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  • Day 20

    Turtle Tour

    October 30, 2019 in Costa Rica ⋅ ⛅ 25 °C

    Turtle Tour
    Diese Tour unternehmen wir am Abend nach dem jungle walk, also noch in Tortuguero.
    Der Name Tortuguero bedeutet übersetzt „Platz, an den die Schildkröten kommen“ und leitet sich aus dem spanischen Wort tortuga für Schildkröte ab.
    Schildkröten gibt es schon seit 220 Millionen Jahren überall auf unserem Planeten, mindestens 341 Arten. Ein markantes und einzigartiges Charakteristikum ist ihr Panzer, der aus einem Bauch- und einem Rückenteil besteht. Beide Einheiten machen ca. 30 % des Körpergewichts aus und schützen alle wichtigen Organe und Körperregionen.  
    Zu Zeiten der Eiablage finden sich die Schildkröten zu Tausenden an den costa-ricanischen Stränden der Karibik- und Pazifikküsten ein, um ihrem Nachwuchs ein kleines, sicheres Zuhause zu bieten.
    Das ist jedes Jahr aufs Neue ein wirklich beeindruckendes und bewegendes Naturschauspiel. Tausende von 
    Wasserschildkröten schleppen sich an die Strände, um ihre Eier genau dort abzulegen, wo sie vor Jahren selber geboren wurden.
    Warum sie diese lange Tour auf sich nehmen und wie sie genau ihren Geburtsort wiederfinden, weiβ niemand so richtig.
    Haben sie am Strand einen passenden Platz gefunden, buddeln sie mit ihren Flossen ein tiefes Loch und legen etwa 100 weiβe, tischtennisballgroβe Eier in den Sand.
    Das ist genau der Moment, wo wir heute Abend am Strand eintreffen.
    Begleitet werden wir von einem Biologen und einem Guide. Nur die Beiden dürfen eine Taschenlampe bei sich tragen, die später gegen ein Rotlicht getauscht wird. Handys, Kameras und andere Lichtquellen sind verboten, damit die Tiere nicht irritiert und gestört werden.
    60 Tage später werden die Kleinen aus den Eiern schlüpfen und dann alleine zurück ins Meer krabbeln.
    Es ist mucksmäuschenstill. Keiner aus der Gruppe wagt zu atmen, geschweige denn zu sprechen.
    Fasziniert schauen wir diesem einmaligen kleinen Wunder zu, niemand von uns hat so etwas je vorher erlebt. Es ist gespenstisch, ergreifend und aufregend zugleich und geschieht ganz im Schutze der Nacht.
    Die Schildkröte scheint sehr angestrengt, ächzt hörbar und legt immer wieder Pausen ein. Schließlich liegen alle Eier im Nest.
    Dann verschlieβt sie das Loch wieder, um ihren Nachwuchs vor Feinden zu verbergen und zu schützen. Wird das Gelege entdeckt, ist es verloren.
    Auch dieser Teil scheint sehr Kräfte raubend zu sein, denn immer wieder hält die Schildkrötenmutter inne, um zu verschnaufen. Mit ihren Flossen, die sie wie Propeller dreht, schleudert sie den Sand in das Loch, aber auch noch meterweit um sich. Unsere gesamte Gruppe ist am Ende über und über besprenkelt.
    Nach einer weiteren Stunde ist das Werk vollbracht, und die Grube verschlossen.
    Ganz langsam und schwerfällig dreht sie ihren behäbigen Körper um, nimmt noch einmal alle Kraft zusammen und schiebt sich Meter für Meter wieder Richtung Meer.
    Dann hat sie es endlich geschafft!
    Die 1. Welle kommt , dann die zweite, doch die Schildkröte liegt immer noch im Sand.
    Dann kommt eine weitere Welle, die scheint größer zu sein. Und ja, die nimmt sie mit sich. Nach ein paar Minuten sehen wir nur noch zwei oder drei Mal ihren Kopf zwischen der weißen Gischt auftauchen...... und dann ist sie für immer verschwunden.
    Gute Reise, tortuga, und wir drücken ganz fest die Daumen, dass deine Babys es alle schaffen!!!!🐢🐢🐢
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