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  • S2 E3: Oerlinghausen - Detmold

    November 11, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Ich komm auf diesem Weg an echt netten Städtchen vorbei, hab aber gar nicht die Energie und Zeit, die großartig zu erkunden. Das Laufen hat Vorrang. Das Bergstädtchen Oerlinghausen hätte mehr Aufmerksamkeit verdient, ich komme bestimmt noch mal wieder. Das Hotel war auch super süß und ich glaube, ich war ganz alleine da. Der - vorerst - letzte Tag auf diesem Weg sollte lang werden, also brach ich wieder früh auf. Am Anfang waren oben auf dem Kamm sogar noch ein paar Wolken zu erahnen.

    Die Etappe nach Detmold hat einiges Sehenswertes zu bieten - es geht los mit dem Wahrzeichen von Oerlinghausen, der Stumpf einer Windmühle mit dem lustigen Namen Kumsttonne (Kumst=Sauerkraut). Später mitten im Wald war die Ruine einer mittelalterlichen Kirche, die gerade sehr anmutig in der Sonne glitzerte als ich vorbeikam. Und natürlich wieder atemberaubende Aussichten links und rechts vom Kamm.

    Das Ziel der Etappe war das Hermannsdenkmal, Namensgeber dieses Wanderweges und Wahrzeichen der Region. Benannt nach Hermann dem Cherusker, der seinerzeit gegen die Römer kämpfte in der sogenannten Varusschlacht. Wie bereits gesagt, habe ich gerade nicht viel Interesse an Schlachten und schon gar nicht irgendwelcher national aufgeladenen Symbolik. Aber der Aufstieg hatte es in sich und ich war stolz und glücklich, als ich den Hermann aus der Nähe anschauen konnte. Viel Aussicht war nicht, der Himmel wolkenverhangen und die Luft deutlich feuchter (miesig, hätte @SitoBrown gesagt).

    Leider war das Ende der Etappe nicht das Ende des Tagespensums, denn ich musste vom Denkmal noch gut eine Stunde in die Stadt zum Bahnhof laufen. Zwar hieß das wieder mal, angenehm gepolsterten Waldboden gegen harten Asphalt einzutauschen, aber immerhin ging es bergab. Die Zugverbindung klappte diesmal gut, und abends halb acht kam ich wieder in Recklinghausen an.

    Noch einen kleinen Liebesbrief an meine Schuhe: meine Füße bereiten mir häufig Probleme bei übermäßiger Belastung - Spätfolgen zweier Unfälle vor nun schon zwanzig Jahren. Aber meine neuen Wanderschuhe sind einfach Spitze! Sehr gutes Profil, die Füße sitzen fest sowohl bergauf als auch bergab, tolles Fußbett, angenehm auf Wanderwegen und auch auf Asphalt auszuhalten, wasserdicht und nicht zu warm. Und leicht! Ich hatte sonst immer knöchelhohe, schwere Wanderschuhe. Aber auf den neuen, flachen konnte ich super laufen, bin kein einziges Mal umgeknickt. Abends kurz unters Wasser gehalten, und ich konnte sie direkt zum essen gehen anziehen. In die hohen schweren Schuhe wollte ich sonst abends nie nochmal einsteigen. Absolute Kaufempfehlung, sie heißen Salomon XA Pro 3D.

    Nach nur drei Etappen endet diese Mini-Serie leider schon wieder. Fünf Etappen und gut 80 Kilometer bleiben noch. Die nächste Pause dauert hoffentlich nicht wieder zwei Jahre!

    Tageskilometer: 23,5 km
    Höhenmeter: rauf 480m, runter 590m
    Summit: 380m
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