Kurztrip USA...

March - August 2020
... denn wie sagte ein Freund bei der Reisevorbereitung?: „ 6 Monate? Das ist schon etwas knapp! Könnt ihr nicht 2 Monate länger machen?“
Wir belassen es erst mal bei den 6 Monaten und beschränken uns auf ca. 25 der 59 Nationalparks
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  • Entscheidungen

    February 26, 2020 in Germany ⋅ 🌙 3 °C

    Mensch, das war gar nicht so einfach.
    Gedanken zusammen nehmen. Was brauche ich?Worauf kann ich verzichten? Was muss unbedingt dabei sein? Brauch ich wirklich zwei Paar Sommerschuhe? Nein! Aber welche möchte ich mitnehmen? Die Grünen! Nein doch lieber die schwarzen. Oder vielleicht doch lieber die grünen?
    Wie warm wird es? Brauchen wir die dicken Schlafsäcke? Kann ich 6 Monate auf den Milchschaum in meinem Kaffee verzichten? Wie viele Schlüpfer muss ich einpacken? Haben wir an alles gedacht???
    Und immer im Hinterkopf: der Bus muss für die Verschiffung “blickleer“ sein. Was bedeutet das? Wie ernst nehmen das die Leute von der Reederei? Bekommen wir alles unter, sodass mann nicht sieht, dass er beladen ist?
    So viele Fragen, so viele Entscheidungen die getroffen werden mussten.
    Aber wir haben es gepackt. Wir haben ihn bepackt. Unseren geliebten Bus. Unser Zuhause.
    Nun geht es endlich nach Hamburg und die grünen Schuhe können nicht mehr gegen die schwarzen getauscht werden. (:
    -S-
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  • Bis Spätersilie

    February 26, 2020 in Germany ⋅ 🌧 5 °C

    Als hätte man einen Termin auf dem Arbeitsamt beginnt nun hier die große Reise für unseren Bus.

    Nummer ziehen, an den Schalter zur freundlichen Sachbearbeiterin gehen, Fahrzeugpapiere und Ausweis vorzeigen.
    Kinderleicht, und dennoch schnellt mit dem Satz: „ Ich kann Sie hier im System gar nicht finden“, binnen Sekunden der Puls in die Höhe!
    Dabei hatten wir schon vor 1,5 Monaten die Fracht über den Spediteur SeaBridge eingebucht!
    Ein Anruf beim Selbigen brachte jedoch schnell Klarheit, ein Buchstabe der Fahrgestellnummer ging wohl bei der Übermittlung nach HH verloren...naja :-/

    3Stunden habe ich in Dresden gebraucht, um den Bus blickleer zu beladen. Ich fühlte mich Fit für die Tetris-WM. Nun schwante mir schon schlimmes, dass sich die Arbeit nach der Ladungskontrolle wiederholt.
    Hinter der Schranke im Hafengelände wurde ich auf einen Pakplatz geleitet, um auf den sogenannten „Checker“ zu warten. Der Traf nach 5 Minuten Wartezeit mehr als wortkarg ein. Nach einem kurzen „Moin“ checkte er unseren Bus auf äußere Schäden- er fand irgendwie überall etwas :-D Danach murmelte er was von Feierabend, empfahl mir noch mal zu kontrollieren ob alle Fenster geschlossen sind und dann solle ich am Schalter den Schlüssel abgeben.
    Weg war er.
    Keine Kontrolle ob meine Gasflasche wirklich leer ist, keine Überprüfung der Fahrzeugmaße- das ging fix und unser Bus kann die Reise über den großen Teich antreten :)
    -C-
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  • Day 1

    Danke Donald!

    March 13, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 6 °C

    Nun ging alles ganz schnell. 10 Tage schneller!
    Mit einer Hiobsbotschaft wurden wir am gestrigen Donnerstag aus dem Schlaf gerissen. Lange hatten wir Angst davor, nun hat Donald kurzen Prozess gemacht und über Nacht die Grenzschließung veranlasst- und unser Bus schippert gerade mitten auf dem Atlantik!

    Nach einigen Überlegungen stand fest: Wir haben 40h um in die USA zu gelangen, damit wir am 24.03. unseren Bus abholen können.
    Zum Glück haben wir für die Aktion sofort grünes Licht von unseren Chefs bekommen (an dieser Stelle auch noch mal vielen Dank für die Flexibilität 😊)
    Wahrscheinlich konnten wir einen der letzten USA Flüge ergattern, die aus Deutschland starten.
    Dann noch hektisch die Wohnung leer räumen, Handgepäck packen, bei Omis und Eltern verabschieden und dann gings eigentlich auch schon zum Flughafen.

    Nun sitzen wir in Frankfurt und sind vorsichtig optimistisch, dass alles klappt und wir bis 17Uhr Ortszeit (22Uhr MEZ) in Amerika sind. So richtig glauben wollen wir es erst, wenn wir erfolgreich durch den Zoll sind.

    Noch kommt bei uns keine richtige Urlaubsfreude auf, zu viel ist noch ungewiss und wir sind noch ganz schön aufgeregt.
    Wir haben uns jedoch sehr über eure zahlreichen Hilfeangebote gestern gefreut 👍✊
    -C-
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  • Day 1

    Danke Donald Teil II

    March 13, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Der Pilot brachte die Gewissheit, das wir bis hierher alles richtig gemacht haben. „Meine Damen und Herren, dies ist der vorerst letzte Flug der LH von Frankfurt nach Washington“.
    Und auch die Crew ist vorsichtshalber noch am gleichen Abend wieder Heimwärts geflogen.

    Für uns ging es zunächst in den Zoll. Hier stand schnell fest, dass die Devise am Abend lautete: „Americans first“. Die Visitors Lane war nahezu leer, vlt 30 Leute vor uns. Dennoch standen wir gut 2,5h an und mussten warten bis mehrere hundert Amerikaner durch den Zoll waren.
    Als es endlich vorwärts ging wurden vereinzelt Pässe eingezogen und in Saftyboxen weggeschlossen. Die Personen verschwanden dann in Hinterzimmern.
    Die Aufregung stieg ins unermessliche. Schlussendlich mussten wir Rede und Antwort stehen. Wo komme wir her, wie lange wollen wir bleiben, wann genau geht unser Rückflug, wieviel Bargeld haben wir dabei und vor allem sind wir in Besitz von Kreditkarten und was haben wir hier überhaupt vor über einen solch langen Zeitraum, nur zu 2., ohne Familie. Nun wandelte sich das Gespräch in einen angenehmen Smaltalk- der Officer zeigte durchaus Interesse für unser Unternehmen, wenngleich wir keine Mimik aufgrund seiner Schutzausrüstung erkennen konnten.
    Dann hatten wir auch schon unsere Pässe in der Hand und standen in Amerika :)

    Noch am Gepäckband haben wir uns ein Hotel für die nächsten 3 Nächte organisiert. Wir wollten ja nix vorbestellen.
    -C-
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  • Day 5

    STAY HEALTHY DC!

    March 17, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 9 °C

    Washington D.C. - Ich glaube in keiner anderen Stadt ist die Dichte an Denkmälern so groß. Es wird an alles Gedacht: Kriege, Veteranen und Präsidenten werden verehrt wie Götter. So entsteht am 1. Tag kaum ein Foto ohne Amerikanische Flagge.

    Wir haben das herrliche Frühlingswetter genutzt, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Vom US Marine Corps Memorial geht es zum Nationalfriedhof in Arlington. Dieser ist leider geschlossen und so bleibt uns nur ein Blick über die Mauer auf die tausende von weißen Grabsteinen.
    Weiter geht es über die Arlington Memorial Bridge hinein in den District. An der Nordseite des Weißen Hauses protestiert eine Hand voll Menschen gegen die Politik Trumps- auf der Südseite stellt sich gerade eine Schulklasse mit „Make America Great Again“-Mützen für ein Gruppenbild auf. Und drinnen, da verkündet zum Samstag gerade die Corona-Task-Force ihr Maßnahmenpacket zum Umgang mit Covid-19.

    Appropo, euch interessiert bestimmt wie die Lage „hier drüben“ aussieht.
    Aufgefallen ist uns sofort, dass kaum Menschen unterwegs sind und wenn, dann sind es nahezu ausschließlich amerikanische Touristen bzw. Einheimische. In Downtown sind die Straßen oft leer. Viele Geschäfte haben verkürzte Öffnungszeiten und seit Dienstag kann man Kaffee und Burger nur noch „to go“ mitnehmen.
    Klopapier, Nudeln und Wasser sind größtenteils Ausverkauft. Aber wir müssen keine Angst haben zu verhungern ;-) Natürlich sind auch alle Schulen, Kinos etc. zu. Ich denke ähnlich wie in Deutschland.

    Im Vorbeifahren ruft uns ein Radfahrer „Stay healthy!“ zu. Und überhaupt haben wir die Amerikaner bis jetzt als seeehr freundlich kennengelernt. Im Peets Coffe haben wir sogar für 12$ zwei Cappuccino geschenkt bekommen, da unsere Visa noch nicht ganz funktionieren wollte. Die (halb) deutsche Familiengeschichte der Verkäuferin kennen wir jetzt auch.

    Es ist etwas schade, dass sämtliche Museen entlang der National Mall geschlossen sind. Diese kann man nämlich kostenlos besuchen. Das Air and Space Museum hätte mich schon interessiert.
    Getröstet wurde ich mit einer kleinen Wanderung zum Gravelly Point Park. Von hier aus hat man einen Top Blick auf Runway 1/19 des Ronald Regan National Airports. Und die wird rege genutzt, aller 54 Sekunden eine Aktivität. Nicht umsonst Amerikas beliebtester Spot um Flugzeuge zu beobachten.

    Nun haben wir die ersten 35km zu Fuß abgespult und sitzen im Flixbus für einen kleinen Tapetenwechsel.
    Ihr dürft gespannt sein wo es hin geht. Eins sei verraten, die Häuser werden etwas höher.
    -C-
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  • Day 6

    24h NYC

    March 18, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 9 °C

    Noch in Washington buchten wir 4 Nächte in Midtown Manhattan.
    Nach dem Check-in und mehreren „woooows“ und „ohhhs“ aufgrund der tollen Aussicht aus unserem Hotelzimmer, erkundeten wir die Umgebung zu Fuß. Das Flatiron Building ist leider komplett eingerüstet, aber am Times Square kamen wir voll auf unsere Kosten und beobachteten eine ganze Weile das bunte Treiben. Da waren schon ungewöhnlich viele verrückte Menschen unterwegs. Auffallend waren aber auch die vielen Obdachlosen, der Müll, der Dreck, die vielen Baustellen und es roch an jeder Ecke nach Fäkalien.
    Aber wir hatten ja noch 3 ganze Tage um auch die schönen Ecken von NYC zu entdecken. Dachten wir zumindest. Aber es kam wie es kommen musste. Wir erfuhren, dass der Bürgermeister über eine Ausgangssperre nachdenkt und wir somit unser Hotelzimmer auf unbestimmte Zeit nicht verlassen dürften. 😳

    Aber in morgendlichen Blitzentscheidungen sind wir ja jetzt geübt.

    Also stornierten wir die restlichen Nächte in New-York und buchten zwei Tickets für den Flixbus nach Baltimore (die Stadt in der unser Bus ankommt, sicher ist sicher). Nun standen wir da und hatten noch knapp 6h Zeit um NYC zu erkunden. Zumindest von außen. Denn alle Attraktionen waren geschlossen.
    Also liefen wir los. Ein kleines Picknick im Central Park, dann mit dem Taxi an die Stelle, an der die Twin Tower einmal standen, dann zu Fuß zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die Brooklyn Bridge wunderbar sehen konnte, und dann unser Highlight: wir fuhren mit einer (kostenlosen!) Fähre nach Staten Island, vorbei an der Freiheitsstatue und endlich konnten wir einen Blick von außen auf die gigantische Stadt in ihrer vollen Größe werfen.
    Das war echt beeindruckend und sehr lohnenswert!
    Auf dem langen Rückweg zum Hotel sprachen wir darüber, dass die kurze Zeit für uns eigentlich auch ausreichend war. Wir haben im Rahmen der Möglichkeiten und in der sehr kurzen Zeit eine Menge gesehen und konnten uns somit einen kleinen Überblick der riesigen Stadt verschaffen.

    An der Flixbus Haltestelle in Baltimore angekommen, gab es gleich erst mal ein Gespräch das Herzrhythmusstörungen bei uns auslöste.
    Ein netter junger Mann half uns ein Taxi zu rufen. Und sagte, dass er lieber noch wartet bis wir ins Taxi eingestiegen sind. Denn es sei sehr gefährlich für uns um diese Uhrzeit in diesem Stadtviertel. Er erzählte uns wie er erst vor kurzem von bewaffneten Männern ausgeraubt wurde. Und er sei einheimisch, wir hingegen Touristen. Quasi fast das Todesurteil für unsere Wertgegenstände.
    Ein hektisches Telefonat mit seiner Mutter, die unbedingt wissen wollte warum er noch nicht zuhause ist, untermalte diese Weltuntergangsstimmung im strömenden Regen. Auch der Taxifahrer sagte uns, dass Baltimore eine sehr gefährliche Stadt sei, und wir uns besser in Acht nehmen sollten.

    Der Polizist mit dem wir uns heute unterhielten, erzählte uns ähnliche Geschichten.
    Nachdenklich fingen wir an zu googeln. Platz 26 der gefährlichsten Städte weltweit. Über 300 Morde jährlich. Wow.
    Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet.

    Wir werden uns die Stadt also nur im Tageslicht anschauen und die gefährlichen Viertel im Norden meiden. Und vielleicht können wir schon am Montag, spätestens Dienstag Morgen endlich unseren Bus entgegen nehmen.
    Bis dahin -> be safe and stay healthy ♥️
    ~S~
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  • Day 12

    Wir sind vollständig

    March 24, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 9 °C

    Nach kurzer Rücksprache mit der amerikanischen Spedition (Pride Inc. ) konnten wir uns endlich auf den Weg in den Hafen machen um unseren Bus abzuholen.
    Zuerst ging es zu Pride den Zettelkram erledigen, dann wartete auch schon der TWIC-Escortservice auf mich. Dieser begleitet mich auf dem Hafengelände, denn ohne Autoriesierung ist mir der Zutritt verboten (das gab es in Deutschland übrigens nicht).
    Im Hafen nochmals alle Zettel vorzeigen und draußen vor dem Büro stand auch schon unser Bus. Alle Türen sind fein säuberlich mit Safety-Seals verplombt- wunderbar. Allerdings ist unser Auto auch das einzige, welches verplombt ist. Ob das nun ein schlechtes Zeichen ist?
    Kurz darauf kommt der „Checker“, scannt den Bus ab, drückt mir die Schlüssel in die Hand- und das wars.

    Alles in allem eine gute Stunde und wir haben unsere Wohnung wieder- vorgefunden wie abgegeben :-)

    Nun erst mal zu Walmart den Wocheneinkauf für unsere selbst gewählte „ Quarantäne“ erledigen (keine Sorge, uns gehts gut) und dann zum staatlich/ örtlichen Campingplatz unsere Gasflasche auffüllen. Zum Glück habe ich noch in Deutschland diverse Adapter gekauft, denn nicht nur bei uns gibt es verschiedenste Anschlüsse, bei den Amis ist noch mal alles ganz anders. Nach etwas hin und her fand sich zum Glück auch etwas passendes. Wegen der halben Gallone (~1,9l) Gas winkt der freundliche Platzwart nur ab und nimmt nicht mal Trinkgeld an, Danke!

    Auf gehts zum Shenandoah Nationalpark
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  • Day 13

    SHENANDOAH NP

    March 25, 2020 in the United States ⋅ 🌧 2 °C

    Wir hatten bereits im Internet gelesen, dass auf Grund von Corona die Informations- und Touristenstellen im Park geschlossen sind. Aber darauf, dass auch alle Campingplätze im Park zu sind, waren wir nicht vorbereitet.
    Wir suchten uns also notgedrungenermaßen gleich für die ersten zwei Nächte im Bus einen “wilden“ Schlafplatz außerhalb des Parks. Fündig sind wir erst am wunderschönen Shenandoah River nach 50km Umweg geworden. Am ersten Morgen, hatten wir auch gleich das erste mal Sherriff-Kontakt. Der wollte aber nur wissen, ob es uns gut geht und da wir dies bejahen konnten, fuhr er von dannen.
    Für die zwei weiteren Nächte, fanden wir einen kleinen Campingplatz außerhalb des Parks. Dieser wird vor allem von Campern genutzt, die in ihren riesigen (ich betone RIESIGEN) Wohnanhängern zu wohnen scheinen. Denn wir konnten morgens gegen 6 Uhr rege Bewegungen von ihren ebenfalls riesigen Pickups melden. (Falls jemand meinem Gedankengang nicht folgen kann —> Wir vermuten, dass sie zur Arbeit gefahren sind. 😁)

    Wir sind froh, dass wir nicht zur Arbeit fahren müssen, sondern ganz in Ruhe tagsüber im Shenandoah Park wandern können. Und das auch noch kostenlos. Denn es waren weder Mautgebühren für den atemberaubenden Skylinedrive noch Nationalparkgebühren fällig. An dieser Stelle: Danke Corona!

    Und ja was gibt es zum Park an sich zu sagen? Uns ist aufgefallen, dass der Park noch im Winterschlaf zu seien scheint. Man musste schon ganz genau hinschauen um etwas Grünes im sonst so grauem Dickicht zu finden. Da Nahrung immer noch Mangelware zu seien scheint, zeigten sich unzählige Eichhörnchen und Rehe, die nach Essbarem direkt am Straßenrand suchen. Während die Rehe uns nur gleichgültig anstarrten, haben wir für die Eichhörnchen mehr als nur eine Notbremsung hinlegen müssen.
    Jedenfalls können wir uns gut vorstellen wie wunderschön es hier im Sommer und vor allem im Herbst aussieht, wenn all die Bäume sich bunt färben.

    Jetzt geht es weiter südlich. Mal sehen wie lange sich unser jetziger Ohrwurm da noch halten kann. Und damit ihr alle was davon habt:

    “Almost heaven, West Virginia
    Blue Ridge Mountains, Shenandoah River
    Life is old there, older than the trees
    Younger than the mountains, growing like a breeze“

    Und jetzt alle:

    „Country roads, take me home
    To the place I belong
    West Virginia, mountain mama
    Take me home, country roads“

    Bitte, gern geschehen 😉

    ~S~
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  • Day 18

    Hin und her in South Carolina

    March 30, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einem langem Tag im Auto kommen wir gerade noch im Hellen am Congaree-Nationalpark an. Nach den letzten beiden Nächten auf dem kleinen Campingplatz am Shenandoah, hatten wir uns bereits auf Boondocking (so nennen die Amerikaner das „wilde“ Übernachten) eingestellt und gefreut.
    Da der Congaree ein eher kleiner NP ist, ist das auch ohne große Umwege am Rand des Parks möglich.

    Der NP ist ein fast urwaldartiger Hartholzwald und zählt zu den höchsten Wäldern im Osten der USA. Das Blätterdach soll (laut Wikipedia) eines der höchsten weltweit sein! Zahlreiche Trails, zum Teil aus Holzstegen die über das Sumpfgebiet führen, laden zum wandern ein.

    Na dann mal los! Doch die erste Enttäuschung des Tages lässt nicht lang auf sich warten. Die Zufahrt zum Park und Visitorcenter ist versperrt. Mist!
    Also doch erst mal eine halbe Stunde zurück Richtung Columbia fahren und bei Walmart „Frustshopen“ und kostenloses W-lan nutzen.
    Tja und nun? Susi hat zum Glück immer sehr gute Einfälle -high five- Auf gehts zum Sesquicentennial State Park mit Badesee und Campingplatz, der ist nicht weit weg.
    Ich kürz die Sache mal ab: geschlossen für Neuankömmlinge.

    Zwischenzeitlich habe ich der NP-Verwaltung eine Email geschrieben, ob nicht vlt doch ein Trail etwas außerhalb des Parkzentrums geöffnet hat. Außerdem scheint der Cedar Creek, ein kleiner Fluss durch den Park, auch befahrbar zu sein.
    Prompt erhielt ich eine Antwort, wir können den Kingsnake Trail versuchen. Aber der Wasserstand sei im Moment recht hoch. Wir sollen schauen, wie weit wir kommen. Also zurück zum Congaree und wenigstens diesen Trail bestreiten.

    Tja, der Wanderweg stand bereits auf den ersten 10m komplett unter Wasser- siehe Foto! Womit haben wir das eigentlich verdient? Aber um den Kopf in den Sand zu stecken sind wir nicht hier her gekommen. Wir wollen uns anpassen und aufs Kanu ausweichen. Allerdings schlägt eine Kanuausleihe in Columbia für 2 Tage mit gut 100$ zu buche. Hinzu kommt der Transport- 80$ für den Anhänger.
    Susi hatte erneut den rettenden Einfall: zurück zum wohl bekannten Walmart und für 40$ ein Gummiboot eingeladen!

    Yes, endlich steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege und wir können den Park doch noch erkunden -> siehe Bilder.
    Flora und Fauna zeigten sich einzigartig. Ich weiß das hier mindestens ein Biolehrer mitliest, vlt kannst du mal ein Statement zu der Wasserschlange abgeben? Wir tippen auf braune Schwimmnatter, Fleischfresser aber nicht giftig? Jedenfalls war sie nicht gerade scheu und wir haben sie beim abendlichen „Duschen“ sehr genau im Auge behalten. Sie uns aber auch- abgefahren!

    Übernachtet haben wir noch 2 mal auf dem kleinen Wanderparkplatz direkt im Park. Eigentlich verboten, aber der Nationalparkservice hatte wohl auch Mitleid mit uns und lies uns in Ruhe. Nicht in Ruhe lies uns am Abend aber der Biolärm, Wahnsinn wie laut so ein Wald ist. Und immer herausstechend die Rufe des Streifenkäuzen „who cooks for you, who cooks for you all?“ - Ja, es hört sich wirklich genau so an :)

    -C-
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  • Day 19

    Alligator, Schildkröte & Co

    March 31, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Nun zieht es uns weiter südlicher und wir wollen auch mal das Meer sehen und den Sand zwischen den Zehen spüren. Auf Tybee Island bei Savannah soll es einen recht guten Campingplatz geben, der gut in die Route passt. Doch schon auf dem Highway 80 in Richtung Küste steht auf großen Leuchttafeln, dass der Public Beach geschlossen ist. Die Hoffnung stirbt bei uns jedoch zuletzt. Vielleicht hat der Campingplatz ja ein Stück eigenen Strand der offen ist, denken wir noch auf den letzten Metern, bevor wir auf den Platz einbiegen und lesen müssen, dass auch hier keine neuen Gäste akzeptiert werden.
    Es nützt nix, wir fahren zurück nach Savannah und noch ein Stück weiter in den Süden.

    Eher zufällig finden wir einen idyllischen Campingplatz an einem kleinen See - Lake Harmony. Hier muss es doch schön sein und unser Boot können wir auch noch mal zu Wasser lassen. Wir beschließen 4 Nächte zu bleiben, etwas Ruhe rein zu bringen und einen Masterplan zu schmieden, wie wir weiter machen wollen.

    Auch hier sind wieder fast ausschließlich Dauercamper. Das Rentnerpärchen neben uns ist zum Beispiel vor dem kalten Winter in Colorado geflüchtet. Als sie erfahren, dass wir aus Deutschland kommen, wird gleich das alte Fotoalbum heraus gesucht. 1965 haben sie eine Bootstour auf dem Rhein gemacht. Klar, er war bei der Army irgendwo südlich von Frankfurt. Und sie schwärmt immer noch vom deutschen Schnitzel und davon, dass wenn sie eines Tages reich ist, nach Polen ziehen möchte. So hat eben jeder seine Träume. Am letzten Abend bekommen wir von ihm Nudeln gekocht mit der Besten Soße in den ganzen USA. Diese sei nicht so sauer wie die, die man sonst serviert bekommt. Nun wir tippen auf eine leicht aufgepeppte Bolognese aus dem Glas. Aber egal, wir haben uns natürlich riesig über diese Geste gefreut.
    Gegessen wird übrigens nicht zusammen, der empfohlene Mindestabstand wird stets eingehalten.

    Im allgemeinen sind die Dauercamper sehr nett zu uns. Vielleicht weil wir sie an ihre Enkelkinder erinnern? Oder weil sie uns bedauern? Die armen, so ein winziges Auto und dann sammeln sie auch noch Feuerholz im Wald. Da wurden uns doch prompt vorgefertigte Feuerscheite angeliefert.

    Und dann wäre da noch die 4 Köpfige Familie aus Philadelphia zu erwähnen! Wir kommen ins Gespräch, da er mal einen T3 besaß, bis er diesen schweren Herzens wegen der Hochzeit verkaufen musste - das kann ich natürlich nicht verstehen. Er hat übrigens mal bei Porsche in Deutschland gearbeitet.
    Jedenfalls waren sie zu den Florida Keys unterwegs um eine Hochzeit zu fotografieren. Diese wurde natürlich abgesagt und hinzu kam, dass sie an der Grenze zu Florida noch auf der Interstate zurück geschickt wurden.

    Das sind natürlich auch für uns keine guten Neuigkeiten. Offensichtlich wird kontrolliert, wer aus Florida kommt und wer nicht.
    Dass der Besuch im Kennedy Space Center ausfallen wird, war eigentlich von Anfang an klar. Aber nun müssen wir auch die Everglades und, was uns am Meisten ärgert, den Biscayne NP von unsere Liste Streichen. Eigentlich hatten wir uns auf ausgedehnte Schnorchelgänge gefreut. Und Kitesurfen wollte ich auch an der herrlichen Küste. Wir müssen wohl noch mal wieder kommen.

    Stattdessen fahren wir ungehindert über einen kleinen Highway weiter südwestlich zum Apalachicola National Forest bei Tallahassee. In diesem wirklich riesigen Waldgebiet kann man nahezu tun und lassen was man möchte. Wir machen eine kleine Gummibootstour, beobachten ein Gürteltier, eine Schildkröte und abends blinken hunderte von Glühwürmchen um unseren Bus herum.
    Nach mehreren Meilen Gravelroad lassen wir uns nach Empfehlung einer Rangerin noch tiefer im Wald an einem kleinen, fast ausgetrockneten Tümpel nieder. Das Lager steht, Zeit für eine Dusche. Als Susi plötzlich einen Alligator endeckt! Ihr kennt das Vorgehen ja nun schon von der Wasserschlange. Einer darf duschen, der Andere muss die Mitbewohner im Auge behalten. Aber Schnappi scheint noch ängstlicher zu sein als wir, dennoch gelingen uns am nächsten Morgen ein paar Fotos.

    -C-
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