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  • Day 81

    Tag 59 Hafen Auxonne

    August 4, 2021 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    Na ..., wie kommen wir hier wohl wieder raus. Das ist heute Detlefs Aufgabe. Langsam rückwärts ..., nach 100 m Wassertiefe 3,5 m geht mal wieder nichts mehr. Unser Propeller gleicht wahrscheinlich einem Zylinder voll mit Algen. Volle Kanne vorwärts. Nur so wird er wieder frei. Dann wieder volle Kanne rückwärts und wieder vorwärts. Langsam erreichen wir das freie Wasser der Saone. 1800 1/min und nur 7 km/h über Grund. Wahrscheinlich hängt unsere Schraube immer noch voll mit Algen. Vorwärts ...,Rückwärts ...,Vorwärts. Jetzt läuft's mit 9,5 km/h. Wir wissen uns zu helfen und ein Grinsen ist in unseren Gesichtern gemeisselt.
    Heute ist der nächste Hafen nur 18 km entfernt. Da wir für einen eventuellen Umweg nicht die richtigen Flusskarten haben, hat Detlef diese online zum Hafenmeister eben dieses Hafens senden lassen. Mal sehen, ob's geklappt hat.
    Erst einmal müssen wir unsere erste Automatikschleuse bewältigen. Dort angekommen hängt ein Schlauch von oben mitten im Fahrwasser. Eine Infotafel mit Piktogramm (auch auf Deutsch😁) zeigt uns, dass man an diesem Schlauch einmal gegen den Uhrzeigersinn drehen muss. Gemacht getan und ein gelbes Blitzlicht zeigt an, dass die Schleuse uns verstanden hat. Das Tor öffnet sich, grünes Licht erscheint, also nichts wie rein. Drinnen muss ich erst einmal eine Leiter erklimmen, um die Bugleine und die Heckleine um die Poller zu legen. Und nun ..., wie geht's weiter? Wir warten erst einmal ab. Ich sehe eine Infotafel ..., leider ohne Info. Detlef wälzt unser Flusshandbuch, in dem steht, dass man bei Erreichen der ersten Schleuse eine Funkfernbedienung bekommt. Ähh ..., wir haben keine. Im Kleingedruckten steht dann, dass eine blaue Stange 3 Sekunden lang 10 cm angehoben werden muss. Nicht die Rote. Die Blaue sehe ich auf der gegenüberliegenden Schleusenseite. Der Übergang auf die andere Seite ist strickt verboten, schreit mich ein Schild an. Ich ignoriere es natürlich und betätige die blaue Stange. Pööt, Pööt macht es und alles wird gut. Offenbar waren wir nicht richtig vorbereitet.
    Jetzt aber schnell raus aus der Schleuse. Detlef betätigt das Bugstrahlruder ..., nach einem kurzen Krach geht nichts mehr. Wahrscheinlich haben sich die Algen für ihre Tonsur gerächt. Ein Bugstrahlruder ist nicht wichtig aber "nice to have".
    In Auxonne angekommen, wandeln wir in den Fussstapfen Napoleons. Er hat in der immer noch aktiven Militärakademie studiert und ist überall gegenwärtig. Dieser Ort hinterlässt einen guten Eindruck auf uns.
    Detlef bekommt die bestellte Flusskarte, Gaby einen Regenschirm und danach widmen wir uns dem Bugstrahlruder. Leichter gesagt als getan. Dafür muss das komplette vordere Bett demontiert werden. Ein Scheerstift war auf Grund des Schwergangs gebrochen. Reserve hängt am Antriebsmotor und der Schaden gehört der Vergangenheit an. Wir sind wieder etwas schlauer geworden und haben mal wieder gewonnen.
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