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- Day 17
- Monday, November 25, 2024
- ☁️ 33 °C
- Altitude: 17 m
ThailandKhlong Wat Thepphathida13°45’12” N 100°30’6” E
Mit dem Fahrrad durch Bangkok

Der letzte Tag in Bangkok, morgen geht es zurück nach England und Deutschland. Für heute haben wir uns vorgenommen, Bangkok noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen, nämlich vom Fahrrad aus. Aber vorher gab es noch eine Smoothie Bowl zum Frühstück, solange sie bei diesen herrlichen Temperaturen noch schmeckt. Dann hieß es auf zum Treffpunkt und als Premiere fuhren wir mit einem Uber motorbike. Schnell waren zwei Uber gerufen und beide hatten sogar einen Helm dabei, was in Thailand nicht selbstverständlich ist. Dann ging die wilde Fahrt los, Philipp hatte einen sehr schnellen Fahrer und ich hatte echt Mühe mitzuhalten. Nachdem Philipps Fahrer die erste rote Ampel „übersehen“ hatte, waren sie weg. Mein Fahrer kam ein paar Minuten später am Ziel an, wo Philipp schon auf mich wartete. Das war auch gut so, denn Philipp hatte das Handy mit SIM und das ganze Geld dabei. 😅
Dann hatten wir noch ca. 30 Minuten Zeit bis zum Beginn der Fahrradtour. Nachdem die ersten 8 Teilnehmer pünktlich eingetroffen waren (6 von 8 waren Deutsche), sollte es für die erste Gruppe auch schon losgehen. Schnell noch ein Briefing und ein paar Sicherheitshinweise zum Verkehr, insbesondere sollten wir auf Roller aufpassen, und dann ging es los. Philipp und ich natürlich ganz vorne. Wir fuhren durch eine ganz neue Seite von Bangkok. Durch Hochhaussiedlungen, Bananenplantagen, vorbei an Tempeln und immer weiter durch die Siedlung auf kleinen und engen Straßen. Immer wieder wurden uns die Gegensätze dieser Stadt vor Augen geführt, Wolkenkratzer neben Wellblechhütten, kleine Plantagen in Wohnsiedlungen und spielende Kinder auf der Straße. Alle Menschen, die wir trafen, winkten uns begeistert zu und grüßten die Touristen, die an ihren Häuschen vorbeiradelten. So hatten wir uns Bangkok wirklich nicht vorgestellt, teilweise hatten wir das Gefühl, durch ihr Wohnzimmer zu fahren. Private Neubausiedlungen mit Wächtern, gefolgt von Frauen, die draußen auf der Straße kochten. Bei einem Stopp bemerkte Anna plötzlich einen Baum neben sich, der Sternfrüchte trug. Wir durften sogar zwei mitnehmen. Frischer geht es wirklich nicht! Immer wieder machten wir kleine Pausen, um Tempel zu besichtigen, wo uns zum Beispiel erklärt wurde, dass die Thais rote Fanta als Glücks- oder Wunschopfer vor die Schreine stellen, da früher Blut geopfert wurde. Ganz zum Schluss hielten wir noch auf einem lokalen Markt, um einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Danach ging es das letzte Stück zurück.
Nach der dreistündigen Tour mussten wir uns erst einmal vernünftig stärken. Dazu hatten wir uns im Vorfeld eine neue Roof Top Bar namens „Seen“ in der Nähe ausgesucht. Um uns einen 40-minütigen Fußmarsch zu ersparen, buchten wir wieder über motorbike. Mittlerweile war es wie ein kleines Wettrennen, wer den schnellsten (und auch waghalsigsten) Fahrer hatte. Diesmal war ich es. Wir hatten unsere Straße noch nicht ganz verlassen, da war Philipp schon weit hinter uns. Mein Fahrer schien es gar nicht nötig zu haben, an der Ampel zu stehen, sondern nutzte stattdessen den Fußgängerüberweg, um die Fahrtrichtung zu wechseln. Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah Philipp auf die Ampel zufahren. Unsere Blicke trafen sich, ich halb schockiert, halb amüsiert über diese Fahrweise meines Fahrers (ein bisschen triumphierend vielleicht, weil ich endlich mal den Schnelleren erwischt hatte), er schaute verwundert, wahrscheinlich aus den gleichen Gründen oder weil wir in die entgegengesetzte Richtung davon fuhren. Sekunden später rasten wir weiter durch das Getümmel der Stadt und waren schneller als gedacht am Ziel, 3 min später war auch Philipp endlich da und wir konnten in den 26. Stock zur Roof Top Bar fahren. Diese war nicht nur sehr schön, sondern bot uns auch wieder einen spektakulären Blick über Bangkok. Kurz über den Platz verhandelt, schließlich wollten wir ganz vorne sitzen und es war noch fast leer, und dann haben wir uns erst mal einen schönen Cocktail bestellt. Der schmeckte so gut, dass wir uns entgegen unserer Planung doch entschlossen, dort zu essen. Danach mussten wir noch einmal einen kleinen Zwischenstopp beim Schneider von gesterneinlegen, um den Anzug anzuprobieren. Dort gab es bei der Anprobe einige Diskussionen, Bangkok-Schneider gegen Anna, über den richtigen Sitz des Anzugs. Letztendlich setzte sich Anna trotz mehrerer Einwände "das ist aber nicht der Standard" durch und alles wurde etwas moderner geschneidert. Danach ging es direkt weiter in die Tichua Bar, natürlich wieder auf einem Hochhaus und natürlich wieder mit dem Roller. Spoiler, Philipp hatte wieder den schnelleren, fies! Die Tichua Bar ist wohl eine der bekanntesten und spektakulärsten Bars in Bangkok, da sie diesen großen Baum auf der Bar haben, der an Avatar erinnert. Da wir sehr früh da waren, hatten wir Glück und mussten nicht 5 Minuten anstehen. Bevor man nach oben durfte, musste man sich entscheiden, ob man einen Stehplatz haben oder 20 Minuten auf einen Tisch warten wollte. Wir haben natürlich nicht gewartet und sind dann zur Taschenkontrolle gegangen. Skandalöserweise hatten wir noch ein Päckchen Snacks in der Tasche, diese kleine Tüte bekam dann eine Marke und wir durften sie später wieder abholen, richtig so. Weiter ging es und die letzte Station, bevor wir endlich hoch durften, war die Cocktailbestellung. Man musste nämlich schon unten bestellen und bezahlen, auch eine Art Eintritt, nicht dass noch jemand die Aussicht genießt ohne was zu trinken. Als das endlich erledigt war, fuhren wir mit dem Aufzug in den 42. Stock. Der Aufzug stoppte im 40. Stock und wir blieben alle stehen, wir mussten ja in den 42. und so fuhren wir auch alle brav wieder runter. Komisch. Nur um dann wieder nach oben zu fahren, um dort umzusteigen und mit einem anderen Aufzug ganz nach oben zu fahren. Tricky.
Der Anblick der Bar war unglaublich, die Lichterketten, die wie Lianen vom Baum hingen, bewegten sich schwingend in der leichten Brise, als wären sie lebendig und erinnerten sehr an den Film Avatar. Es war natürlich schon viel los, aber wie immer bekamen wir ohne Probleme einen Tisch direkt am Rand (illegaler Weise angeeignet) und auch die vorbestellten Cocktails wurden schnell an der Bar abgeholt. Da die Bar auf 3 Ebenen verteilt war, mussten wir natürlich auch die anderen beiden erkunden. Von allen hatte man einen fantastischen Ausblick, aber selbst von ganz oben konnte man das Ende von Bangkok nicht sehen, diese Stadt ist einfach gigantisch. Die Wolkenkratzer erstrecken sich bis in die Ferne, viele davon mit Swimmingpools oder Gärten auf verschiedenen Ebenen. Und so ließen wir unseren letzten Abend im Glitzern der Großstadt ausklingen.
Am nächsten Morgen hatte sich Philipp noch eine kleine Überraschung ausgedacht. Als er den obligatorischen Iced Latte holen ging, bestellte er die Smoothiebowl diesmal direkt ins Hotel und so wurde Anna mit einem Frühstück im Bett überrascht. Als wir dann um kurz vor 12 Uhr freundlich, aber bestimmt ans Auschecken erinnert wurden, machten wir noch eine kleine Souvenirrunde, holten dann unsere Koffer und den Anzug für Philipp, der ins Hotel geliefert worden war, ab und fuhren nach Hause, leider noch an verschiedene Orte, aber das machen wir im nächsten Jahr anders.Read more