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  • Bienvenidos a Chile!

    December 25, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 27 °C

    Mit durchschnittlich nur ca. 180 km Ausdehnung von Ost nach West, dafür aber rund 4300 km (!) von Nord nach Süd ist Chile eine Bohnenstange von Land. In den nächsten vier Wochen erkunden Chris und ich einen Teil dieser Weiten entlang der Anden - genauer gesagt Patagonien, also den südlichen Teil Chiles und Argentiniens. Und das hoffentlich wohlbehalten bis zur Südspitze Chiles, bis zu den Pinguinen. ¡Vamonos!

    Los ging's pünktlich um 18 Uhr an Heiligabend vom Nürnberger Flughafen aus - zur großen 'Freude' der Familia, aber vor allem zur Schonung des Geldbeutels (in den Tagen davor/danach sind die Flüge ca. 200-300 Euronen teurer). Ausgangspunkt der Expedition, nach unproblematischer, 20-stündiger Anreise: Hauptstadt Santiago de Chile.

    Also schnell in aller Herzlichkeit Chris begrüßt und aufgegabelt, Hostel bezogen und ab ging's durch die Straßenzüge der eigentlich quirligen Metropole (5,2 Mio. Einwohner). Doch Christi Geburt hatte die Stadt leergefegt: am ersten Weihnachtstag war quasi nichts los. Tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Wir besichtigten zuerst das Herzstück einer jeden spanisch kolonialisierten, südamerikanischen Stadt, den Plaza de Armas (Foto 1). Waffen werden hier nicht mehr aufbewahrt - im Gegenteil, Papst Franziskus, welcher im Januar Chile besucht, verspricht einem jedem (Seelen-)Frieden (Foto 2). Einzige Kenntlichmachung des Weihnachtstages war ein großer Plastikchristbaum sm Rande des Platzes - ansonsten erinnerte bei 30+ Grad und prallem Sonnenschein kaum etwas an Navidad.

    Nächster Anlaufpunkt war der 'Cerro Santa Lucia', ein kleiner Aussichtshügel mit nettem Rundumblick über Santiago (Foto 3). Nach langer (fast alles geschlossen am Feiertag), aber doch noch von Erfolg gekrönter Suche gönnten wir uns schließlich 'escalope con patatas frittas' zum Abendessen.

    Am zweiten Weihnachtsfeiertag (der hier anscheinend nicht so wirklich begangen wird) erwachte die Stadt wieder zum Leben. Wir schliefen aufgrund der doch schlauchenden Anreise aus Deutschland bzw. La Serena aus und starteten erst gegen 11 Uhr zum zweiten, deutlich höheren Aussichtsgipfel der Stadt, 'Cerro San Cristobal'. Tolle Idee - der Stern knallte volles Rohr und so konnten wir bei den 2,5 km Aufstieg gar nicht so viel trinken, wie wir schwitzen! Der Ausblick entlohnte aber die Strapazen (Bild 4). Ähnlich wie Christo Redentor in Rio segnet auch hier eine Christusstatue (Bild 5) die Stadt zu ihren Füßen, untermalt von christlichen Gesängen aus Lautsprechern.

    Nach sehr viel leichterem Abstieg und Mittagspause bei 'pollo asado' mit Freunden von Chris, besichtigten wir den riesigen Friedhof Santiagos, 'cementerio general'. Auf diesem liegt nach Ableben jeder Chilene von Rang und Namen, oft in erstaunlich großen Privatmausoleen (Foto 6). Gegen Spätnachmittag schlenderten wir durch den Zentralmarkt, auf dem hauptsächlich Fisch verkauft wird und anschließend noch durch die größte Shoppingmall Südamerikas - Chile ist das wohlhabendste und weitentwickelste Land des Subkontinents, was sich auch öfters in der ausnehmenden Leibesfülle der Bewohner bemerkbar macht.

    Gegen Abend war der Halbmarathon in sengender Hitze absolviert und ich nahm im Hostel eine der besten Duschen meines Lebens. So aufgefrischt rafften wir unsere Habseligkeiten zusammen, schleppten uns zum Busterminal und machten los im komfortablen 'semi cama' Nachtbus gen Pucon. Ein gelungener Auftakt für einen tollen Monat in Südamerika!
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