Satellite
  • Day 223

    Tongariro Alpine Crossing

    September 20, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 8 °C

    Hallo und Herzlich Willkommen zu dem weltberühmten Tongariro Alpine Crossing durch den Nationalpark im späten Winter!! Kennt ihr nicht? Na, dann schnell mal Mr. Google fragen! Dieser Walk ist 19.4 km lang und man benötigt ca. 7-8 Stunden dafür. Da der "kurze" Trail kein Loop ist und somit ein Start und ein Ende hat, haben wir uns mit einem Backpacker, den wir ebenfalls noch von der Lodge kannten, getroffen. So hatten wir 2 Autos zur Verfügung und konnten uns den Shuttle sparen.
    Am Morgen sind wir um 6.30 Uhr aufgestanden und haben uns im Zwiebelprinzip angezogen, da es frische 5 Grad hatte. Die Tagesrucksäcke hatten wir zum Glück schon am Vorabend gepackt. Freddy, der Ford, wurde im Car Park am Ende abgestellt, und mit Rob's Toyota fuhren wir zum Start des Crossings. Ausgestiegen, Rucksäcke festgeschnallt, einen letzten Blick auf die Uhrzeit: 7.45 Uhr, los ging's!
    Der Anfang war recht leicht, da dieser Abschnitt sehr flach war und wir noch den vereisten Weg sehen konnten. Mittlerweile waren wir eine Stunde unterwegs und dann kam der wohl härteste Part, der es ordentlich in sich hatte. Aus diesem Grund stand sogar auch ein Warnschild auf dem Weg, ob man sich sicher ist, dass man diesen Part schafft. Also erstmal eine Jacke ausziehen, um nicht ganz so krass zu schwitzen. Es ging katastrophal steil nach oben, über Stufen und Schnee, das uns die Lungen übel nahmen. Nach einer Stunde (!) Aufstieg, schon halbtot, gab's erstmal eine Verschnaufspause. Blieb nicht die einzige, da der Weg immer noch nach oben führte, und das ziemlich heimtückisch. Also folgten lauter kleinere Breaks, bis wir schließlich um kurz vor 11 Uhr am "Red Crater" ankamen, der sich auf 1200 Metern befand. Von dort hatten wir wahrscheinlich den besten Blick auf Mt Doom, der 2292 Meter hoch ist. Einmal um 180 Grad gedreht, konnten wir auch den Mt Tongariro sehen, nach dem das Crossing benannt ist. Der Abstieg runter in Richtung "Emerald Lake" war wohl mit Abstand das Lustigste an dem ganzen Walk. Wir sind nämlich einfach nur auf den Schuhsohlen gerutscht oder gestapft in diesem Schnee/Eiswirrwarr. Da wäre ein Schlitten schon geil gewesen, wieso hat uns das keiner gesagt?!
    Nach dieser Naturrutsche kamen wir am halb zugefrorenen "Blue Lake" an und hatten dort unseren "early lunch" um 11.30 Uhr. Den "Emerald Lake" konnten wir leider nicht sehen, musste wohl unter der Winterlandschaft begraben worden sein. Frisch gestärkt dank Obst und Erdnussbuttertoasts wanderten wir noch mal einen kleinen Part nach oben, bei dem man sich sogar an Seilen in den Felsen festhalten sollte, Safety first!
    Anschließend ging es dann sehr langsam wieder nach unten, wo wir direkt auf einem vorgetrampelten Pfad laufen mussten, auf der einen Seite der Berg, auf der anderen der Abgrund. Und dabei noch darauf achten mussten, in dem Schnee nicht zu rutschen oder gar mit dem Fuß darin zu versinken. Gar nicht so einfach, wenn man nichts zum Festhalten hatte, da hat man sich ausversehen während des Laufens mal kurz hingesetzt, haha.
    Die letzten 11 (!) Kilometer gingen bergab durch ein Tal und führten über zahlreiche Stufen. Gegen 1.30 Uhr mittags nahm auch langsam der Schnee ab, da es weiter unten immer wärmer wurde und wir wieder Gras und Erde sehen konnten. Bei diesem Part dachten wir, er nimmt gar kein Ende, da er sich so lang zog und die Knie bzw. Beine anfingen zu schmerzen. Da war man der Meinung, man lief nur bergab, und dann kamen Stufen nach oben. Hallo, wir liefen einen Berg nach unten, wieso gab es Stufen nach oben?! Unverständlich. Von dem Hügel ging es in den letzten Abschnitt, der sich komplett 3.4 Kilometer durch einen Wald zog.
    Um 15.45 Uhr und somit nach ca. 8 Stunden kamen wir voller Erleichterung und Freude zu dem Carpark, der sich am Ende des Walks befand. We did it!
    Im Großen und Ganzen war das ein harter, aber sich lohnender Trail. Auch ist es faszinierend, dass wir innerhalb eines Tages durch verschiedene Landschaften gewandert sind, dazu gehörten Wiesen, Täler, Vulkane, Berge, Hügel und Wälder.
    Letztendlich können wir nun auch voller Stolz sagen: Wir haben das Tongariro Alpine Crossing überlebt!
    Read more