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  • Day 18

    23.06.19 Vic Falls

    June 23, 2019 in Zimbabwe ⋅ ☀️ 25 °C

    Von unserem Camp aus wollen wir uns einen Ausflug zu den Victoriafällen nicht entgehen lassen. Da das mit dem eigenen Auto kompliziert und teuer ist, entschieden wir uns dazu, einen Transfer von Senyati aus zu buchen und unser Auto im Camp stehen zu lassen.
    Morgens um kurz vor 7 Uhr kommt pünktlich unser Fahrer mit dem Shuttlebus, der uns zur Simbabwischen Grenze bringen sollte. Dort stellt man sich dann zuerst auf der Botswansischen Grenze für den Stempel an.
    Weiter an der Simbabwischen Grenze sind Dollars gefragt – US-Dollars. Das Visum kostet 30 US$ für die einmalige Einreise.
    Seit 2009 hat Simbabwe keine eigene Währung mehr, man zahlt mit der US-Währung.
    Den Wust an Formalitäten kennen wir nicht nur aus Afrika, sondern auch aus Südamerika. Was für ein Segen, dass wir in Europa keine Grenzen mehr haben. Die Prozedur ist einfach nur nervtötend und zeitraubend.
    Um 9.15 erreichen wir den Ort Victoria Falls.
    Hier an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe stürzt sich der Sambesi über eine Breite von 1700 Metern mit gewaltigem Getöse in eine gigantische Schlucht.
    The mighty Sambesi, der viertlängste Fluss Afrikas, schneidet mit den Victoriafällen tief in das sonst vollkommen ebene Land ein. Aus der Luft lässt sich die gewaltige Bruchkante des Flusses am besten überblicken.
    In der Regenzeit, zwischen November und März, wenn der Fluss das meiste Wasser führt, entsteht dort der größte Wasservorhang der Welt – gemessen an seiner Höhe und Breite.
    Der Ort Victoria Falls liegt am Südufer des Sambesi in Simbabwe. Auf dem Nordufer, das zu Sambia gehört, findet man die Stadt Livingstone. Beide Orte sind durch eine Straßen- und Eisenbahnbrücke verbunden, die die 100 Meter tiefe Schlucht des Sambesi östlich der Victoriafälle und damit die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia überspannt.

    Am Eingang des Parks verkaufen Händler Regencapes, dabei steht kaum eine Wolke am Himmel. 🤔
    Der Wald ist tiefgrün, die Sonne brennt heiß, ein gewöhnlicher tropischer Mittag. Nichts rührt sich, das Gelände ist flach. Und hier soll ein riesiger Wasserfall sein?
    Wenig lässt auf die 108 Meter tiefe Schlucht schließen, in die sich der Sambesi keinen Steinwurf entfernt hinabstürzt. Nur ein Rauschen liegt im Ohr. Noch einmal biegt der Weg ab, zum Cataract Point. Dann geben die Bäume plötzlich den Blick auf die Victoriafälle frei: Der Fluss schießt direkt hinter der Absperrung über die Bruchkante, jede Sekunde mehr Wasser, als ein Olympia-Schwimmbecken fassen kann. Die Hänge der Kluft fallen senkrecht ab und sind doch dicht bewachsen mit üppiger Vegetation.
    Am Grund steigt die tosende Gischt wieder nach oben, bis zu den wenigen Wolken am Himmel. Das Sonnenlicht bricht sich fast überall in der Gischt und malt einen Regenbogen. Je nachdem, wie das Licht einfällt, liegen manchmal sogar zwei Regenbögen übereinander.
    Seit 1989 sind die Victoriafälle Unesco-Weltnaturerbe – mit vollem Recht. Was Rucksack- wie Pauschalreisende hierher zieht, in das Zentrum des südlichen Afrikas an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe, ist ein Motiv, das die Vorlage für ein unglaubliches Gemälde sein könnte.
    Der schottische Forscher David Livingstone, der die Fälle 1855 entdeckte, sprach vom wundervollsten Anblick, der sich ihm je in Afrika geboten habe.
    Das können wir 100 prozentig nachempfinden.
    Warnschilder weisen auf die schlüpfrigen Steine um die Aussichtspunkte hin, direkt an der Schlucht. Eine Absperrung gibt es nicht. Dann geht eine rauschende Gischtwolke auf dem Weg direkt über uns nieder, heftiger als jede Dusche. Die Aussicht hier macht nass bis auf die Unterhose.
    Jetzt wissen wir auch, warum es gut war, die Capes anzuziehen.

    Unser nächster Weg führt uns zur Geierfütterung. Bei der Victoria Falls Safari Lodge findet nämlich jeden Tag um 13 Uhr ein ganz besonderes Schauspiel statt. Schon etwa 30 Minuten vor Beginn kommen große Raubvögel zum Wasserloch und warten auf die Fütterung; die Tiere scheinen den Ablauf genau zu kennen. Mit dem Ranger zusammen marschieren wir hinunter zu einer kleinen, überdachten Tribüne. Der Schwarze hat das frische Fleisch noch nicht ganz ausgelegt, da stürzen sich schon Hunderte Geier in die Tiefe, um sich lautstark um das Futter zu streiten. 10 Minuten dauert das Spektakel, dann sind die Tiere wieder in der Luft. Bis auf ein paar schwächere und kleinere, die sich nun das nehmen, was die Großen übrig gelassen haben.
    Am Nachmittag machen wir noch einen Schlenker vorbei am Souvenirmarkt. Das ist nichts für schwache Nerven, zumal wir zu dem Zeitpunkt die einzigen Besucher sind und etliche Händler um unsere Gunst buhlen. Alle möglichen Gegenstände undTiere werden in sämtlichen Größen und Materialien angeboten. Der Preis ist immer Verhandlungssache, und Nelly hat es richtig gut drauf, mit einem professionellen Pokerface einen für beide Seiten guten Deal
    herauszuholen.
    Um 16 Uhr treten wir die Heimfahrt an, denn wir müssen ja auch zurück wieder über die Grenze mit allen erforderlichen Formalitäten.
    Als wir um 18 Uhr am Camp ankommen, hat Karola schon alles für ein leckeres Abendessen vorbereitet. Es gibt Salat, Spaghetti Alio Olio und frischen Obstsalat mit Sahne. Da kann man wirklich nicht meckern. Vielen Dank dafür!!!
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