• Zentralfriedhof

    October 4 in Austria ⋅ ☀️ 8 °C

    Wir starten unsere heutige Erkundungstour am Hochstrahlbrunnen und fahren von dort zu unserem ersten Ziel, dem Wiener Zentralfriedhof. Nach einer halben Stunde sind wir am Tor 2 angekommen. Der Zentralfriedhof ist 2,4 km² groß, hat mehr als 300.000 Gräber, in denen etwa 3 Millionen Menschen bestattet sind. André Heller nannte ihn einmal “Aphrodisiakum für Nekrophile“.
    Schon bei dem ersten Aufsteller fragen wir uns, ob alles so ernst gemeint ist, wie es geschrieben steht.
    Ja, wo laufen sie denn? Natürlich auf dem Friedhof. Wer nicht laufen möchte, der fährt halt mit dem Fiaker. Und sollte mal die Blase drücken, dann kann man den orangenen Wagen mit der lustigen Aufschrift aufsuchen.

    Auf dem Wiener Zentralfriedhof sind viele Ehrengräber zu sehen. Diese ehrenhalber gewidmeten Gräber sind Teil der Kulturgeschichte Wiens und stellen für die betreffenden Toten eine hohe Auszeichnung dar. Die Gebeine und Urnen befinden sich auf anderen Friedhöfen. Nicht immer kann man unterscheiden, ob es ein echtes Grab oder ein Ehrengrab ist.
    Ein, mit einem Tuch umhüllter Flügel aus Marmor für Udo Jürgens, gehört zu den jüngeren Grabstellen, die von Liebhabern seiner Musik, wahrscheinlich täglich aufgesucht werden.
    An der Grabstelle von Falco sind ähnliche Verhältnisse zu beobachten.
    Es gibt auch skurrile Grabstellen.
    Ein sehr umstrittener Grabstein ist jener, von der Gattin des Bildhauers Alfred Hrdlicka. Hrdlicka heiß übrigens so viel wie „Täubchen“. "Sie hat mich verlassen, jetzt betrügt sie mich mit dem Tod.", so Hrdlicka. Er, der 15 Jahre länger gelebt hat, hat sich ebenfalls dargestellt und so in Position gebracht, dass er „den Betrug“ genau beobachten kann.
    Nach unserem kleinen interessanten Rundgang besichtigen wir die Friedhofskirche, einem wunderschönen Jugendstilbau. Damit beenden wir unseren Aufenthalt auf dem Wiener Zentralfriedhof.
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