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  • Day 37

    Sklaverei & Gekaufte Ehe

    January 13 in Mauritania ⋅ ☁️ 32 °C

    Mauretanien macht einen sicheren Eindruck- aber rasch wird klar, dass das riesige Land, das grob aus nichts als Sand und zwei Städten besteht, wohl nicht ganz mit dem rasanten Wachstum der letzten Jahre mithalten konnte. Nouadhibou und Nouakchott sind ganz andere Kaliber als Marokko- hier beginnt das „richtige“ Afrika.
    Hier sollen 15% der Bevölkerung immer noch versklavt sein, und ganz klar gilt die Devise: Je heller die Haut, desto besser und mächtiger. Einige tragen lange Handschuhe, damit die Haut nicht gebräunt wird und je dreckiger das Handwerk, desto dunkler die Haut des Ausführenden.
    Auch die Frauen werden zur Heirat gekauft, wie mir bei Tee und Datteln von Einheimischen erklärt wird. 1‘000‘000 Ouguiya (rund 20’000 CHF) reichen gut aus, meinen diese. Ich nehme an, ein Mann verschuldet sich mit diesem Betrag für eine lange Zeit. Die Männer fragen mich, was denn eine Schweizer Frau kostet. Darauf habe ich nun wirklich keine Antwort- das von mir vorsichtig formulierte Prinzip der Liebe und Gleichberechtigung wollen die Männer nicht so recht begreifen.
    Die Frau hat auch hier eine untergeordnete Rolle, mir stinkt diese Ungleichheit immer mehr. Aber wer bin ich, um dies zu richten oder die Menschen hier eines besseren Belehren zu wollen? Das ist eine andere Welt.
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