese Nacht besonders nahe an der Erde aufhält.
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