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  • Day 61

    Grace Ridge Biwak

    June 27, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir haben die Nacht wieder bei unseren neuen Freunden Heidi, Andrew und ihrer entzückenden Tochter Thalia in Fritz Creek, nahe Homer, verbracht.
    Die Beiden gaben uns einen sehr guten Tipp zur schönsten Wanderung in dieser Region, die Grace Ridge Traverse. Auf der lokalen Wanderkarte sind ca 30 Routen eingezeichnet. Viele Wanderungen starten am Festland und fast noch mehr starten auf den etwas vorgelagerten Inseln der Kachemak Bucht, was übersetz soviel wie Kohle Bucht heisst. Man kann sich bei dieser Vielzahl an Wanderrouten nur sehr schwer entscheiden, deshalb sind wir über Insider Tipps sehr dankbar! 😃😉
    Am besten kann man die Wanderung über die Grace Ridge von Süden nach Norden traversieren. Wir buchten uns also ein Wassertaxi für 14:15, dass uns vom Homer Spit zum Startpunkt des Trails bringen soll. Die Fahrt mit dem Wassertaxi dauerte zirka 45 Minuten. Dort angekommen landete das Boot direkt an den Strand an und wir durften über eine Leiter vom Boot abklettern. Der Bootsmotor heulte auf, es drehte sich rasch um die eigene Achse und schon war das Boot auch schon wieder verschwunden. Auf der sehenswerten Fahrt erzählte uns der Kapitän, dass er sehr gerne wandert und die Grace Ridge eines seiner liebsten Gebiete sei um diesem Hobby nachzugehen und um eine entspannte Zeit zu verbringen. Ausgezeichnete Wahl haben wir da getroffen, dachten wir uns! Die Rückfahrt mit dem Boot ist erst für morgen um 15:15 geplant, denn Jutta und ich haben unser Zelt, die Schlafsäcke und jede Menge Essen und Trinken dabei, um eine herrliche Nacht am Gipfel der Grace Ridge zu verbringen und morgen gegen Mittag erst wieder absteigen zu müssen.

    Perfektes Wetter war für heute und morgen angesagt. Bei viel Sonnenschein und kaum Wind starteten wir im dichten Wald der Grace Ridge Halbinsel gut gelaunt in unser neues Abenteuer. Es war sehr schwül und es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit, doch wir kamen zügig voran. Sehr interessant war es, die verschiedenen Vegetionszonen der Insel zu erleben. Diese änderten sich alle paar Hundert Höhenmeter. Vom dichten Wald mit Laubbäumen und Nadelbäumen kamen wir zu den hohen Büschen und einem Hochmoor, danach folgten latschenähnliche Gewächse und weiter oben kam die Tundra Landschaft mit Gräsern und verschiedensten endemischen Wildblumen.
    Leider gibt es auch eine nicht so tolle Erfahrung, denn pro zurückgelegtem Meter wurden die Mosquitos immer mehr und mehr. Jutta räumte ihren kompletten Rucksack aus, wir brauchen nun unbedingt unseren Mosquito Spray, sonst fressen uns die Viecher bei lebendigem Leibe zusammen. Oh Schreck, wir haben den Mosquitospray im Bus vergessen. Ein furchtbares Missgeschick, das uns bestimmt im Leben kein zweites Mal passieren wird. Hoffentlich! 😂😃😉 Die Mosquitos stachen durch unsere Leibchen und Hosen durch, man wurde mit dem Verscheuchen nicht fertig, denn es saßen schon die nächsten auf unsrer verschwitzten Haut, als die einen gerade weggescheucht wurden. Nicht selten erschlugen wir auf einmal 5-6 Mosquitos. Wir zogen uns dann sogar freiwillig bei den hohen Temperaturen unsere Regenjacken an, denn durch die GoreTex Membran konnten sie uns nicht mehr stechen. 😃 Am Gipfel angekommen, bauten wir schnell unser MSR Zelt auf, denn ohne Außenhülle ist es ein Mosquitoschutzzelt. Wir haben dieses Expeditionszelt schon ein paar Jahre, aber diese Funktion haben wir hier und heute das erste Mal genutzt. Ein Traum! 😃😃
    Die Abendsonne wärmt das Zelt, wir liegen drinnen auf unseren Unterlegsmatten und hunderte Mosquitos schauen uns von außerhalb des Zeltes dabei zu. Gut so! 😃
    Gegen 23 Uhr wurden die Mosquitos immer weniger und wir trauten uns wieder aus dem Zelt. Der heutige Sonnenuntergang war einer der traumhaftesten den wir jemals sehen durften. Wir hatten das Gefühl, dass sich die Natur heute besonders viel Mühe gibt, um uns beide zu beeindrucken. Bis weit nach Mitternacht saßen wir vor unserem Zelt. Es war noch immer windstill und es hatte sehr angenehm Temperaturen für diesen Teil der Erde. Erschöpft und glücklich schlüpften wir gegen 1 Uhr in unsere Schlafsäcke, was für ein toller Tag! 😍
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