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  • Day 54

    Ein Pechstag & Vamos Argentina!!

    November 26, 2022 in Argentina โ‹… โ›… 17 ยฐC

    Die letzten Tage hat unsere Reisefreude einen kleinen Dämpfer erhalten ๐Ÿ˜…. Wie geplant sind wir am Donnerstagmorgen von Calafate nach Cancha Carrera an die chilenische Grenze gefahren. Der Plan: über den Nationalpark Torre de los Paine (Chile) nach Ushuaia (Argentinien) zu fahren. Die "Abkürzung" die uns das Navi vorschlug, war gar keine, denn die Strasse war in derart schlechtem Zustand, dass wir nur im Schritttempo vorwärts kamen ๐ŸŒ๐ŸŒ. Unsere Ausreise nach Chile war bereits bestätigt, als der Zollbeamte meinte, dass bei unserem Mietwagen ๐Ÿš— ein Formular fehle, welches den Wagen zur Ausreise berechtige (whaaaat!?). Wir waren verwirrt, denn im Norden konnten wir problemlos nach Brasilien ausreisen. Der Grenzbeamte schlug uns vor, in die nächste Stadt zu fahren und dort das entsprechende Formular von Hertz (der Autovermietung) anzufordern. Gesagt, getan. Denn im Nirgendwo an der Grenze hatten wir natürlich kein Handysignal. In Río Turbio suchten wir uns ein Restaurant und versuchten, mit Hertz in Kontak zu treten. Aufgrund des heftigen Windes war das allerdings gar nicht so einfach. Nach mehreren gescheiterten Versuchen (per Whatsapp, Telefon & E-Mail) hatten wir schliesslich 2 unterschiedliche Antworten auf dem Tisch:
    1. Die Grenzfreigabe wurde bereits erteilt (hä!?)
    2. Die Grenzfreigabe kann nicht erteilt werden & die einfachste Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, sei nach Calafate in die Hertz-Filiale zurückzufahren.

    Da wir uns (ziemlich) sicher waren, dass die Grenzfreigabe NICHT erteilt worden war, überlegten wir, was wir sonst noch tun könnten. Das Hauptproblem: wir hatten bereits einen Teil der Route fixiert und Hotels gebucht. Eine weitere Tatsache: um nach Ushuaia zu gelangen, MUSS man durch chilenisches Staatsgebiet fahren, egal welche Strasse bzw. Route man wählt. D.h. früher oder später müssen wir das entsprechende Formular vorzeigen. ๐Ÿคช๐Ÿ˜ฎ‍๐Ÿ’จ
    Nach langem hin und her Überlegen entschieden wir uns, die vielen Kilometer nach El Calafate zurückzufahren, um vor Ort mit Hertz zu verhandeln. Um Punkt 20:00 Uhr waren wir zurück in Calafate und erwischten sogar noch einen Hertzmitarbeiter in der Filiale und es klang so, als hätte er eine Idee, wie wir unser Problem lösen können. Aber erst am nächsten Tag. Müde suchten wir uns ein Hotel für die Nacht und kamen bei einem Schweiz-Argentinier unter, der sich sehr über den Besuch aus seiner zweiten "Heimat" freute ๐Ÿค—.

    Am Freitag wollten wir nicht untätig rumsitzen und auf die Antwort von Hertz warten. Also sind wir zum Flughafen gefahren und haben jede Autovermietung die wir finden konnten abgeklappert ๐Ÿ˜… (wir waren nämlich bereit, ein neues Auto zu mieten, damit wir die Grenze passieren können). Mit dem Ergebnis: alle Mietautos in Calafate sind und bleiben die nächsten Tage vermietet. Ein Typ hatte ein einziges Auto übrig. Wir sagten ihm, wir würden uns melden, alsbald wir eine Rückmeldung von Hertz hätten. Zurück bei Hertz bekamen wir die nächste enttäuschende Antwort: keine Grenzfreigabe und auch kein anderes Auto, welches die Grenzfreigabe besitzt ๐Ÿ’ฉ๐Ÿ™ˆ. Was wir nicht genau verstanden haben: es geht um ein Formular, welches innerhalb weniger Minuten online ausgefüllt werden kann. Wieso sie das nicht einfach machen?? Konnte man uns nicht genau sagen. Es liege wohl am Auto selber. Dieses Auto dürfe nicht über die Grenze (das wir in Brasilien problemlos über die Grenze gekommen sind, scheint wohl ein anderes Thema zu sein!?). In der gesamten ๐Ÿš—-Flotte von Hertz gibt es anscheinend nur einen kleinen Anteil Autos, die diese Grenzfreigabe besitzen. Hertz konnte uns leider keine Lösung anbieten und war auch nicht bereit, uns einen Teil der Kosten zu ersparen, sollten wir tatsächlich irgendwo noch ein Auto auftreiben können. Also sind wir zurück zum Flughafen zu Miguel (dem Typ mit dem Auto) nur um festzustellen, dass 5 Minuten nach dem wir gegangen waren, jemand kam und das Auto gemietet hat ๐Ÿ™Š๐Ÿ˜ถ. Okay, langsam gingen uns die Ideen aus ๐Ÿ˜…. Das einzige was uns klar war: NICHT nach Ushuaia zu gehen, ist keine Option. Deshalb wurden Flüge und Busfahrten nach Ushuaia gegooglet. Viel zu teuer ๐Ÿค‘๐Ÿค‘ & mit unserem Gepäck kaum machbar. Das Letzte was uns einfiel war, an die Ostküste nach Río Gallegos zu fahren und zu hoffen, dass wir hier ein Auto finden. Also sind wir wieder ins Auto gestiegen und die knapp 300km an die Atlantik-Küste gefahren. In Río Gallegos angekommen (bereits ziemlich angespannt ๐Ÿ˜), haben wir uns auf die Suche nach weiteren Autovermietungen gemacht. Und tatsächlich: die Frau bei Localiza sagte, sie hätte ein Auto für uns. Aber erst ab Montagmittag. Nächste schwierige Entscheidung: warten wir in diesem Kaff bis Montag und fahren dann nach Ushuaia oder geben wir auf und treten die Rückreise in Richtung Norden an? ๐Ÿค”

    Wir haben uns - was denkt ihr denn? ๐Ÿ˜œ - für die erste Option entschieden und die letzten zwei Tage hier in Río Gallegos eine sogenannte Zwangspause eingelegt ๐Ÿ˜…. Zum Glück war das Abendessen am ersten Tag hier wirklich gut, ansonsten wäre die Stimmung wohl völlig in den Keller gesunken ๐Ÿ˜‚. Der Gin und der Whiskey haben auch geholfen.

    Jetzt mussten wir nur noch die zwei Tage mit einigermassen gutem Programm füllen. Gar nicht so einfach, in so einem verschlafenen Nest ๐Ÿ˜„. Als erstes sind wir ans Ende der Routa 40 gefahren. Ja, die berühmte Strasse ist hier, im Nirgendwo an der Küste, einfach zu Ende. Krass. Wir sind ungefähr bei Kilometer 4550 auf die Vierziger gefahren. Und dann standen wir am Samstag einfach bei Kilometer 0 ๐Ÿ‘.
    Um den Stress der letzten Tage komplett loszuwerden, machten wir uns am Samstagnachmittag auf zu einer Joggingrunde. Die Stadt war leergefegt, denn das Spiel Argentinien๐Ÿ‡ฆ๐Ÿ‡ท:๐Ÿ‡ฒ๐Ÿ‡ฝMéxico lief. Und wenn die Argentinier*innen eins sind dann das: total Fussball verrückt. Bereits am Morgen wurde uns gesagt, dass am Nachmittag nichts los sein wird, da alle gebannt den Match verfolgen ๐Ÿ˜„. Nach der Dusche im Hotel machten wir uns erneut auf für die Mission "Neue Jeans für Manuel". Wir wurden tatsächlich fündig. Die Stadt hatte sich nach dem 2:0-Sieg in eine riesige Party verwandelt. Die Leute feierten ihre Mannschaft, als wären sie bereits Weltmeister geworden. Wir werden hier noch zu Fussballfans ๐Ÿ˜‰๐Ÿ˜. Jedenfalls war die schlechte Stimmung der letzten Tage damit definitiv vollständig verflogen.

    Unser Ausflug gestern ging ebenfalls in die Hose ๐Ÿ˜‚๐Ÿคท‍โ™€๏ธ. Wir wollten zu einem Leuchtturm in einem verlassen Dorf (Puerto Coig), aber hatten natürlich keine Ahnung, wie man dort hinkommt. Das Navi führte uns an eine Estancia, wo wir nach dem Weg fragten. Also: etwas weiter vorne gebe es ein Tor. Ob dies offen sei, wisse er nicht, da die Dorfbewohner (das Dorf scheint wohl doch nicht so verlassen) die Kontrolle über dieses Tor hätten. ๐Ÿ˜‚ Die wollen wohl keinen Besuch. Das Tor war nämlich mit einem fetten Schloss verschlossen ๐Ÿคท‍โ™€๏ธ. Die vielen Guanakos, Ñandus und Flamingos haben die vergebliche Fahrt jedoch entschädigt ๐Ÿค—. Beim Reisen läuft halt nicht immer alles nach Plan.

    Heute können wir - endlich! - das neue Auto abholen und unsere Reise fortsetzen. Wird auch Zeit! Also, Ushuaia, die Erwartungen an dich sind hoch ๐Ÿ˜! Wir haben Einiges auf uns genommen, nur um dich zu sehen.
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