Satellite
Show on map
  • Day 3

    Etappe 2

    July 30, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 23 °C

    Schon um 8 Uhr verlassen wir Imst, da für den frühen Nachmittag schwere Gewitter angekündigt sind. Die möchten wir unter keinen Umständen in den Bergen erleben.
    Gleich zu Beginn der Tour stehen schon die ersten 700 Höhenmeter an. Es geht bis auf 1530 m zur Pillerhöhe.
    Danach fahren wir auf Trails und Pisten hinunter in das Inntal. Wir haben herrlichstes Wetter und werden mit wunderbaren Ausblicken belohnt.
    In einem Waldstück begegnet uns ein Mann mit 2 Hunden, eigentlich relativ kleinen. Einen davon schafft er noch, an die Leine zu nehmen. Den anderen nicht mehr, und leider gehorcht dieses doofe Tier überhaupt nicht. Zunächst rennt er laut, aber wirklich gefährlich laut kläffend neben Noppi her. Dann entdeckt er mich, lässt von Noppi ab und verfolgt mich. Viktor schreit von hinten: "Hau rein, fahr schneller. Du musst den abhängen."
    Der Weg ist ziemlich steinig, es gibt viele Wurzeln, und es geht bergauf. Ich knalle die höchste Unterstützung , die mein Fahrrad zu bieten hat, rein. Der blöde Köter hält mit, läuft neben mir und bellt mich an wie blöd. " Viktor, hilf mir! ", schreie ich. "Ich kann nicht so schnell fahren. Du musst alleine abhauen." Der Besitzer schreit nach dem Hund, aber der gehorcht kein bisschen. Inzwischen bin ich an Noppi vorbeigejagt, der mir aber auch nicht helfen kann. Wir sind so schnell, dass die Ohren vom Hund waagerecht nach hinten zeigen, meine Zöpfe ebenfalls.
    Irgendwann kann ich nicht mehr, aber der Köter auch nicht. Ich habe ihn abgehängt. Die Männer ebenfalls, die mich kurze Zeit später aber wieder einholen und sich halb kaputt lachen. Das hat mich nicht nur Angstschweiß und Nerven gekostet sondern auch fast 10 Prozent meines Akkus. Jetzt werde ich die Strecke nicht mit einer Akkuladung schaffen. Bei einer kurzen Pause in einem Gasthaus laden wir ein paar Prozent auf.
    Das ist gut so, denn ganz am Ende der Etappe erwartet uns noch eine Steigung, die es richtig in sich hat.
    Mein Hintern tut weh und die Beine schmerzen. Aber wir müssen weiter.
    Alle drei sind wir glücklich, als wir nach 78 km und 1960 Höhenmetern in Nauders ankommen. So viel bin ich noch nie an einem Tag geradelt.

    Jetzt liege ich frisch geduscht auf meinem Bett, und ganz, ganz langsam kommt die Welt wieder in Ordnung.
    Read more