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  • Day 148

    Grand Teton

    August 7, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Weiter nach Norden wird uns die Reise nicht führen. Ursprünglich wollten wir sogar bis zum Banff Nationalpark in Kanada fahren, oder zumindest bis Washington State und Vancouver Island. Aber dafür reicht die Zeit leider nicht mehr aus. Wir kürzen also etwas ab und fahren wieder ostwärts. Auf der 20 von Bend nach Boise ist dann das erste mal auf dieser Reise Daumen drücken angesagt. Die Tanknadel steht tief im roten Bereich und hier kommt tatsächlich seeeehr lange nichts. Fragt mich nicht wie das passieren konnte🤷‍♂️ Die erste Zapfsäule am Straßenrand ist scheinbar schon lange tot. Weit und breit niemand zu sehen, na Hauptsache die Fahne weht im Wind. In Schleichfahrt geht es weiter und wir schaffen es gerade noch so bis an eine funktionierende Tankstelle. Wir staunen nicht schlecht, als die Tankwärterin aus dem kleinen Laden gestürmt kommt und mir quasi die Zapfpistole aus der Hand reist. In Oregon dürfen wir nicht selbst Hand anlegen. Das verbietet das Gesetz. Wahrscheinlich eine Mischung aus Sicherheit und Arbeitsplatzsicherung. Nun gut wir lassen voll tanken. Das zweite Mal staune ich nicht schlecht, als ich nach Umrechnung von Gallonen in Liter feststelle, dass wir 78Liter getankt haben. Ich war immer der Annahme das nur 75 hineinpassen, wohl auch weil die Tanknadel manchmal nicht ganz linear arbeitet. Offensichtlich passen aber doch 80Liter rein. Unsere Rettung sozusagen! 🤣

    Unterwegs genießen wir noch etwas die schöne Natur abseits des ganzen Nationalpartrubels. Der Stanleylake in Idaho ist super schön!

    Anfangs nur als Zwischenstation zum Yellowstone Park betrachtet („Ach der liegt auf dem Weg, na da nehmen wir den natürlich noch mit“), entwickelt sich der Grand Teton NP ganz schnell zum absoluten „WoW-Erlebnis“.
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten einen Platz zum Übernachten zu finden, haben wir am zweiten Tag etwas außerhalb des Parks Glück und das sogar mit Blick auf die Tetons direkt aus dem Bus raus. Dafür stehen aber auch Tag für Tag mindestens 150KM auf der Uhr. Man sind das Entfernungen hier. Aber egal wir nehmen es gern in Kauf. Die Landschaft ist phenomenal! Die hochalpinen Tetons, der Grand Teton immerhin 4200m hoch, davor kleinere und größere Gletscherseen, Flussauen und Weideland. Und das aller Beste: Hier wird die Erlaubnis um als Backpacker im Park zu übernachten am Visitor Center ausgegeben und das gleich für den nächsten Tag. Wir brauchen also keine zwei Wochen Vorlaufzeit und Internet. Die Ernüchterung folgt jedoch prompt. Irgendwie sind alle Permits ausverkauft aber der Ranger gibt uns einen klasse Tipp für die Runde, die wir uns ausgesucht haben. Es gibt wohl eine Stelle an der man direkt am Trail außerhalb des Parks und damit ohne Erlaubnis übernachten kann. Super! Allerdings befindet sich die Stelle auf über 3000m Höhe. Da wird es wohl keinen Baum für unsere Hängematten geben und unsere Sommersäcke sind garantiert viel zu dünn. Wir verwerfen den Plan abermals und werden am nächsten Morgen bestätigt. Der Raureif ist sogar hier im Tal gefroren.
    Dennoch können wir den Park in vollen Zügen genießen. Wir werfen wieder unser Gummiboot ins Wasser und beobachten einen Moose, der amerikanische Elch, vom Wasser aus. Wie krass ist das denn?! Und dieses Geweih!
    Der nächste „WoW-Moment“ lässt nicht lange auf sich warten. Auf dem Rückweg zum Camp fahren wir an einer rieeeeßen Bisonherde vorbei! „Der Mit dem Wolf tanzt“ lässt grüßen.
    Natürlich wandern wir auch zwischen den Tetons hindurch ins alpine Hinterland. Na ich würde sagen das ist die größte Tour bisher. 28Km bis zum Lake Solitude und zurück. Und wieder sehen wir am Wegesrand zwei Moose.
    Überhaupt so viele wilde Tiere wie hier haben wir wohl noch nie gesehen. Nicht nur die Moose und Bisons, wir haben auch einen stolzen Hirsch direkt am Straßenrand beobachten können und auch eine Bärensichtung können wir wieder verzeichnen. Vielleicht war es sogar ein Grizzly. Das ist noch ungeklärt. Der Social Media Star des Parks war es leider nicht. Bär 399 nebst vier Jungen hat sogar einen eigenen Facebook und Instagram auftritt 🤣

    Wie dem auch sei. Wenn ich mal groß bin, möchte ich Parkranger werden. Und zwar hier im Grand Teton Nationalpark.

    -C-
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