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  • Day 64

    Bosque Petrificado

    December 6, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach den Tagen am Ende der Welt haben wir uns am Samstag auf den Rückweg in Richtung Norden gemacht. Die Aus- und Einreiseformalitäten waren komischerweise schnell erledigt 🤷‍♀️. Vielleicht lags am Spiel Argentinien:Australien und daran, dass gerade bei unserer Ankunft am Grenzposten das erste Tor gefallen war 😄. Wir haben uns jedenfalls nicht beklagt! Zurück in Río Gallegos konnten wir noch am gleichen Abend das Auto zurückgeben und wieder gegen "unseren" Nissan Kicks eintauschen 🤗👍. Natürlich war wieder Party angesagt, denn die argentinische Mannschaft hatte 2:1 gewonnen. In einer kleinen Imbissbude holten wir uns was zu trinken und wurden von ein paar feierwütigen Fussballfans angesprochen. Okay, angesprochen ist etwas übertrieben. Wohl eher angelallt 😂. Der Älteste fand besonders Gefallen an Manuel und versuchte mit ihm über die Helden des argentinischen Fussballs zu fachsimpeln (jup, Maradonna und Messi sind hier eine Art Gott 😁). Allerdings in sehr unverständlichem, betrunkenem Gelalle auf Spanisch 😂🤷‍♀️. Sein Gesicht nur 2cm von Manuels Gesicht entfernt. Was für eine Szene 😁👌. Nach dieser lustigen Begegnung assen wir in einem kleinen Lokal leckere Eintöpfe zu Abend (Veggi & Lamm).

    Am Sonntag führte uns unser Weg weiter nördlich und direkt an die Küste nach Puerto San Julián. Im März 1520 legte Magellan mit seinen Schiffen im heutigen Hafen von Puerto San Julián an. Sie trafen auf Einheimische, welche die Männer als riesig empfanden, weshalb sie sie Patagonier nannten, was so viel wie "Grossfüsse" bedeutet. So sei der heutige Name der Region entstanden. Im Hafen liegt ein Nachbau des Schiffes von Magellan und Manuel's Kindheitstraum - sich ein Mal (wenigsten ein bisschen) wie ein Pirat fühlen - ging in Erfüllung 😄👌.

    Auf dem Weg in die Hauptstadt der Provinz Chubut legten wir einen Stop im Parque Nacional Bosques Petrificados de Jaramilla ein. Wir konnten uns nicht vorstellen, wie ein versteinerter Wald (ja, richtig gelesen) aussieht. Vor 150 Millionen Jahren herrschte in dieser Region (auch kaum vorstellbar) ein subtropisches Klima und alles war von dichten Wäldern bedeckt 🌲🌳. Bei der Entstehung der Anden wurden die Bäume bei Vulkanausbrüchen und von Winden von etwa 300km/h 🤯 umgeworfen und unter einem gewaltigen Ascheregen luftdicht begraben. In einem Prozess, der Millionen von Jahren dauerte, wurde das durch die Ascheschicht sickernde Wasser zusammen mit den Mineralien aus der Lavaasche ins Innere der Bäume transportiert, wo sich die Mineralien ablagerten und die Zellwände der Bäume nach und nach ersetzten. Jede einzelne Zelle wurde in Stein nachgebaut, weswegen die Stämme perfekt erhalten blieben und man bis heute die Struktur des Holzes erkennen kann. Die zum Teil über 30m langen Steinstämme schillern in den schönsten Farben wie edle Schmuckstücke 🤗👌. Wirklich beeindruckend!! Und die Landschaft um uns herum ebenso 😍👌.

    Heute sind wir in Camarones angekommen. Ein winziges Dorf an der wilden Atlantikküste. Wir übernachten in einem hübschen Cabaña mit direktem Blick auf das Meer. Top! Weshalb wir hiergekommen sind? Hier in der Nähe gibts ein riesiges Naturreservat, wo eine der grössten Pinguinkolonien von Argentinien lebt 🥰. Das wollten wir uns natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. Zuerst aber warten wir darauf, dass der Supermarkt hier im Dorf öffnet, damit wir noch was zum Abendessen und Frühstücken bekommen. Wir dachten, es wäre eine gute Idee, sich die Zeit mit dem Verfolgen des Matchs Schweiz:Portugal zu vertreiben 🙊😅. Wohl eher keine so gute Idee 🙈😄.

    Kleiner Nachtrag: der Supermarkt öffnet heute nicht, da der Inhaber krank ist 😂🤷‍♀️. Also müssen wir uns mit dem zufrieden geben, was der kleine Autoservicio im Angebot hatte: Spaghetti mit Tomatensauce. Ohne Käse.
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