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- Jour 58
- mercredi 30 novembre 2022 à 12:39
- ☁️ 7 °C
- Altitude: Niveau de la mer
Südsee54°52’17” S 68°5’5” W
El fin del mundo

Wir haben es geschafft 🤗💪! Wir sind (nach einigen Strapazen) in der südlichsten Stadt der Welt angekommen. Das Ganze mit der Grenzfreigabe: ein riesen Theater für Nichts 😅 (war uns schon ziemlich klar von Anfang an). Aber da ihr unsere "Misere" noch nicht (ganz) mitbekommen habt, hier von vorne 😜. Von Río Gallegos bis zur chilenischen Grenze in Monte Alymond sind es 1,5h Fahrt. Dort mussten wir zuerst unsere Ausreise (und die des Autos!) aus Argentinien anmelden (ca. 1h Wartezeit). Am chilenischen Grenzposten mussten wir dann unsere Einreise anmelden und das Auto kontrollieren lassen (😪 Früchte & Gemüse haben es leider nicht über die Grenze geschafft). Von Monte Alymond dauerte die Fahrt nochmals knapp 30min. bis Bahía Azul. Dort bestiegen wir die Autofähre und setzten über nach Tierra del Fuego. Die Schiffsfahrt dauerte nur etwa 20min. und nach knapp 2h erreichten wir bereits wieder argentinisches Staatsgebiet. Also das ganze Spiel vorn: Abmeldung in Chile und Anmeldung in Argentinien 😮💨. Aber dann war es geschafft. Wir (und das Auto!) waren in der Provinz Tierra del Fuego.
🤓 Das "Land des Feuers" ist eine Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas und durch die Magellanstrasse vom Festland getrennt. 1881 wurde die Inselgruppe in einen östlichen Teil (Argentinien) und einen westlichen Teil (Chile) unterteilt. Im argentinischen Teil leben etwa 127'000 Menschen, im chilenischen etwa 8'000. Bei der Erkundung der Magellanstrasse 1520 fanden Magellan und seine Männer im Norden keine Siedlung, doch im Süden der Meerenge sahen sie Nachts vom Schiff aus viele Feuer. Dementsprechend nannten sie das Land "Feuerland". 🤓
Die Anden erinnern hier viel eher an die Alpen, als Alles, was wir im Norden bisher gesehen haben 🏔⛰️. Grosse Teile sind bewaldet und zwischen den unzähligen Inseln wirkt das Meer manchmal eher wie ein See oder Fluss. Ushuaia ("Uswaia") gilt als südlichste Stadt der Welt und liegt direkt am Beagle-Kanal. Der Beagle-Kanal verbindet - als einzige Wasserstrasse nebst der Magellanstrasse weiter nördlich - den Antlantik mit dem Pazifik. Im Winter herrschen Temperaturen zwischen -6 und 8° C, im Sommer zwischen 5 und 20° C. Die letzten Tage war das Wetter gemäss Anwohnenden "typisch sommerlich". Zur Verdeutlichung: ~ 15° C und immer mal wieder Sonnenschein 😁. Die Frau im Restaurant heute hat uns erzählt, dass es im Sommer 20h hell und 4h dunkel ist. Im Winter allerdings umgekehrt 🤯🙈. Uff.. bereits vom dran denken bekommt man schlechte Laune 😅. Wir haben in Calafate bereits gestaunt, wie lange der Tag andauert. Hier ist es nochmals extremer. Gegen 23:00 Uhr wird es allmählich dunkel.
Am ersten Tag hier haben wir eine Bootstour auf dem Beagle-Kanal gemacht 😍. Aufgrund des heftigen Windes fuhren nur die grossen Katamarane raus und auch nur die kürzeste Route, da der Wind weiter draussen noch stärker war (und es war schon hier ziemlich schauklig 😅🤢). Das Wasser allerdings ist kristallklar. An den tieferen Stellen wirkt es fast schwarz und ziemlich bedrohlich 🌊. Wir konnten Seelöwen, Robben und Cormórane beobachten. Die Cormórane sind schwarz-weisse Meeresvögel, die den Pinguinen ähneln. Allerdings können sie, im Gegensatz zu den Pinguinen, fliegen und gehören zur Familie der Pelikane. Die Seelöwen und Robben faulenzen alle gemeinsam auf einem Haufen auf einem Felsen. Mega härzig 🤗. Zum krönenden Abschluss ging die Fahrt zum Faro les Éclaireurs. Der Leuchtturm steht auf einer unbewohnten Insel und wird oft - fälschlicherweise - als Leuchtturm am Ende der Welt bezeichnet, da der Leuchtturm das Letzte ist, was Segler auf ihrem Weg in die Antarktis sehen. Der berühmte Roman 📖 von Jules Verne "Leuchtturm am Ende der Welt" beschreibt aber einen Leuchtturm noch weiter südlich auf der Isla de los estados, die ebenfalls zu Ushuaia gehört. Am Abend assen wir in der Parrilla Libre, die mit einem aussergewöhnlichen Konzept aufwartete: Chinesisches Buffet, Parrilla (also Fleisch vom Grill) und Centolla (Königskrebs). Die Spezialitäten hier sind nämlich cordero fuegino (Lamm über offenem Feuer zubereitet) und Centolla 🦀.
Ein Abstecher in den Parque Nacional Tierra del Fuego🔥 durfte natürlich auch nicht fehlen. Auch wenn viele sagen, dass die Landschaft nicht mit der chilenischen Seite und dem Parque Nacional Torres del Paine mithalten kann (unser ursprünglicher Plan), fanden wir es wunderschön. Und natürlich ist es ein spezielles Gefühl, am Ende der Welt zu stehen und zu wissen, dass es weiter südlich keine Zivilisation mehr gibt, nur noch Schnee und Eis ❄️🌨. Im Anschluss gings weiter nach Puerto Almanza. Der kleine Hafenort lebt vom Fisch- und natürlich v.a. dem Fang von Königskrebsen. Ohne zu probieren, konnten wir natürlich nicht gehen. Ich muss sagen: eher nichts für mich 😅🙈. Mit Scheren "bewaffnet" macht man sich daran, die Schalen zu knacken, um an das fasrige Fleisch zu kommen. Wir stellen immer wieder fest: ernährungstechnisch siehts hier einfach komplett anders aus als zuhause 🤷♀️.
Und da wir gerade in der Nähe waren, sind wir noch zur Estancia Harberton gefahren. Der Bauernhof am Ende der Welt wurde 1886 eröffnet und die Familie Bridges führt die Estancia bis heute. Wir fragen uns immer wieder aufs Neue: Wer errichtet am Ende der Welt - oder besser gesagt, am Arsch der Welt - einen Bauernhof? Was hinzu kommt: Wer verwaltet dieses Land? Nicht nur hier, sondern in ganz Patagonien haben wir uns das gefragt. Wer entscheidet, wem dieses Stück Land - mitten im Nichts - gehört? Kam man einfach hierher, fand gefallen an einem Ort und entschied dann: "Okay, hier bleibe ich! Hier ist ja sowieso niemand!"? Was passierte mit den Indigenen Völkergruppen, die hier zuhause waren?
Darüber wird wenig gesprochen. Wahrscheinlich ein unschönes Kapitel 😐.
Was wir auch immer wieder feststellen mussten: die Natur hier ist unbarmherzig. Entweder es ist heiss und staubtrocken 🏜 oder es ist eiskalt, windig und karg. Selten haben wir ein gemässigtes Klima erlebt hier erlebt 😅.
Was noch?
Das Stadtbild von Ushuaia wirkt ziemlich zusammengewürfelt 🏘🏚🏠. Die Häuser bestehen häufig aus farbigem Wellblech oder aus Holz. Hochhäuser gibt es fast keine (gibt es aber in fast keiner Stadt, ausser Buenos Aires). Warum auch? Hier ist so viel Platz, es besteht keine Notwendigkeit in die Höhe zu bauen 😅🤷♀️. Im Hafen liegen Dutzende Kreuzfahrtschiffe. Mehrstöckig, mit hunderten Kabinen, Einkaufszentren, Restaurants und Pools an Bord 😵. Und gemäss Einheimischen, ist jetzt noch nicht Hochsaison!!
Wir geniessen jedenfalls die Zeit hier am Ende der Welt. Am Samstag beginnt bereits unsere Rückreise in Richtung Norden und in Richtung Hochsommer 🥵. Es fühlt sich bereits fast an, wie der Heimweg, obwohl wir noch ein paar Wochen vor uns haben 😄.En savoir plus