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  • День 133

    Walking Tour durch Sofia

    21 августа 2023 г., Болгария ⋅ ☀️ 33 °C

    In der Hauptstadt Bulgariens brauchen wir erst etwas Eingewöhnungszeit, da wir übermüdet auf der Suche nach einem Bargeldautomaten und einem Metro-Ticket gefühlt 5 mal um den Bahnhof laufen und ein Hostelzimmer haben, das stark nach kaltem Rauch riecht. Erschwerend kommt hinzu, dass hier Nicken "Nein" und Kopfschütteln "Ja" bedeutet. Das ist bei der Verständigung mit Zeichensprache eine sehr große Hürde! 🤣

    Aber nach einem Power-Nap sieht die Stadt schon viel schöner aus. Wir schlendern etwas durch das Zentrum und finden den besten Eisladen auf unserer gesamten Tour! Zunächst denken wir, dass das historische Stadtzentrum schnell abgelaufen und gar nicht so viel zu sehen ist. Dann machen wir aber am nächsten Tag eine sehr gute Free Walking Tour und uns werden die Augen geöffnet. Es gibt so viele interessante Details, die wir alleine nie gefunden hätten. So gibt es zum Beispiel die älteste Kirche, die zunächst von der kommunistischen Regierung zerstört werden sollte. Aber Archäologen machten klar, dass es sich um ein historisch wertvolles Gebäude handelt. Da aber die kommunistische Regierung alle Religionen unterdrücken wollte, bauten sie kurzerhand ihr Regierungsgebäude um die Kirche herum. 🤦🏼‍♀️

    Wir besichtigen auch die größte Synagoge, in der ich je gewesen bin. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört und die jüdische Gemeinde wurde nicht ausgeliefert, weil Aufschieben eine bulgarische Tugend ist. Der bulgarische Zar Boris III. meinte immer zu den Nazis, dass sie bald die Juden ausgeliefert bekämen, nur noch nicht jetzt. Jetzt würde er sie noch für ganz wichtige Arbeiten benötigen. Dies ging so lange, bis der Krieg endete und die Juden und die Synagoge gerettet waren. Leider kamen dann die Kommunisten...

    Mir gefällt auch sehr der Brauch der Marteniza. Demnach basteln im März alle rot-weiße Armbänder und verschenken sie an Freunde und Verwandte. Irgendwann trägt jeder einen ganzen Arm voll davon. Wenn die Zugvögel im Frühling zurückkehren, werden die Armbänder abgemacht und an einen Obstbaum gebunden. Ist die Ernte später gut, so bringt es Glück. Hier haben also Freundschaftsbänder eine ganz andere Bedeutung.

    Zum Abschluss schlendern wir über den Frauenmarkt, wo es eine Riesenauswahl an Obst und Gemüse gibt. Wir gönnen uns eine große Portion Himbeeren, bevor wir zum Bahnhof fahren.
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