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  • Day 23

    Eine Pause am Meer

    December 12, 2023 in New Zealand ⋅ 🌬 19 °C

    Bei stürmischem Wind wachen wir heute Morgen im Zelt auf. Es ist so frisch, dass ich am liebsten in meinem Mumienschlafsack bleiben möchte. Außerdem tun mir nach 5 Tagen wandern und Helenas Folter sämtliche Knochen und Muskeln weh, der Körper schreit nach einer Pause. Heißen Kaffee gibt’s leider noch nicht, unser einziger Topf ist noch „besetzt“ vom restlichen Couscous. Danach ist mir jetzt überhaupt nicht, aber Danny lässt nichts umkommen und schlingt ihn rein. Immerhin ist der Topf jetzt frei fürs Kaffeewasser.

    Da ich so erschöpft und kraftlos bin, beschließen wir, im Whananaki-Holidaypark einen Ausruh-Tag einzulegen. Er ist nur 15 Kilometer entfernt. Wir laufen ein Stück bis zur nächsten Hauptstraße und versuchen ab dort, zu trampen. Dummerweise fahren fast alle Autos in die andere Richtung. Na toll! Bevor wir sinnlos rumstehen, laufen wir los und hoffen auf eine liebe Seele, die uns aufgabelt. Es dauert ein bisschen, aber dann bringt uns Floyd, ein Taubstummenlehrer, bis Whananaki. Leider sieht der Holiday-Park dort alles andere als einladend aus und hat darüber hinaus gerade einen Stromausfall. Und damit ich keinen Totalausfall bekomme, recherchiert Danny, welche Alternativen es gibt.

    Es ist gar nicht so leicht, eine Unterkunft zu finden, die in der Nähe des Trails liegt und zudem noch bezahlbar ist. Aber Recherche-König Danny gibt alles und weil sein Handy mal wieder nicht funktioniert, nimmt er meins und schlürft mein Datenvolumen fast leer. Dafür findet er wirklich eine Perle von Unterkunft, am Whangaumu Bay Reserve gelegen. Bis dahin sind es allerdings 24 Kilometer und ich kann mir keinen einzigen davon heute vorstellen, zu laufen. Aber es nützt nichts. Wat mut, dat mut.

    Unser Fußmarsch führt uns zuerst über die längste Fußgängerbücke der südlichen Hemisphäre. Der Wind ist so stark, das Geländer so niedrig und der Maschendrahtzaun hat an einigen Stellen schon Löcher. Die Prüfung nach DIN 1076 hätte diese Brücke in Deutschland definitiv nicht bestanden. Aber was macht's. No risk - no fun 🤩. Am anderen Ufer angekommen, laufen wir an einsamen Buchten vorbei und Blumenwiesen, auf denen Kühe stehen. Manchmal verirrt sich eine und steht plötzlich vor uns auf dem Weg.

    Als mir mein Rucksack zu schwer wird, schnappt ihn Danny sich kurzerhand und setzt ihn sich auf. Eine Duracell Batterie ist nichts gegen ihn, er hat immer so viel Energie und Kraft. Die letzten Kilometer trampen wir wieder, so dass wir bereits 17 Uhr im wunderschönen „The Sands Motel“ einchecken können. Das Appartement ist der Hammer, jetzt heißt es einfach nur: Beine hoch und entspannen.
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