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  • Day 308

    Kampala

    September 3, 2023 in Uganda ⋅ ☀️ 28 °C

    Sonntagmittag ging es dann für mich in die Hauptstadt Ugandas: Kamapla.
    Ich kam relativ spät an, sodass es bereits dunkel wurde und ich lediglich ein wenig durch eine Mall lief.
    Am nächsten morgen musste ich dann um 8 bei dem Migration Zentrum sein. Ich hatte mit Wartezeit gerechnet aber nicht, dass ich bis 15:30 Uhr dort sein werde 🙄 Organisatorisch kann man Uganda wirklich nicht mit dem gewohnten Deutschland vergleichen. In den 7,5h wurde mir lediglich eine Blutprobe entnommen und ein Bruströntgenbild gemacht. Dann hieß es, ich solle am nächsten Morgen wieder kommen um mit dem Arzt zu sprechen... Bleib ich wohl noch einen Tag länger in Kampala 🎉🙈
    Ich schaute mir an diesem Nachmittag ein wenig die Innenstadt an. Die Straßen Kampalas sind voll von Menschen, Boda Bodas und Taxen. Es herrscht ein wirres Verkehrschaos. Da ich von vielen Menschen gewarnt wurde, dass es sehr viele Diebe in Kampala gäbe, umklammerte ich meine Tasche so fest wie möglich und erkundete die Gegend. Aufgrund des Arzttermins hatte ich meinen Reisepass dabei und da ich diesen in Kambodscha vor ein paar Jahren schonmal gestohlen bekommen habe, war ich super vorsichtig mit meiner Tasche 😄
    Abends kochte ich dann im Hostel und chillte nur ein wenig.
    Am nächsten Morgen ging es dann wieder zum Migrations Zentrum. Tatsächlich war ich nach 2h durch und hatte somit genug Zeit die Stadt zu erkunden. Da mir in der Innenstadt zuviel los war, entschied ich mich, eine kleine Führung durch den ehemaligen Palast des Königs zu machen. Für alle die es nicht wissen: Uganda hat eine Präsident aber ebenfalls mehrere Königreiche. Es werden über 60 verschiedene Sprachen in diesem Land gesprochen, da jeder Stamm seine eigene Sprache hat.
    Der Hauptgrund wieso ich mich für eine Führung am Palast interessierte, war es, die Folterkammer von Idi Amin zu sehen. Idi Amin war Präsident von Uganda von 1971-1979. Er war sehr fremdenfeindlich und vertrieb alle Inder und Israelis aus seinem Land. Diejenigen, die seine Drohungen nicht ernst nahmen und das Land nicht verließen, wurden ermordert.
    Die Folterkammer bestand aus 5 Zellen. Vor diesen Zellen befand sich ein Gang, welcher mit Wasser gefüllt war. Diesem Wasser wurde Strom zugesetzt, sodass niemand aus den Zellen entkommen konnte. Amin ließ alle vermeintlichen Gegner seiner Politik verhaften. Insbesondere gebildete Personen zB Doktoren, Anwälte, Lehrer,... da er befürchtete, dass diese gegen ihn vorgehen würden.
    Die Lebenserwartung in den Zellen betrug ca. 3 Tage. Die Menschen starben an mangelnden Wasser, Essen, Hygiene und Sauerstoff. Insgesamt ermorderte Amin ca 25.000 Menschen in der Folterkammer. Nachdem er gestürtzt wurde, wurden ca 5000 seiner Anhänger dort ermordert.
    Während seiner 8 jährigen Amtsperiode ermordete Amin auf grausame Art und Weise 300.000 Menschen. Das waren ca 4% der Bevölkerung Ugandas. Am Ende tötete er sogar seine eigene Frau, da er annahm, sie würde ihn betrügen.
    Trotz diesen grauenhaften Taten wird Amin von vielen Einheimischen gefeiert und als guter Präsident in Erinnerung gehalten. Im Gebäude des Parlaments findet man ebenfalls ein entsprechendes Bild, welches ihn als, in meinen Augen, gute Person darstellt. Für mich absolut unverständlich, wie man einen solchen Mann als "gut" betiteln kann.

    Danach sah ich mir noch etwas die Stadt an aber ehrlich gesagt hat Kampala nicht wirklich schöne Seiten 😄 Auf dem Rückweg zum Hostel regente es dann so stark, dass ich in ein Restaurant flüchtete und dort 2h warten musste, bis der Regen aufhörte 😄
    Heute morgen ging es dann um 9 Uhr mit dem Bus nach Kabale. Die Fahrt dauert 8h. 7h habe ich schon hinter mir 🎉
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