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  • Day 10

    Der Nebelgletscher (Cerro&Laguna Torre)

    January 4, 2018 in Argentina ⋅ ☀️ 1 °C

    Aus dem argentinischen Seengebiet machten wir einen gewaltigen Sprung nach Süden - 1377 km um genau zu sein - ins Trekkingmekka El Chaltén. Da fliegen budgettechnisch außer Frage stand, investierten wir stattdessen Zeit und tuckerten in 26 Stunden am Stück durch das Hinterland im 'semi cama' Tag- und Nachtbus immer auf der Ruta 40. Mit Schlaftabelette keine so große Tortur, wie man annehmen könnte. Ansonsten gibt's nichts Interessantes darüber zu berichten - es war lang, langweilig und genug Zeit, um die letzten Tage zu verschriftlichen. Es ging größtenteils durch die Pampa - wortwörtlich, denn die hiesige steppenartige Hochebene ist namensgebend für karges Hinterland weltweit!

    Gegen 9 Uhr morgens trafen wir in El Chaltén ein. Nach Hostelbezug und Provianterwerb starteten wir direkt den ersten Trek zum 'Cerro Torre' von dem sich ein Gletscher zur gleichnamigen Lagune herunterwälzt. Der Weg war trotz nicht zu verachtender Länge (komplett ca. 22 km) sehr einfach, da fast gänzlich eben. Leider spielte das Wetter mal wieder nicht nach unserer Pfeife und so wanderten wir im Nieselregen in die Nebelsuppe rund um das Ziel (1).

    Der Gletscher selbst büßte auch durch den Wolken-/Nebelvorhang wenig von seiner Imposanz ein, lediglich die dahinterliegenden Gipfel waren nicht zu erkennen (2). Ich bemerkte spöttisch, dass bei diesem Wetter auch die Gletscherreiniger frei hatten und sich das Eisfeld daher recht schmutzig gewandete (3) - Argentinier lassen's eben eher geruhsam angehen. Obwohl das Wetter nicht wirklich dazu einlud (zum Regen mischte sich kurzzeitig auch etwas Schnee), verweilten wir ein wenig, machten Brotzeit und lernten ein nettes niederländisches Pärchen aus Hannover kennen.

    Weil kein gutes Licht für Panoramashots gegeben war, konzentrierte ich mich auf dem Rückweg auf Pflanzen- und Tierwelt. Wir hatten Glück und sahen einen Adler (4), interessant geformte Blumen (5) und auch einen Wildfuchs (6). Man endeckt eben immer etwas, wenn auch heute keine Berge. Wettertechnisch insgesamt ausbaufähig, aber dennoch nett - so nah kommt man einem Gletscher nicht alle Tage!
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