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  • Day 48

    Eine Insel mit zwei Bergen

    April 24, 2023 in Nicaragua ⋅ 🌙 27 °C

    Heute ist schon wieder der letzte Tag auf der Insel Ometepe. Ich liege in einer Hängematte, über mir der Papagei Lolita, rechts von mir die kleine bunte Hütte in der wir schlafen. Laura sitzt davor und lernt Spanisch. Links braust der See, es klingt wie am Meer.

    Irgendwie haben wir es etwas schwer auf der Insel. Das liegt daran, dass man eigentlich nur mit dem Moped so richtig vorankommt. Und weil unser Hostel auf der flaschen Seite der Insel liegt. Das wussten wir vorher nicht.

    Gestern Morgen kamen ziemlich früh zwei Männer mit zwei Mopeds, die uns zeigen wollten, wie man fährt. Damit wir es mal probieren. Die Straßen hier sind eigentlich wie gemacht wie fürs Motorroller fahren. Aber die Strasse die zum Hostel führt ist super steil und standig. Nicht so richtig Roller-geeignet.. Als ich meine Bedenken geäußert hatte, meinte einer der beiden, dass wir dann vielleicht besser ein Quad mieten sollen. Damit kann man nicht umfallen. Das würde 25 Dollar kosten.. Wir waren selber ganz überrascht von dem Preis und haben zugesagt. Da mussten wir aber erstmal zum Quad, in die Stadt Moyogalpa fahren. Das war die gegengesetzte Richtung von unseren eigentlichen Ziel. Und dann stellte sich vor Ort heraus, dass das Quad 55 Dollar kostet pro Tag. So viel wollten wir dafür nicht ausgeben und so wurde es uns auch nicht gesagt. Wir haben doch beide 25 verstanden. Da waren wir beide ziemlich angenervt. Laura war richtig sauer. Wir haben uns dann entschlossen den Bus dahin zu nehmen. Der sollte in 20 Minuten abfahren. Das stimmte aber so nicht wirklich, der fuhr nämlich erst um halb 10 ab. Der Mopedvermieter hatte uns neben ner falschen Uhrzeit auch nen falschen Abfahrtsort genannt, aber ich glaub er wusste es einfach nicht besser.

    Die Busfahrt lief eigentlich ziemlich gut, auf der ersten Fahrt hatten wir sogar nen Sitzplatz. Es hat ca. 1,5 Stunden gedauert aber man hat immer was zu gucken. Mit dem Wald, See, Vulkan und Dörfchen draußen und den unterschiedlichen Menschen innen im Bus. Einmal mussten wir umsteigen, aber der eine Bus hat schon auf den anderen gewartet.

    3 Stunden sind wir zu spät zum Reiten gekommen. Aber der Reit-Führer (Lehrer kann man ihn wirklich nicht nennen) ist dann sogar zufällig in unseren Bus miteingestiegen und hat uns gefragt, ob eine von uns beiden Laura ist.

    Laura hat gesagt, ihre Freundin Lena würde nur den Kopf schütteln, hätte sie gesehen, wie wir da durch den Wald reiten. Ob wir Erfahrung hätten, hat der Guide gefragt. Wir meinten: "poco" und das war aber okay. Die Pferde wussten eh, wo es lang ging. Der Ausritt hat die Strapazen wieder gut gemacht. Es war richtig schön, ging durch den Wald und Wiesen und den Hügel hinauf. Es war so schön, dass wir uns dann für die volle Tour entschieden haben. Da sind wir dann noch die Strasse entlang galoppiert. Keine Ahnung, ob wir das richtig gemach haben.

    In nem Cafe haben wir ne Saft-Pause gemacht und das Hostel in Costa Rica gebucht. Da war es auch voll schön. Es gab eine Art Baumhaus direkt über dem See, kleine Hüttchen und nen überschwenglichen Amerikaner, der anscheinend ausgewandert ist. Er hat gesagt, dass er seit 30 Jahren als Volunteer da arbeitet, da sind wir uns nicht sicher, ob das stimmt.

    Nach der Tour mussten wir den letzten Bus zurück nehmen. Weils schon etwas zu spät war und die Busfahrt so lange braucht, haben wir die Kajaktour ausfallen lassen. Wäre vielleicht auch zu viel gewesen für einen Tag. Aber auf dem Weg nach Hause sind wir noch am Charco Verde angehalten.

    Das ist ein Park, der zu einem Hotel gehört. Da drinnen ist ein Schmetterlingsgarten, Aussichtsturm und ein kleiner Weg um eine eigene Lagune. Da sind wir einmal drum herum gelaufen. Zwischendurch haben wir Mangos vom Boden aufgehoben und gegessen. Es sah ein bisschen aus wie das venner Moor oder die Rieselfelder in Münster, nur mit Mangos statt Heidelbeeren. Ausserdem gab es ganz viele Affen! Die waren uns ganz nah. Ganze Familien hingen im Baum.

    Von dort aus dachten wir schon, dass wir den letzten Bus verpasst haben und dachten, dass wir dann halt trampen müssten. Aber dann kam er doch noch rum und hat uns eingesammelt.

    Zu Hause haben wir im Dorf noch Snacks gekauft für die Wanderung morgen. Danach saßen wir noch ewig mit unserer Hausherrin auf der Terrasse und haben überlegt, wie wir zum Vulkan Madeira kommen. Am Ende haben wirs abgeblasen. So früh fahren da keine Busse hin, und so spät nicht weg. Aber die Wanderung soll eh wahnsinnig anstrengend sein und so super fitt sind wir nicht. Und der Tag darauf war richtig schön und endlich mal auch wirklich entspannt.

    Am Tag zuvor sind wir relativ früh zum Hostel gefahren. Dort konnten wir deswegen gar nicht einchecken und haben in den Hängematten gewartet. Wir waren beide ziemlich müde und erschöpft von allem. Deswegen sind wir einfach nur zur nächstgelegenen Sehenswürdigkeit gelaufen. So haben wir war vom Dorf gesehen. Esquipulas ist überhaupt nicht touristisch. Stattdessen gibt's ganz viele kleine Häuschen, einen verlassenen Park mit pinken Bänken und ein paar kleine Läden auf der Hauptstraße. Irgendwie sind wir schon wieder in die Mittagshitze gelangt. Auf der letzten Strecke hat uns zum Glück eine Familie mit auf ihren Pick up genommen.

    Die Sehenswürdigkeit war jetzt nicht so superschön. Es handelte sich um eine Strandzunge, also eigentlich einen länglichen Strand mit einigen Restaurants und Bars. Wir hatten Hunger aber es gab nur Fleisch Fleisch Fleisch. Deshalb gabs am Ende streetfood. Bananenchips und Salat. Das hat satter gemacht als gedacht. Dazu eine kalte Kokosnuss. So lange waren wir gar nicht da. Der Rückweg ging schneller, wir konnten noch etwas einkaufen und im Schatten nach Hause spazieren. In der Hängematte sind wir beide eingeschlafen. Und wir haben Lolita kennengelernt. Einen zuckersüssen Papageien. Die konnte leider nicht fliegen und saß den ganzen Tag auf einem Ast über den Hängematten. Wie Tiere hier behandelt werden, darf man gar nicht so hinterfragen. Da wird einem ganz schwindelig. Die süßen Hundewelpen im Garten waren auch den ganzen Tag am Baum angeleint und sind ganz verrückt geworden, wenn ich sie gestreichelt hab. Die beiden großen Hunde sind super aggressiv gewesen und wurden Nachts umgesiedelt zum Hauseingang. Denen wollte man WIRKLICH nicht zu nahe kommen.

    Abends haben wir noch sehr lecker Nudeln (bzw. Reis) mit Tomatensauce gekocht. Meine Leibspeise. Und dann waren wir auch bettfertig.
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