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  • Day 218

    Tobacco Caye

    March 23, 2019 in Belize ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Tag beginnt mit den freundlichen Rufen Mr. Gills durchs Haus "Good Morning - Breakfast is ready!" und einem deftigem Frühstück mit Hummer-Käse-Salat (Lobster), scharfem Bohnenbrei und frisch gebackenem Fladenbrot im Schatten der Palmen direkt am Meer. Heute ist auch Traumwetter - so ist das Inselleben perfekt. Nach dem Frühstück quatsche ich ein bisschen mit Nobel - ein 26jähriger Rastermann, lebt hier und macht Schnorchel- und Tauchtouren. Er geht mit mir ins seichte Wasser, wo die Stachelrochen gerade die Fischer umkreisen und frühstücken. Er zeigt mir, dass es wirklich friedliche Geschöpfe sind, wenn man ruhig und freundlich mit ihnen umgeht. Ich füttere einen mit Fischinnereien und spüre dadurch seine weiche Unterseite. Er gleitet geschmeidig über mein Bein, fast als würde er sich bedanken wollen und ich streife dem Riesen mit der Hand vorsichtig über die raue graue Oberseite. Beim Schnorcheln hatte ich bisher immer Sicherheitsabstand zu den Riesen gehalten, aber nun weiß ich, dass wenn man mit Ruhe in ihre Nähe kommt, dass sie wikrlich freundliche Geschöpfe sind. Im Gespräch bei einer leckeren Frucht namens Mame kommen wir irgendwie darauf, dass ich Kokosnüsse liebe - und zack, kaum hab ich es ausgesprochen ist der Rastermann auf der nächsten Palme und mehrere schwere reife Kokosnüsse landen neben mir :). Haha - was ein Paradies! Ein Wunsch wird ausgesprochen und direkt wird er erfüllt und fällt vom Himmel! So schlürfen wir also erstmal ein paar Kokosnüsse und gehen gestärkt ins Wasser und tauchen mal wieder in die Unterwasserwelt vor Tobacco Caye ein. Am Morgen sieht man die meisten Fische - so eine wahnsinnige Vielfalt! Gestreift, mit Punkten, Regenbogenfarben, knallige Neonfarben, ganz schlicht, einfarbig oder bunt, groß oder klein, lang wie eine Nudel, flach wie eine Flunder oder eine dicke Kugel - alles dabei und wir mittendrin! So schwimmen wir mit verschiedensten Rochen und durch Fischschwärme und sehen sogar einen Bullshark (Eugen wollte grad ein Foto von mir machen und bekam auf einmal ganz große Augen und zeigte nur hinter mir :)). Bei unserem Inselrundgang gestern ist uns gleich eine Palme mit Wegweisern aus der ganzen Welt aufgefallen - Kolumbien, USA, Canada und auch Bayern hat sich hier schon verewigt. Eugen und ich haben gleich Lust bekommen selbst so ein Schild zu kreiren und suchen nach einem geeigneten Stück Holz auf der Insel - gar nicht so einfach, denn alles wird hier noch gebraucht und selbst wenn eine Holzhütte verfallen aussieht wohnt noch jemand darin oder es gehört jemandem. Wir werden trotzdem fündig und werden von Mr. Gill mit genau zwei Farben und einem Riesenpinsel ausgestattet. Haha - sehr gute Vorraussetzungen für Feinarbeiten und ein buntes Schild :). Naja, aber wir sind ja kreativ und haben viele Ideen aus Ästchen und Holzstückchen werden verschiedenst dicke Mal-Utensilien gebastelt und unserer Bastelaarbeit steht nichts mehr im Weg. So malern wir an dem Schild herum, gehen zwischendurch (am ganzen Körper mit schwarzer und roter Farbe beschmiert) immer wieder mal schnorcheln - die Fische müssen auch denken wir sind neue riesige bunte Genossen :) - sonnen uns am Steg und malern wieder an unserer Arbeit :). Immer wieder kommen Einheimische vorbei und schauen neugierig - so kommt man schnell ins Gespräch und schon bald kennt uns die ganze Insel und wir sind ein Teil davon. Nach dem traumhaften Sonnenuntergang (eine wahnsinnige Kulisse mit dem krass türkisblauen Wasser und dem rot der Sonne) gibt es frisch gekochtes Abendbrot a la Jerome, der schon wieder ewig in der Küche steht und leckere Sachen für uns zaubert - heute gibt es frisch gefangenen Fisch mit Reis und Bohnen, Platano in Kokosöl, Gemüse und Dessert. Mit dicken Bäuchen genießen wir bei dem Riffbreakrauschen des Meeres den krassen Sternenhimmel mit Milchstraße auf dem Steg an der Ostseite der Insel - der ist besonders schön und klar, da noch kein Mond am Himmel ist. Um 8 Uhr ist dann der Mondaufgang - das habe ich noch nie gesehen! Wie ein Sonnenaufgang taucht der Mond alles in rot und orange, nur das eben alles schwarz drumherum ist und die Sterne daneben funkeln. Krass! Vor uns im Meer blitzt außerdem ab und zu das Plankton auf - so viele Naturphänomene auf einmal, ich will hier nicht mehr weg und sauge alles viel intensiver auf, da ich natürlich im Hinterkopf habe, dass es bald nach Hause geht ... Vorfreude aber irgendwie auch Bauchgrummeln und ein mulmiges Gefühl.Read more