So 19.5.2024 zurück in die Vergangenheit

Diese Nacht hab ich kaum geschlafen. Sicher der Tatsache geschuldet, dass ich mich heute meiner Vergangenheit stellen muss - oder meiner Zukunft?
Auf dem Weg zu meiner Mutter mache ich einen Umweg nach Baia Domizia. Dort haben wir (Irene und ich) zusammen mit Näni, Mauro und Gino zwei tolle Ferienwochen am Strand verbracht. Vor 44 Jahren! Die Gegend hat sich ganz schön verändert, neue luxuriöse Resorts, Bars mit lauten Bässen und viele Liegestühle am Strand zum Mieten. Der Strand ist und bleibt schön. Für ein Bad im kühlen Nass reicht die Zeit nicht oder wars der Mut?

Beim Näni angekommen begrüßt mich ein ungestümer Hund und Gino. Wir stellen fest, dass wir beide alt und grau geworden sind. Die Zeit hinterlässt Spuren... Näni sitzt in ihrem Stuhl, freut sich über meinen Besuch, kann mich aber nicht einordnen. Sie weiss zwar, dass sie eine Tochter Monika oder auch Momo hat, kann mich aber nicht als solche erkennen. Wenigstens huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, wenn ich Ihr zum xten Mal erkläre, dass ich ihre Tochter bin und Nein, nicht die Irene 😉. In den Grundzügen ist sie noch die Alte. Leicht mürrisch, ungeduldig und schnippisch., aber sie ist etwas weicher und nahbarer geworden. Etwas Gutes hat es ja, dass sie mich nicht als Tochter erkennt: ich hab noch nie soviel Komplimente für meinen Haare oder meine schicke Uhr erhalten. Im echten Leben gab's häufig nur Kritik für meine Frisur und Kleidung war nie gut genug. Demenz ist schrecklich, auch für die Angehörigen. Gino nimmt seine Aufgabe ernst, kriegt mittlerweile Unterstützung in der Pflege und kann auch mal durchatmen und sich Zeit nehmen um abzuschalten.Baca lagi