• Franz Josef , Heliflug und Skydive

    6 de dezembro de 2024, Nova Zelândia ⋅ ☁️ 6 °C

    Wir sind ganz schön aufgeregt, als wir zum Startpunkt des Heli-Fluges laufen. Dort starten und landen Hubschrauber im Minutentakt 🚁. Ein weiteres Pärchen fliegt noch mit uns. Obwohl der Heli nicht sehr geräumig ist, sitzen wir bequem und bekommen Kopfhörer auf, damit wir Josh, den Piloten trotz der lauten Geräuschkulisse hören können.
    1x anschnallen und dann geht's los....
    Wir heben langsam vom Boden ab, Josh steuert nach vorne und wir fliegen knapp über dem Boden, bis wir an Höhe gewinnen. Wir fliegen über das Flussbett, in dem das Schmelzwasser abfließt, steigen höher und sehen schon bald die Gletscherzunge des Franz Josef Gletschers. Josh steuert ziemlich nah an einem Wasserfall vorbei. Es ist atemberaubend 🏔🏞! Wir können in Gletscherspalten schauen und sehen bald fast nur noch weiß vor uns 🪨. Über dem Bergkamm wird es etwas rumpelig, der Wind bläst hier oben stärker.
    Nach ca 10 Minuten Flug legt Josh eine sanfte Landung auf dem Eis hin und wir können aussteigen. Wir sehen die Gipfel von Mount Cook und Mount Tasman, den zwei höchsten Bergen des Landes. Wir können sogar bis zum Lake Tasman sehen, den wir vor ca. 2 Wochen schon von der anderen Seite bewundern konnten.
    Die Zeit vergeht wie im Flug (haha 😄) und wir müssen schon wieder umkehren. Es rumpelt anfangs wieder ein wenig (fühlt sich ein bißchen an wie in einer Achterbahn), wird dann aber schnell ruhiger. Auf dem Rückweg können wir das Meer sehen. Schon beeindruckend, dass man hier innerhalb von 10 Minuten Regenwald, Gletscher und Meer erreichen kann 😃.
    Wir landen wieder sicher und können uns ein Grinsen mindestens eine halbe Stunde nicht aus dem Gesicht wischen. Schade, dass es so schnell vorbei war.

    Zurück bei Sonja gibt's erstmal ein kleines Frühstück.
    Um halb 10 geht es für Andi wieder zurück zur Gletscherbase. Der Fallschirmsprung steht an. Nach dem erneuten wiegen und quälenden 30 Minuten nervösen Wartens bringt ein kleiner Bus ihn und weitere 6 Skydiver zum Flugplatz. Dann geht alles recht fix. Rein in einen Overall und eine schicke Lederhaube. Dann noch eine kurze Einweisung und rein in den Flieger. Andi geht der Arsch auf Grundeis 😳. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Propellermaschine hebt ab und zieht stetig ihre Kreise nach oben. Genauso wie Andis Puls. Bei 10.000 Fuß geht das Rolltor auf der linken Seite des Fliegers auf und die ersten beiden Pärchen stürzen sich in die Tiefe. Das war schon mal ein erster Vorgeschmack. Dann Tür wieder zu und weiter nach oben. Bei 13.000 Fuß ist Andi dran. Auf dem Boden rutschen er und sein auf den Rücken geschnallter Profi Richtung Abgrund. Erstmal reißt es Andi die Beine nach hinten. Klar, sie baumeln aus einem fliegenden Flugzeug. Der Guide rutscht immer weiter nach vorne bis Andi schließlich nur noch an ihm, fast frei in der Luft hängt. Der Fahrt- bzw. Flugwind pfeift um die Nase und zerrt an Armen und Beinen. In diesem Moment rät der Guide nochmal die Aussicht zu genießen. Klappt aber komischerweise nicht so recht 😆. Dann zählt er. 3, 2, 1.....

    Er stößt sich und somit auch Andi aus dem Flugzeug. Mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit reißt es die beiden nach unten. Das ist der heftigste Moment. In ca. 10 Sekunden beschleunigen die beiden auf ca. 220 km/h. Immer Richtung Boden. Später beschreibt es ein Mitspringer sehr treffend: Erst fällst du wie ein Stein, dann schwebst du wie eine Feder. Tatsächlich stellt sich nach ein paar Sekunden ein unbeschreibliches Schwebegefühl ein. Trotz freiem Fall. Jetzt kann Andi auch das grandiose Panorama genießen. Gletscher, Schnee, Berge, Seen, Flüsse, Wälder, Meer, Sonne, Wolken...
    Es ist ein unvergesslicher Moment in dem die Zeit still zu stehen scheint. Darum ist es auch schwierig zu sagen, wie lange der freie Fall dauert. Ca. 1 Minute hieß es vorab. Kurz vor der unteren Wolkendecke öffnet der Guide den Fallschirm 🪂.
    Mit einem sanften Ruck bremst es die beiden ab. Andi darf die Steuerung übernehmen und manövriert den Gleitschirm zwischen den Wolken hindurch. Danach auf Anweisung noch ein paar mal Aufschaukeln bevor der Guide die Steuerung zum Landeanflug wieder übernimmt. Am Boden angekommen mischt sich zur Begeisterung und dem Adrenalinrausch dann doch auch Erleichterung wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Was für ein Erlebnis! Als dann auch schließlich die beiden 15.000 Fuß Springer gelandet sind fährt der Bus den endorphin-geschwängerten und noch leicht zittrigen Andi mit seinen Mitspringern zurück zur Basis.
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