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  • Day 139

    Von Bodie zum Lake Tahoe

    July 29, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Auf dem Weg zum Lake Tahoe wartete noch ein kleines Highlight auf uns.
    Es ging über eine sehr lange Schotterpiste zu der Goldgräber-Geisterstadt Bodie.
    Schon auf dem Weg fragten wir uns, ob sich das wohl lohnen wird. Denn die Straße war furchtbar und immerhin hatten wir auf unserer Reise durch den Westen schon einige solcher verlassenen Siedlungen gesehen. Aber schnell stellte sich heraus, dass wir wohl eine sehr besondere Stadt vor uns sahen. In der Blütezeit soll es 65 Salons, mehrer Bordelle, sieben Brauereien, mehrere Kirchen verschiedener Religionen, eine Eisenbahn und sogar ein chinesisches Viertel gegeben haben.
    Aber auch der große kalifornische Goldrausch ging irgendwann vorüber und damit auch die Einwohnerzahlen. Ein Brand im Jahre 1932 gab der einst glänzenden Stadt dann den Rest.

    Aber das was nun noch übrig war und für die Besucher geschützt und erhalten wurde ist einmalig.
    Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es machte fast den Eindruck, als hätten die Leute damals (1930) alles stehen und liegen gelassen. Durch die Fenster konnten wir alle möglichen Sachen besichtigen. Von der noch voll eingerichteten Schule bis hin zum Casino. In jedem Haus gab es neue neckische Antiquitäten zu entdecken. Vor allem die schönen Gußeisenöfen hatten es uns angetan.
    Wir empfehlen jedem auf der Schotterstraße durchzuhalten. Das Ziel lohnt sich auf jeden Fall!

    Dann ging es weiter nördlich.
    Hotels, Casinos, Restaurants und jede Menge Touristen. Das war der erste Eindruck als wir durch South Lake Tahoe gekommen waren. Vom See der von allen in den höchsten Tönen gelobt wurde, war noch nichts zu sehen.
    Da wir sehr spät ankamen, und der Eintritt für den Badestrand immer noch 10$ kosten sollte, nahmen wir eine nächtliche Erfrischung im Fallen Leaf Lake und übernachteten die erste Nacht wild im Wald. Am nächsten Morgen konnten wir einen sehr schönen Campingplatz ohne alles, aber mit Strandzugang, für 45$ die Nacht ergattern. Der Lake Tahoe gehört zu den beliebtesten Bergseen der ganzen USA. Vor allem im Winter kommen tausende von Menschen um für 180$ pro Person und Tag, Ski fahren zu können. Die Seilbahn fährt natürlich auch im Sommer. Aber die 56$ pro Person sparten wir uns.
    Das unglaublich klare Wasser und das schöne Bergpanorama, lockt in der Zeit, in der kein Amerikaner das Land verlassen darf, jeden der auf motorisierten Wassersport steht.
    Wir mit unserem Gummiboot hatten hingegen ganz schön mit den Wind zu kämpfen, der jeden Nachmittag aufzog. Oft schafften wir es erst zur Schnorchelstelle als die Sonne schon hinter den Wolken verschwunden war. Dann hielten wir es im eisekalten Wasser nur sehr kurz aus und die Sicht war auch nicht mehr die selbe.

    Aber das bewölkte Wetter nutzen wir gleich aus, um endlich mal wieder klettern zu gehen. Denn wir fanden eine Mehrseillänge die wir uns im Gegensatz zum Half Dome zutrauten.
    Aber der erste Kletter-Tag war sehr enttäuschend. Die ersten Routen waren viel zu einfach und für die lange Route reichte dann unser Trinkwasser nicht mehr aus und wir stellten fest, dass wir zu wenig Exen besitzen. Also brachen wir ab und freuten uns auf unseren Grillabend auf dem Campingplatz. Auf dem Heimweg kauften wir uns noch zusätzliche 6 Exen um die angerissene Route am nächsten Tag noch zu beenden. Der Verkäufer empfahl uns eine andere Kletterstelle für den nächsten Tag. Und diese Empfehlung stellte sich als absolutes Highlight heraus. Alle Routen waren in unserer Schwierigkeit und der Ausblick war unglaublich. (Zum Glück sind wir nicht mit der Seilbahn gefahren 😬) Genau die Art von Genusskletterei die wir lieben. Und endlich haben wir unsere erste Mehrseillänge gemeistert. Tolles Gefühl!

    ~S~
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