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  • Day 121

    Alausí - Zugfahrt am Nariz del Diablo

    March 1, 2018 in Ecuador ⋅ ☀️ 32 °C

    Von Riobamba fuhren wir weiter nach Alausí, um einen Teil der Zugstrecke zu erkunden, die Martin bereits vor Jahrzehnten befahren hatte. Mittlerweile waren einige Streckenabschnitte von Quito nach Guayaquil durch Erdrutsche und -beben unpassierbar geworden und so war es uns nur möglich, die Teilstrecke von Alausí zum Nariz del Diablo und wieder zurück zu fahren.
    Gegen Nachmittag kamen wir in Alausí, einem beschaulichen Städtchen in den Anden, an. Wir checkten im Hostel ein und kauften die Zugfahrkarten für den nächsten Morgen.
    Den Rest des Tages erkundeten wir die Stadt, liefen zu der Jesus-Statue und spielten „Wer bin ich“.
    In aller Hergottsfrühe standen wir auf, sodass wir bereits um kurz vor acht (!) am Bahnhof den Zug besteigen konnten. Hier wurde uns mal wieder bewusst, warum wir so gerne individuell reisen und von Touren und touristischen Höhepunkten Abstand halten.
    Da der Preis für den Zug 30 USD beträgt, können sich die wenigsten Ecuadorianer und Ecuadorianerinnen die Fahrt leisten und somit waren plötzlich statt Spanisch, Amerikanisch und Deutsch die vorherrschenden Sprachen.
    Als jedoch die Fahrt begann, war alles um uns herum vergessen. Viel zu gigantisch war dafür das Panorama, das sich uns aus dem Zugfenster bot.
    Die Strecke von Alausí nach Sibambe führt die Nariz del Diablo (Teufelsnase) herunter, eine 765 Meter hohe steile Felsklippe. Im Jahre 1902 erdachten sich die Bauingenieure ein schlaues Verfahren aus, um dieses Monstrum zu bezwingen - in den Fels wurde eine Zickzackroute gehauen (viele Arbeiter verloren dabei ihr Leben). Der Zug fährt ein Stück nach Norden, wechselt das Gleis, fährt nach Süden und so weiter. So wird nach und nach die Felsklippe erklommen.
    Nach etwa einer Stunde Fahrt kamen wir in Sibambe an und wurden von den BewohnerInnen des Dorfes mit einem Tanz begrüßt. Für uns war es jedoch keine große Freude, den lustlosen Tanzenden zuzusehen - typische Touristenattraktion eben. Während die anderen zuschauten und sich die Bäuche im Café vollschlugen, sahen wir uns lieber weiter die Landschaft an und verloren uns in dem Grün.
    Schon bald bestiegen wir wieder den Zug und fuhren zurück nach Alausí, diesmal in einem wesentlich schnelleren Tempo.
    Wieder angekommen, holten wir unsere sieben Sachen, fuhren zunächst mit dem Taxi an die Panamericana und von dort aus weiter auf der kurvenreichen Straße vorbei an schneebedeckten Gipfeln nach Cuenca.
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