• Xoxocotlan / Oaxaca

    November 1 in Mexico ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Tage der Toten ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein Volksfest zu Ehren der Toten. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen zu den Familien zurück, um sie zu besuchen. Während der Tage steht das Gedenken an die Verstorbenen im Vordergrund. Die Straßen werden mit Blumen geschmückt, Symbole des Todes und der Vergänglichkeit, Skelette und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen, stehen in den Schaufenstern, überall sieht man Abbildungen der Calavera Catrina.
    Die Ofrendas, traditionelle Totenaltäre oder Gabentische in den Wohnungen, zum Teil auch auf öffentlichen Plätzen, sind das Zentrum der Feierlichkeiten. Sie sind mit reichlich Speisen und Getränken, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen gedeckt. Die Toten sollen sich nach ihrer langen Reise stärken und einige der Gaben wieder mitnehmen. Fotos der Verstorbenen, Kerzen und Weihrauch sollen an gemeinsame Zeiten erinnern.
    Auf den Straßen herrscht buntes Treiben. Wohnungen und Friedhöfe werden prachtvoll mit Blumen, Kerzen und bunten Todessymbolen aller Art dekoriert. An den Eingangspforten der Häuser werden Laternen aufgehängt. Die leuchtend orangen Tagetes und gelben Chrysantemen  sind als Empfangsteppich und Wegweiser für die Verstorbenen ausgelegt, damit diese sicher zum Familienfest finden. Man glaubt, dass Verstorbene die Farben Orange und Gelb am besten erkennen können.

    Mit zwei Taxen fahren wir zu acht nach Xoxocotlan. Dort ist beim Friedhof eine große Veranstaltung. Wir sind zu früh, alle sind noch beim Aufbau und gestalten der Gräber. Wir trennen uns und sind nur noch mit Christin und Thomas unterwegs. Es wird dunkel und die Stimmung auf dem Friedhof ist ruhiger. An manchen Gräbern hört man Musik und an anderen sitzt die Familie rundum und lacht und isst. Vor dem Friedhof ist laute Livemusik und immer mehr Touristengruppen strömen durch die Gräber. Wir verlassen Xoxocotlan und fahren mit dem Bus in die Innenstadt von Oaxaca. Hier ist die Hölle los. Tausende Menschen drängen sich durch die Straßen und auf den Plätzen. Es gibt viele Bühnen mit lauter Musik, überall wird getanzt. Es gibt viele Essenstände, fast niemand trinkt Alkohol oder raucht.
    Nach einem Bier auf einer netten Dachterrasse lassen wir uns Vier zum Campingplatz zurückfahren.
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