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  • Day 102

    Rising stars (Yogya #1)

    February 25, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 7 °C

    Der erste Tag in Yogya begann für uns nahe der Innenstadt mit dem Wassertempel des Sultans. Dieser suggeriert auf Photos (Bild 1) höheren Besichtigungswert als er realiter bieten kann. Nebenan gab's den Sultanspalast der Stadt zu bestaunen. Sehr schön war das Gamelanorchester vor dem Eingang zu beobachten (Bild 2), auch wenn dies in einer Aufwärmphase festzustecken schien (wir standen 20 Minuten davor, ohne dass etwas passierte, obwohl alle Musiker schon auf dem Platz saßen). Der Palast selbst ließ uns aber, ebenso wie der Wassertempel, auf dem Hocker verweilen, da die dargebotenen Räumlichkeiten und Ausstellungsstücke eher durch Masse statt Klasse bestachen: Es waren wirklich alle Utensilien ausgestellt, die die Sultane oder ihre Sultaninen je berührt hatten, was spätestens nach dem zehnten Raum wirklich erschöpfte. Fehlt nur noch, dass der königliche Eiskugelformer ausgestellt wird - oh Moment, wurde sogar doch (siehe Bild 3)!

    Weiter zogen wir entlang der Malioboro-Street in die Innenstadt. Die Straße ist bekannt für mannigfaltige Einkaufsmöglichkeiten. Wir durchwanderten einen nicht enden wollenden Basar, auf dem über mehrere Etagen vor allem Kleidung, Schmuck, obligatorischer Tand und Gewürze feilgeboten werden (z.B. Zimtstangen so groß wie ein Unterarm, Bild 4).

    Nachmittags machten wir uns auf zu dem ca. 20 km entfernten Tempel 'Prambanan'. Die Busfahrt dorthin verlängerte uns ein unentwegt schwafelnder Indo-Opi. Seine Versuche uns die Besonderheiten Yogyas und Indonesiens näher zu bringen, waren zwar nett gemeint, jedoch aufgrund der Tatsache, dass er nur bestimmte Schlagworte in Englisch wusste und diese siebzehn Mal wiederholte, bis wir bei seiner kruden Aussprache verstanden, was er meinte, eher nervig denn hilfreich!

    Am Tempel angekommen fiel uns die Kinnlade zu Boden ob der geforderten Eintrittspreise. Leider wollten die Ticketverkäufer auch unsere "Studentenausweise" - Plastikfahrkarten der sydneyer Öffis - nicht anerkennen (man kann's ja mal versuchen). So ärgerten wir uns recht ausgiebig die richtigen Ausweise im Hotel liegen gelassen zu haben und zahlten zähneknirischend 18 $ Einlassgebühr - sehr happig, wenn man sich vor Augen führt, dass die Eintrittskarten für Einheimische nur ein Zehntel dessen betragen oder z.B. ein Tag im gesamten (!) Angkor-Arreal 20 $ kostet. Sobald irgendwo ein UNESCO-Siegel vergeben ist, werden Westler eben ordentlich ausgenommen! Vielleicht auch ein Grund wieso auf einen Weißen ca. 100 einheimische Besucher kamen.

    Der Tempel selbst war zwar schön (Bild 5), kann aber in keinster Weise mit Angkor oder Bagan mithalten. Doch die eigentliche Attraktion waren eh nicht die alten Gemäuer, sondern wir!

    Rückblickend wird dieses Ereignis als unsere Geburtsstunde als Stars in die Annalen eingehen (siehe Titel). Zur Erklärung muss man voranstellen, dass wir in bisher drei Tagen auf Java (völlig überraschend) noch keine fünf Touristen gesehen hatten (uns mitzählend). Schon bei der Bahnfahrt tags zuvor und am Morgen beim Sultanspalast hatten uns Einheimische um Fotos mit ihnen gebeten. Was sich am Prambanan-Tempel abspielte waren jedoch ganz andere Dimensionen. Wir merkten recht schnell, dass heimlich Bilder von uns geschossen wurden, bis dann mal jemand den Mut fand uns direkt um ein gemeinsames Posieren zu bitten. Nachdem alle Umstehenden sahen, dass wir das erlaubten, gab's kein Halten mehr: ca. dreißig Mal mussten wir für das Familienalbum und Facebook (oder wofür auch immer sie Fotos mit Westlern haben wollten) posen. Höhepunkt war dabei eine komplette Schulklasse, von der nach dem gemeinsamen (6) noch jeder ein einzelnes Bild haben wollte. Schlichtweg verrückt; wir sind uns einig: wirklich berühmt werden wollen wir nicht.
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