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  • Tag 2 - von Riesenbeck nach Tecklenburg

    October 1, 2019 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    Heute hat mich das schlechte Wetter erwischt. Beim Loslaufen hat es ordentlich geschüttet und später im Wald immer mal wieder leicht geregnet. Das heute soll die schönste Etappe der Wanderung sein- ich würde mal sagen, die nächsten sind noch im Rennen ;)
    Ich kann mir schon vorstellen, wo der gute Ruf herkommt. Am Anfang musste ich die 256 Stufen hinauf zum Kamm erklimmen, dann ging es durch den dichten Teutoburger Wald, ein wunderschöner Buchenmischwald mit dichtem Unterholz. Immer mal wieder gab es Aussichtspunkte, die bei geeigneter Witterung sicher atemberaubend sind.
    Ich hab mich mehr auf meine Füße konzentriert und den rutschigen Boden aus mehr oder weniger geschottertem Waldweg. Der Wald hält zwar viel von dem eigentlichen Regen ab, aber dafür tröpfelt es danach noch ewig von den Blättern.
    Es ging hinauf und hinab, insgesamt gut 400 Höhenmeter, auf fast gerader Linie. Ich hab es dennoch geschafft vom Wege abzukommen, diesmal aber nur einmal.
    In Tecklenburg angekommen konnte ich mich leider nicht mehr aufraffen, obwohl es sich um ein ganz reizendes Städtchen handelt. Mein Hotel hat ein nettes Restaurant, also hab ich meine müden Knochen geschont und mich nicht mehr weit wegbewegt.

    Erkenntnisse des Tages:
    1. der zweite Wanderstock kann zuhause bleiben. Ich laufe am liebsten im 4-1 System (4 Schritte, ein Stöckchen). Der zweite Stock hängt am Rucksack und stört beim Anlegen des Regenleibchens.
    2. Regenhosen sind Mist. Eine leicht wasserabweisende atmungsaktive Wanderhose reicht. Wenn man eine Regenhose über eine normale Wanderhose zieht, entsteht ein ungünstiges Klima.
    3. unter Bäumen regnet es zweimal.
    4. wandern scheint hier nicht allzu populär zu sein. Bislang ist mir außer ein paar Hundespazierenden, einem Pilzsammler und einem Jogger (!) unterwegs noch niemand begegnet.
    5. es gibt die Theorie, dass Wandernde im eingeschwungenen Zustand immer die gleiche Schrittfrequenz haben und nur je nach Neigung des Weges eine kürzere oder längere Schrittlänge. Das kann ich so nicht bestätigen. Bergauf sind meine Schritte kürzer UND langsamer, und ich schnaufe ordentlich. Werde das aber weiter beobachten in den nächsten Tagen.

    Tagesstrecke: 19,1 km
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