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  • Day 21

    26.06.19

    June 26, 2019 in Namibia ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute stehen wir schon um 7.00 Uhr auf. Ein letztes Mal klappen wir unsere Zelte zusammen. Die Kissen, Decken und Schlafsäcke, die wir in den letzten Wochen einfach mit dem Dachzelt zusammen eingepackt haben, müssen nun aufgerollt und staubsicher verstaut werden.
    Langsam kommt ein wenig Wehmut auf. Die Zeichen sind eindeutig: Unser Urlaub geht zu Ende.
    Unser heutiges Ziel ist die Fiume Lodge in Groetfontein, wo wir am Anfang unserer Reise 2 Nächte verbracht haben. 700 Kilometer liegen vor uns, Asphaltstraße. Das müsste in 7 bis 8 Stunden zu schaffen sein.
    Habe ich bisher fast jede Nacht geschlafen wie ein Stein, war die letzte vergleichsweise fürchterlich.
    Es wird ungefähr 2 Uhr gewesen sein, da wache ich auf. Leises Knacken in den Büschen hinter den Autos. Da, schon wieder! Und dann höre ich ihn, ........den Löwen. Grrrrrrrrrrhhhhhhhh🦁😬
    Das kann nicht wahr sein. Gestern sind wir über 6 Stunden durch den Park gefahren, um einen zu Gesicht zu bekommen und haben keinen gefunden
    Und nun schleicht er hinterlistig und heimtückisch nachts bei uns herum.
    Außer mir scheint niemand wach zu sein. Als wäre nicht alles schon schlimm genug, fängt mein Mann jetzt auch noch an zu schnarchen. Schnell, das Antischnarchprogramm. Stufe 1: Schnalzen mit Zunge und Lippen........ Null Reaktion. Stufe 2: Relativ leises, aber schon gefährliches Knurren von mir .......... Null Reaktion. Das Schnarchen wird sogar ein wenig lauter. Schei......, das lockt den Löwen hundertprozentig an. Stufe 3: Schlag in die Rippen........... ja! Ruhe! Wenigstens bei meinem Mann. Der Löwe indes ist immer noch da. Inzwischen habe ich vor Aufregung 3 Fingernägel und meine Lippen von innen abgeknabbert. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass der Mond inzwischen so abgenommen hat, dass er nur noch spärliches bis gar kein Licht mehr spendet. Vielleicht sitzt das Tier ja schon vor dem Moskitonetz?
    Soll jetzt diese letzte Nacht in der Wildnis auch unsere letzte überhaupt werden?
    Stopp, ich rufe mich zur Ordnung. Chill mal, keep cool, komm runter.
    Allmählich setzt mein Gehirn wieder ein und ich werde ruhiger. Schließlich schlafe ich ein.
    Gleich nach dem Aufwachen erzähle ich von meinem nächtlichen Erlebnis. Kai und Karola fangen laut an zu lachen: Mein vermeintlicher Löwe war nur eine Hyäne.
    Ich hatte die Tiersprache falsch interpretiert.
    Oh Mann, was für eine Aufregung!

    Um 14.30 werden wir von einer Polizeikontrolle gestoppt. Viktor muss seinen Führerschein zeigen. Die Polizistin fragt, ob wir alle angeschnallt seien. Viktor und ich haben den Gurt angelegt, Nelly und Jonas nicht. Jonas schnallt sich schnell an und zischt Nelly mehrmals zu, sie solle sich auch festschnallen. Das kann sie aber nicht, weil der Gurt kaputt ist ( von Anfang an), deshalb schaut sie Jonas genervt an. Daraufhin fordert der Polizist Jonas auf, sein Fenster zu öffnen. Dafür muss Viktor zuerst die Zündung einschalten, woraufhin Jonas den elektrischen Fensterheber betätigen kann. Der Officer steckt den Kopf ins Fenster und fragt Nelly: " Young lady, have you fastened your seat belt? " Nelly: " No. " Officer: " Why not, young lady?" Nelly: " It doesn't work." Officer: " I saw you looking angry at this young man. Don' t look angry at this young man again. " Dann winkt er uns weiter. Ich hätte mich noch eine halbe Stunde später vor Lachen wegschmeißen können. Egal, welche Sprache, welches Land und welche Hautfarbe. Männer müssen anscheinend auf der ganzen Welt zusammenhalten. 😂

    Um 16.30 kommen wir bei der Fiume Lodge an und werden ganz herzlich empfangen.
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