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  • Day 18

    Parque Nacional Iberá 2&3

    October 21, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 21 °C

    Die letzten beiden Tage haben wir den uns umgebenden Nationalpark mit lanchas (Motorbooten) oder zu Fuss erkundet. Das Ökosystem, das hier besteht ist einmalig 😍👌. Somit haben wir zwei ereignungsreiche Tage hinter uns:

    Nach einer eher unruhigen ersten Nacht - direkt über uns tobte ein Gewitter (inklusive Blitzeinschlag ⛈️ und Stromausfall) und Regen prasselte laut auf das Dach des Bungalows - hatten wir gestern Morgen unsere erste Tour. Dieses Mal mussten wir nicht selber paddeln, sondern konnten bequem in der lancha Platz nehmen und uns chauffieren lassen. Wieder konnten wir yacarés (🐊), Carpinchos (Wasserschweine) und hunderte von Vögeln (die Namen habe ich alle wieder vergessen 🤭) beobachten. Obwohl yacarés die kleinste lebende Krokodilart weltweit sind, können sie bis zu 3 Meter lang werden und über 80 Jahre alt. Sie ernähren sich von den über 125 Fischarten, die in der Lagune leben, wie uns unser Guide Raúl erklärte. Im Gegensatz zu den Carpinchos sind sie Einzelgänger und bleiben ihr Leben lang allein. Fast ein bisschen traurig, wenn man bedenkt dass sie den ganzen Tag wie Statuen im oder am Wasser hocken. Die Carpinchos sind mega süss. Jetzt im Frühling gibt es viele Jungtiere und man kann die Familien beim Schlammbaden, Fressen und Schwimmen beobachten. Sie werden nicht besonders alt (nur etwa 5-8 Jahre) bevor sie sterben. Wenn das passiert, müssen keine Parkranger eingreifen, sondern das Ökosystem regelt das: eine riesige Geierart frisst die toten Carpinchos - wir konnten sie dabei beobachten (🤢 bisschen eklig). Aber so ist nun Mal der Lauf der Natur. Die Carpinchos haben an Land ansonsten keine Feinde, da sie für die yacarés zu gross sind (ausgewachsen wiegen sie über 60kg). Höchstens im Wasser greifen sie mal einen Carpincho an, da sie ihnen dort überlegen sind und sie unter Wasser ziehen können. Auf den Rücken der Nager sitzen oft Vögel, die ihnen das Fell putzen. Und wie gesagt, Vögel gibt es hier zu Tausenden (auch hier mit Jungtieren, da Frühling): mit langen Beinen, grünen Schnäbeln, knallroten Kopffedern und hellgelben Flügeln. Es gibt riesig grosse wie die Geier und klitzekleine wie die Kolibris.

    Vergessen: Hinter dem Pool der Posada hat la iguana (ein Leguan) sein Nest. Sobald die Sonne hervorkommt, spaziert er (nebst dem Pferd und der Kuh die hier immer frei rumlaufen) auf dem Gelände herum.

    Am Nachmittag führte uns Raúl tiefer in die Vegetation. So tief, dass man den Himmel über sich kaum noch sehen konnte. Er erklärte uns die Bäume und Pflanzen die uns umgaben und ihre Wirkung (entzündungshemmend, schmerzlindern und aphrodisierend - das letzte wollte er allerdings nicht genauer ausführen 😂🤷‍♀️). Gleich zu Beginn traffen wir auf ein jabalí (Wildschwein) mit ihren Jungen. Schnell mussten wir ein paar Schritte zurückgehen (Raúl hatte schon einen dicken Ast in der Hand), da sie ihre Jungen schützen wollte. Ein paar monos (Affen) bahnten sich über uns ihren Weg durch die Bäume. Mega härzig, ebenfalls mit Baby auf dem Rücken 😍. Und irgendwo am Wegrand suchte ein armadillo (Gürteltier) nach Essen. Auch Bambis liefen uns über den Weg, da diese aufgrund der Trockenheit ausserhalb des Waldes nach Nahrung suchen müssen.

    Weiter erklärte er uns die Enstehung des Nationalparks und des kleinen Örtchens Colonia Carlos Pellegrini. Gegründet wurde der Park erst 1983, das Dorf selber entstand 1923. Früher wurde hier Reis aungebaut, wobei Wasser aus der Lagune gepumpt wurde, um die Felder zu bewässern. Da dies irgendwann von der Regierung verboten wurde, stellten die Einwohner wieder auf Viehzucht um, wovon der Ort - nebst dem Tourismus - heute noch lebt. D.h. das Ökosystem wurde schwer beansprucht und immer wieder verändert. Die Sprache die hier gesprochen wird nennt sich Guaraní und hat wenig Gemeinsamkeit mit Spanisch. Angeblich verbietet die Regierung sogar das Lernen von Guaraní an Schulen, damit eine einheitliche Sprache im ganzen Land gesprochen wird😧.

    Nachdem wir hier zwei wundervolle Tage, mit leckerem Essen, spannenden Infos und in unglaublich toller Natur verbringen durften, machen wir uns morgen auf den Weg Richtung Puerto Iguazú. Glück gehabt 😅😅: Aufgrund des Regens gestern & heute Nacht war die Schotterpiste Richtung Norden, welche wir morgen fahren müssen, gesperrt. Im schlimmsten Fall hätten wir 120km zurück fahren müssen (Schotterpiste), um dann einen weitern Umweg von mehreren 100km auf uns nehmen zu müssen. Glücklicherweise hat der Regen heute aufgehört und die Sonne kam hervor, weshalb sich die Strassenverhältnisse wieder verbessert haben. Mal sehen was uns morgen erwartet 🍀🍀.
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