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  • Day 52

    Tag 34 und 35 Hafen Empuriabrava

    July 6, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir sind angekommen! Nach 30 Stunden haben wir den Hafen von Empuriabrava erreicht. Es fing leider nicht so gut an. Unsere tolle Bucht entpuppte sich über Nacht zur Folterkammer des Dr. Fu Man Chu. Während der Nacht drehte der leichte Wind von auflandig auf ablandig. Also super dachten wir. Leider stieg daraufhin die Wellenhöhe. Unser Schwan tanzte an der Ankerkette wie ein Fisch und legte sich quer zur 1 m hohen Welle. Das Ergebnis war harte Schläge gegen den Rumpf. White Cloud wurde angehoben und die Ankerkette zerrte lautstark an ihrer Halterung. Ich schlief immer wieder kurzzeitig ein, um dann schlagartig geweckt zu werden. Mama, nur noch ein halbes Stündchen schlafen dachte ich. Gedanken kamen auf, warum tue ich mir so was nur an! Wer die Rose mag, muss mit den Dornen zu leben wissen. Zum Glück kann man während des segelns, wenn alle Segel stehen, immer wieder eindösen. Also nicht ärgern, einfach nur hinnehmen. Um 09:30 Uhr lichten wir den Anker und es geht los. Kurs 344 Grad. Kurs Richtung Norden. Das hat zur Folge, dass die brennende Sonne immer in der Plicht steht. Keine Wolke spendet uns Schatten. Das Oberdeck wird so heiss, dass barfuß gehen nicht möglich ist und wir flüchten unter Deck. Es wird gesegelt und motort. Zeitweise schiessen wir mit 7 Knoten über Grund. Detlef hat Wache bis 01:00 Uhr. Für mich geht's danach bis 04:00 Uhr weiter. Ich hab das Glück während der Wache zu segeln. Schwarzes Meer und sternklarer Himmel. Der Wind kommt schräg von hinten, Raumschotkurs, und treibt White Cloud mit 5,5 kn vor sich her. Solche Situationen lassen einen die Dornen vergessen. Noch besser, man nimmt sie sogar in Kauf. Um 04:00 Uhr geht der abnehmende Mond, steuerbord queerab, rot illuminiert auf und meine Wache geht zu Ende. Um 7:00 Uhr löse ich Detlef wieder ab und unter Motor geht's unserem Ziel entgegen. In der restlichen Zeit wechseln sich unsere Antriebsarten ab. Es wird nie langweilig.
    Empuriabrava ist eine Retortenstadt vom Reißbrett. Sie nennt sich die grösste Marina Europas. Sie wurde 1967 gegründet und hat 7900 Einwohner. Ein Grossteil sind Deutsche und Franzosen. Die Grundstücke mit ihren Villen werden von einem 25 km langen Kanalnetz durchzogen. Eine Partymeile gibt's natürlich auch.
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