• Tansania

    23 november 2022, Tanzania ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach dem beschaulichen Malawi erreichen wir jetzt wieder ein größeres, bekannteres Land: Tansania.
    Was gibt es hier außer dem Kilimanjaro, der Serengeti, Dar-Es-Salaam und Sansibar sonst noch?
    Lassen wir uns überraschen!

    Deutsch-Ostafrika war die Bezeichnung einer in der Zeit von 1885 bis 1918 bestehenden deutschen Kolonie. Das Gebiet umfasste die heutigen Länder Tansania (ohne Sansibar), Burundi und Ruanda sowie ein kleines Gebiet im heutigen Mosambik mit einer Gesamtfläche von 995.000 Quadratkilometern.
    Mit rund 7,75 Millionen Einwohnern war es die größte und bevölkerungsreichste Kolonie des Deutschen Reiches.

    Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1961 ist Tansania Mitglied im Commonwealth of Nations. Der Name Tansania ist ein Kunstwort, das sich aus den Namen der ehemals eigenständigen Staaten Tanganjika und Sansibar sowie dem Wort Azania, einer alten Bezeichnung für die Küste Ostafrikas, zusammensetzt.
    Die Einwohnerzahl beträgt heute etwa 41 Millionen, die Hauptstadt ist Dodoma, der Regierungssitz befindet sich jedoch in Dar Es Salaam.

    Tansania hat unglaublich viele Grenzen: im Norden Kenia und Uganda; im Westen Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo sowie im Süden Sambia, Malawi und Mosambik.
    Seine natürliche Ostgrenze ist der Indische Ozean mit einer Küstenlänge von 1.424 km.
    Tansania ist das größte Land in Ost-Afrika und bietet vielfältige und spektakuläre Kulissen mit
    unzähligen Möglichkeiten, es kennenzulernen.
    Neben einem flachen, fruchtbaren Küstenpanorama findet man weitläufiges Hügel - und Hochland, welches gegen Westen vom Zentralafrikanischen Graben begrenzt wird. Vulkanmassive, Bruchschollen und Salzseen beherrschen das nördliche Landschaftsbild.
    Plateaus unterschiedlicher Höhe, vor ca. 35-40 Millionen Jahren im Tertiär entstanden, prägen hier die Szenerie . Zu diesen Erhebungen gehört auch das Kilimanjaro - Massiv,
    dessen höchster
    Punkt auf 5.895 Metern über dem Meer liegt; damit ist der Kili der höchste freistehende Berg der Welt.

    Kurz hinter der malawischen Grenze hängen die Wolken schwer über den Höhenzügen. Die Hügel sind dicht und satt mit Teebüschen bewachsen, unterbrochen von Reisfeldern, Bananen - und Kaffeeplantagen.
    Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, wie sich die Landschaft nach einer Grenze verändert.
    In der ersten großen Stadt, Mbeya, wird uns bewusst, wie aufgeräumt Malawi war. Hier geht es drunter und drüber. Alte, klapprige Busse, unzählige LKW und sonstige Fahrzeuge stehen kreuz und quer auf der Straße oder brettern unkontrolliert durch die Gegend.
    Vor allem von den kleinen Tuc Tucs geht eine enorme Gefahr aus, erscheinen sie doch plötzlich aus dem Nichts und schlängeln sich durch jede noch so schmale Lücke. Sie sind links und rechts neben, aber auch gefühlt über und unter uns.
    Diese aus Indien importierten 3-Rad-Kraftfahrzeuge, in Tansania Bajaji genannt,
    eignen sich perfekt für den Einsatz auf den lokalen Straßen. Maximal 2 Personen sollen hinter dem Fahrer sitzen, meist sind es mehr als doppelt so viele.
    Nicht nur die Landschaft ändert sich, auch die Leute.
    Von den grossen Seen im Norden bis nach Dar es Salaam findet man viele Masai und deren kulturellen Einflüsse.
    Ursprünglich waren sie mit ihren Herden umherziehende Hirten, die
    den Ruf hatten, gefürchtete Krieger zu sein. Weil sie glaubten, die Rinder seien ihnen von Gott versprochen, machten sie Jagd ..... auch auf die Tiere anderer Völker und Stämme.
    In Ostafrika gelten sie als das bekannteste
    Nomadenvolk.

    Heutzutage arbeiten Masai-Männer in den Städten, um ihrer Familie ein Einkommen zu sichern. Sie tragen meist auffallend rote oder blaue Kleidung, Sandalen und Piercings, die ihre Ohrläppchen strecken sollen.
    Den Massai ist es erlaubt, polygam zu leben. Ein Mann kann so viele Frauen haben wie er Rinder besitzt. Durchschnittlich sind das 1–2 Frauen, bis zu fünf sind auch nicht ungewöhnlich, einzelne Männer bringen es sogar bis zu 30 Frauen.
    Unsere Lodge, auf der wir gelandet sind, verfügt wie viele andere über eine hauseigene Kaffeeplantage. ( Utengelo Coffeelodge ).
    Also ist eine Führung für uns ein Muss.
    Wir erfahren,
    wie die jungen Kaffeepflanzen gezogen werden,
    wie die Kaffeebohnen oder - kirschen wachsen und geerntet werden, um schließlich zu echtem Kaffee verarbeitet zu werden.
    70% des angebauten Kaffees in Tansania ist Arabica, eine Kaffeesorte die vornehmlich in höheren Lagen gedeiht, während die zweit häufigste Kaffeesorte, Robusta, in den niederen Regionen wächst.
    Deutsche Missionare begannen bereits Anfang 1898 Kaffee am Fuße des Kilimanjaros einzuführen und seitdem ist Kaffee aus Tansania nicht mehr wegzudenken.
    Mittlerweile werden 265.000 Hektar für den Anbau von Kaffee genutzt und in den letzten 5 Jahren wurden durchschnittlich 51.777 Tonnen Kaffeebohnen produziert....Tendenz steigend.

    Kaffee ist neben Wasser das populärste Getränk der Welt – und eine beliebte Handelsware. Nur mit Erdöl wird weltweit mehr gehandelt. Der Markt ist dabei oft ungerecht: Vom Ernten der reifen Kaffeekirsche bis zur fertig gerösteten Kaffeebohne ist es ein langer Weg, vor allem aber eine enorme Wertsteigerung, von der in erster Linie die Unternehmen und Kaffeeröstereien profitieren
    – nicht aber die Pflückerinnen. Für ein Kilogramm bekommen sie nur wenige Cent und müssen deshalb täglich bis zu 45 Kilogramm ernten, um von ihrem Lohn leben zu können.
    Wenn man sich darüber Gedanken macht, bleibt einem bei der anschließenden Kaffeeprobe der Schluck im Hals stecken.
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