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- Dec 13, 2016, 1:30am UTC
- 🌬 17 °C
- Altitude: 861 m
- MyanmarShan StateNyaungshwePannweInle Lake20°32’54” N 96°54’12” E
Inle See (Nyaung Shwe)
December 13, 2016 in Myanmar ⋅ 🌬 17 °C
"Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr!"
Diese alte Dicke'sche Familienweisheit schoss mir natürlich sofort durch den Kopf als wir nach der Wanderung über den See pesten (die Motorboote können richtig Zunder geben). Wunderschön eingerahmt vom umgebenden Hochland braucht es allerdings eine Weile bis man den See als Freifläche überhaupt wahrnehmen kann, da in Ufernähe rundherum ein dichter, schwimmender Pflanzenbewuchs (auch landwirtschaltlich in "floating gardens" genutzt) die Sicht einschränkt.
Auf dem Weg über den See zur Herberge beherbergenden Stadt Nyaung Shwe paddelten uns auch prompt die berühmten einbeinig rudernden Fischer vor die Linse, die es nur am Inle See gibt: Eine sehr eigenwillige Technik, die balancetechnisch dem Aufstellen eines Eis nahe zu kommen scheint und einen neckend daran erinnert, wie man selbst morgens beim Sockenanziehen nur knapp dem Genickbruch entkommen ist.
Bis ca. 10 Uhr morgens ist das Gewässer in eine Nebeldecke gehüllt, was teilweise eine fast irreale Szenerie hervorbringt. Als wir um 8:00 Uhr des Folgetages zur Erkundung aufbrachen, waren wir nach fünf Minuten frieren ganz froh, dass uns der umsichtige Bootsführer Decken reichte.
Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen wir am Pagodenmarkt an, einem ganz netten Gemisch aus Lebensmitteln und Tand am Ufer einer Ortschaft am See.
Danach begann eine Verkaufstour durch sämtliche am See ansässige Manufakturen - immer nach dem selben Muster: eine ca. fünfminütige Führung durch die Werkstätten in Kauderwenglisch, gefolgt von der Feilbietung der jeweiligen produzierten Waren. Diese sind handwerklich durchaus solide, teils sogar richtig schöne Stücke, die aber natürlich rein für Touristen derartig und zu entsprechenden Preisen angeboten werden. Auf diese Weise wurde uns die Fertigung von Silberschmuck, Schmiedewaren, der traditionellen Holzboote, Zigarren und Handgewebtem nähergebracht. Wie eigentlich überall in Burma wird einem ein "no, thank you" aber nicht übel genommen und auch nicht aufdringlich auf Teufel-komm-raus etwas aufgeschwatzt, was die (selbstverständlich von den Bootsfahrern als Zubringer-Schlepper vorbestimmte) Tour trotzdem zu einem lohnenswerten Erlebnis macht; man darf viel anfassen, bestaunen oder auch mal probieren (z.B. süßliche Honig-Anis-Zigarren). Besonders die Weberei mit Lotus-Seide, die aus durch Aufbrechen der Lotus-Stängel gewonnen Fasern besteht (siehe Bild) ist eine extrem aufwendige Kunst für sich (deshalb auch siebenmal so teuer wie gewöhnliche Seide). Am Nachmittag gab's noch die übliche Pagoden-Dosis, welche allerdings nicht wirklich der Bebilderung wert ist (Bagan hat uns des Betreffs wahrscheinlich zu sehr verwöhnt 😅).
Tageserlebnis:
Bekanntschaft mit einem Taiwanesen, der auch in unserem Hostel weilte und sich unserer Bootstour anschloss. Der äußerst nette Zeitgenosse hörte auf den typisch taiwanesischen Namen "Jeremy" und half uns bei Verhandlungen auf dem Markt (wir zahlten nur 300 anstatt 1000 Kyat für Knabberzeug).Read more
Ge rd Herzlichen Dank für die wieder mal so interessanten wie kurzweiligen Berichte (übrigens auch für die von Steffi, die ich immer parallel lese) und die nicht minder dollen Bilder, incl. des Clips von Bagan, der das Faszinosum des Areals lebhaft vermittelt. Doro war ganz angefixt von dem Wandergebiet, hat die Fotos von Eurer Schlafstätte und dem Spa- und Wellness-Bereich aber noch nicht gesehen ... Gibt's denn nur diese Sparta-Herbergen oder kann man - wenn man nicht die BAföG-Tour bucht - auch 'en bischen was Komfortableres bekommen (wenn das nicht zu dekadent gefragt ist)? - Weiß man eigentlich, warum die Herren Inle-Fischer diese einbeinigen Ruder-Verrenkungen machen? Neben Sockenanziehen (das sie offenkundig nicht beherrschen, zumindest tragen sie keine) und ihrer Einbein-Technik wüßte ich nur eine noch schwierigere: Zweibein-Rudern. - In Chiang Mai werdet ihr dann wieder im 21. Jhd. ankommen. Bitte versprich, da nicht Moped zu fahren - wir sind jetzt noch froh, unseren dortigen Fahrradtrip unverunfallt und ohne größere Lungenschäden überlebt zu haben. Geht's von dort dann Richtung Laos/Mekong? Freu mich auf die weiteren Fotoreportagen! Die bei Steffi schon eingestellten Bilder der Mandalay-Tempel sind großartig. LG Papa
Paul D Unseres Wissens nach leider nur BAföG-Tours, aber man kann bestimmt eine Verdopplung/-dreifachung der Matratzen vereinbaren (lagen bei uns in der Ecke noch zusätzlich rum). Ansonsten bleiben nur die Tagestouren. Ja, nach dem goldenen Dreieck geht's nach Laos! 😊
Paul D Achso und zu den Fischern: scheint die einzig mögliche Technik zu sein mit der man den Käscher bedienen und gleichzeitig navigieren kann. Ist aber nur eine Vermutung meinerseits...