Te Araroa Trail Neuseeland

November 2023 - April 2024
“Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.” (Pippi Langstrumpf)
- 3030 Kilometer
- 5 Monate
- 0 Erfahrung 🙈
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  • Day 3

    Abschied und Ankunft

    November 22, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 20 °C

    Kia ora, ihr Lieben, nach zwei sehr langen Flügen sind wir endlich in Neuseeland angekommen. Es hat alles gut geklappt und auch unsere Rucksäcke sind da. Ein Glück, denn wir waren unsicher, ob das Umladen in Honkong auch wirklich funktioniert.
    Vom Flughafen sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserem Hotel gefahren. Im Zug fragte uns ein älterer Mann an, wohin wir fahren wollen. Wir nannten ihm Hotelname und Straße und er erklärte uns daraufhin, wo wir aussteigen müssen. Ein Junge, der gerade Schulschluss hatte, gab die Adresse in sein Handy ein und zeigte uns dort den Weg. Wir waren sehr angetan von dieser Art der Hilfsbereitschaft, denn wir wurden einfach angesprochen, und haben gar nicht nach dem Weg gefragt.
    Das Hotel heißt Bavaria Boutique Hotel und liegt direkt am Mount Eden. Unser Zimmer ist sonnendurchflutet und sehr ruhig gelegen mit Blick auf einen wunderschönen Garten, in dem Palmen wachsen. Wir können vom Bett aus den Sonnenuntergang sehen. Und dabei können wir es immer noch nicht richtig realisieren: WIR SIND IN NEUSEELAND 🇳🇿!
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  • Day 4

    Auckland

    November 23, 2023 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

    Jetzt wird’s langsam ernst. Vom 5 Sterne Bavaria Boutique Hotel geht’s in die 0 Sterne Camping-Welt, vom Luxusbett auf die Luftmatratze. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?! Immerhin, die neuseeländischen Telefonkarten sind gekauft, das Rettungs-, Ortungs- und Notfallgerät eingerichtet und Essenvorräte haben wir auch für fünf Tage. Beim Blick in den Korb habe ich schon ein mulmiges Gefühl bekommen. All das, was ich normalerweise nie essen würde, soll jetzt mein täglich Brot sein!? Instantnudeln, halbgarer Reis, alles, was leicht ist, satt macht und easy zu kochen ist, zur Not auch bei Wind von 80km/h, denn den sagen sie hier für die nächsten Tage voraus. Da wird der Zeltaufbau zum großen Spaß. Unser Fahrer, der uns morgen zum Cape Reinga fahren soll, hat sich bis jetzt nicht bei uns gemeldet. Wir hatten ihm extra nochmal eine E-Mail geschrieben. Während Danny optimistisch ist, dass er morgen früh in der Einfahrt steht, bleibe ich skeptisch. Wir machen einen letzen Spaziergang durch die Innenstadt von Auckland, laufen am Hafen entlang und gehen zum Abschluss noch auf den Mount Eden. Der Berg, ein ruhender Vulkan, ist die höchste natürliche Erhebung von Auckland und in seinem etwa 200 m hohen Gipfel befind sich ein grasbewachsener Krater. Der bricht zum Glück nicht aus, aber wir brechen auf.Read more

  • Day 6

    Auf Umwegen nach Norden

    November 25, 2023 in New Zealand ⋅ ☀️ 13 °C

    Wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Während ihr uns in Gedanken schon auf einem Campingplatz wähnt und ein leckeres Maggi-Fix-Menu kochen seht, geraten wir - ungewollt- doch noch eine weitere Nacht in den Luxus eines Hotels. Der gebuchte private Fahrer, der uns zum Cape Reinga bringen sollte, hat uns sitzen gelassen. Warum hat mich das nicht überrascht 😉🤔? Und so suchen und recherchieren wir nach Alternativen, um zum Ausgangspunkt am Cape zu gelangen. Das gestaltet sich leider schwieriger als erwartet, denn es gibt keine direkte Verbindung von Auckland. Wir versuchen es mit trampen. Das soll „so einfach“ in Neuseeland sein. Wir stellen uns an die Auffahrt der Autobahn Richtung Norden und halten ne halbe Stunde unsere Daumen raus. Niemand hält an, die meisten winken zumindest freundlich zurück. Und so buchen wir einen Bus, der uns immerhin bis Kerikeri bringt. Uns gegenüber sitzt eine kleine Reisegruppe - denken wir zumindest. Aber es sind Neuseeländer, die sich erst im Bus kennengelernt haben. Unglaublich, wie offen die Leute hier sind - und schwupps, sind auch wir Teil der Gruppe und des Gesprächs. Doch in Kerikeri ist Endstation.
    Bis zum Cape sind es noch immer 177 Kilometer, und es gibt keine direkte Verbindung dorthin. Inzwischen ist es 18 Uhr und wir checken in einem niedlichen Motel ein und gehen ins „Plough & Feather“ zum Abendessen. Das Restaurant liegt im Kororipo Heritage Park, in dem sich neben einer wunderschönen Gartenanlage auch das älteste Steinhaus Neuseelands befindet. Wie wir morgen zum Cape kommen, wissen wir immer noch nicht, aber eine allerletzte Option haben wir noch …
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  • Day 7

    Vom Zauber des Anfangs

    November 26, 2023 in New Zealand ⋅ 🌬 17 °C

    Hallo, liebe Reise-Community 😍, wir sind auf dem Te Araroa Trail 🥾! Wie wir im Endeffekt zum Cape Reinga gekommen sind? Das haben wir der Busfahrerin zu verdanken, die uns von Auckland nach Kerikeri gebracht hat. Von ihr bekommen wir beim Aussteigen den entscheidenden Hinweis, dass ein Anbieter namens „Great Sights“ fast täglich zum Cape fährt.

    Also buchen wir sofort online 2 Tickets und werden um 7:50 Uhr mit einem großen Reisebus von unserem Motel abgeholt. Dort sitzen schon viele Touris drin, die sich wundern, warum wir mit zwei so großen Rucksäcken einsteigen. Wir klären den Busfahrer über unser Vorhaben auf und er lächelt uns kopfschüttelnd und mitleidig an. Gleichzeitig stimmt er zu, uns auf dem Rückweg etwas eher abzusetzen, damit wir auf den Te Araroa Trail gelangen.

    Auf der Fahrt zum Cape erfahren wir sehr viel Wissenswertes von unserem Fahrer. Er heißt Tahi und ist ein Māori. Tahi bedeutet „Number one“, erklärt er uns stolz. Er weiß über jedes Stück Landschaft, an dem wir vorbeikommen, etwas zu sagen. Und so lauschen wir blutrünstigen Geschichten und sagenhaften Mythen und erhalten einen Einblick in die Māori-Kultur.

    Dann sind wir da. Cape Reinga - einer der heiligsten und spirituell bedeutendsten Orte Neuseelands. Wir sind einfach nur glücklich und dankbar, hier zu sein.

    Auf dem Rückweg setzt uns Tahi ab und wir wandern auf abenteuerlichen Wegen zu unserem ersten Zeltplatz, der zur Hälfte vom Sand der Dünen überweht ist. Außer uns ist niemand da, und so bauen wir bei strahlendem Sonnenschein und Blick auf den Pazifik unser Zelt auf. Später treffen dann noch Zhu aus Korea, ein junger Schotte und Lee aus Seattle ein. Zum Abendessen gibt’s Reis mit Uncle-Bens-Fertigsoße aus dem Glas. Vor dieser atemberaubenden Kulisse schmeckt einfach alles.

    Plötzlich treffen wir noch auf ein indisches Pärchen, das sich mit seinem Auto im Sand festgefahren hat. Wir buddeln mit unseren bloßen Händen und schieben das Auto an. Nach ein paar Fehlversuchen klappt es schließlich und die beiden sind super happy und dankbar. Glücklich und zufrieden wiegt uns das Rauschen der Wellen in den Schlaf.
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  • Day 8

    Sonne, Strand, Schmerzen

    November 27, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute Morgen wachen wir gegen 6 Uhr von allein im Zelt auf. Der Wind ist weniger stürmisch und wir genießen bei einem heißen Pot Kaffee den Blick auf das Meer.

    Pünktlich gegen 8:30 Uhr sind wir startklar. 30 Kilometer Strand liegen vor uns. Immer gerade aus. Strand. Meer. Dünen. Der Weg ebenerdig. Was die ersten Kilometer wie ein „Spaziergang“ anmutet, wird spätestens ab Kilometer 20 zur Qual. Alles tut weh, jeder einzelne Muskel krampft und will uns zum Aufgeben zwingen. Wir kämpfen. Wir leiden. Wir schleppen uns irgendwie weiter. Der Strand wirkt endlos und in der Ferne flimmern immer neue Dünen auf. Die Sonne brennt erbarmungslos.

    Mit letzter Kraft erreichen wir die Hukatere Lodge und beziehen eine einfache Holzhütte. Wir lassen die Rucksäcke fallen und weinen vor Erlösung und Schmerz.

    Gabi, eine ausgewanderte Deutsche, versorgt uns mit Cola und Avocados. Später am Abend machen wir uns noch Instantnudeln. Was für eine Kombination.

    Ob wir morgen weiterwandern können, oder noch einen Tag unsere Wunden lecken müssen, werden wir sehen.
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  • Day 9

    Wo der Schmerz ist, ist der Weg

    November 28, 2023 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Die „Monster-Etappe“ von 31 Kilometern haben wir geschafft und so kann alles, was jetzt kommt, nur noch besser und leichter werden. Dachten wir zumindest.

    Wir wachen mit starkem Muskelkater, Blasen an den Füßen und Scheuerwunden auf. Jede Bewegung schmerzt und selbst der Gang zur Toilette wird zur Tortur. Hilfe bekommen wir von unseren neuen Freunden. Sie heißen Hirschtalg, Seidenpuder und Blasenpflaster und sind echt gute Kumpels, die was von ihrem Handwerk verstehen 😉. Mit ihnen fühlen wir uns gut gerüstet für weitere 17 Kilometer bis zum nächsten Holidaypark.

    Doch schon nach den ersten Kilometern spüren wir überall am Körper stechende Schmerzen. Ich brauche eine Pause, um mit Hirschtalg nachzucremen und wir stellen die Rucksäcke kurz an den Dünen ab. Während Danny die Gelegenheit nutzt, um einen Apfel zu schneiden und ich nach der Creme suche, entdecken wir die herannahende Welle zu spät. Sie erfasst Dannys Rucksack, er reißt ihn hoch, die Powerbank klatscht aus dem offenen Rucksackfach ins Wasser, die Klinge des Messers schneidet in seine Hand - Rucksack gerettet, Powerbank Schrott, Hand blutet🩸. Aber immerhin: 300g weniger zu schleppen. Und weiter geht’s. Nicht lange nachdenken oder nachspüren. Einfach laufen. Ein Schritt nach dem anderen.

    Ankommen am Ziel - unbeschreiblich erlösend. Ein Bett, eine Dusche, eine kalte Cola. Der Himmel!
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  • Day 10

    90 Mile Beach geschafft 💪🏻!

    November 29, 2023 in New Zealand ⋅ ⛅ 18 °C

    Die letzte Etappe vom 90 Mile Beach steht heute an: Vom Ngapae Holiday Park bis nach Ahipara sind es ca. 14 Kilometer.
    Ich wache mit mehreren Wasser gefüllten Blasen, so groß wie ein Daumennagel, auf. Aufstechen oder nicht? Da scheiden sich die Geister, selbst die Ärzte sind sich darin uneinig. Ich entscheide mich für die erste Variante und spüre kurzzeitig Erleichterung.

    Danny fragt mich, ob ich es bis nach Ahipara schaffe. Ich denke „nein“ und sage „ja“. Sein Angebot, meine Wasserflaschen zu tragen, nehme ich dankend an. 2 Kilo weniger auf dem Rücken. Also laufen wir los und schon nach den ersten Metern im Sand möchte ich brüllen vor Schmerz. Wir treffen auf Iciek, anscheinend ein Neuseeländer, der uns warnt, dass es wegen der Flut aktuell noch zu gefährlich ist, am Strand zu laufen. Über einen sandverwehten Dünenaufgang bringt er uns zu einem Waldweg und verabschiedet sich. Ich bin dem Zusammenbruch nahe, körperlich und psychisch, Tränen laufen über mein Gesicht.

    Wir gehen langsam weiter. Der Wald hat eine beruhigende Wirkung auf mich. Ich höre neue Vogelstimmen und in der Ferne das Rauschen des Meeres. Der Schmerz tritt kurzzeitig in den Hintergrund und ich bin einfach nur froh, jetzt gerade hier zu sein.

    Da dieser Weg deutlich länger ist, als der am Strand, gehen wir bei der nächsten Gelegenheit wieder über die Dünen hinab ans Meer. Bei Gegenwind laufen wir die letzten 8 Kilometer. Die Strecke zieht sich und eigentlich geht bei mir gar nichts mehr 😖🦶🏻. Ich kralle meine Zehen in den Schuhen zusammen, um den Druck auf die Blasen zu reduzieren und versuche, meinen Fokus zu verlagern. Auf die rautenförmigen Muster im Sand zum Beispiel, einen angespülten toten Hai 🦈 oder die Wolkenspiegelung am Meeresufer.

    Wir treffen auf Pauline und Alex aus Kanada, ein älteres Pärchen, das gerade Rast am Strand macht. Sie machen ein Foto von uns und mir fällt es schwer, zu lächeln.

    Wir erreichen den Ahipara Holiday Park mit Müh und Not, mein Körper ist kraftlos, meine Füße sind tot 💀🦶🏻. Ich brauche nicht nur einen Ausruh-Tag sondern gefühlt 20!
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  • Day 12

    Vom Strand ins Land

    December 1, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 21 °C

    Nach 4 Tagen „Strandwanderung“ wollen wir ab heute in die Wälder. Genauer gesagt, in die sogenannten Northland Forests.

    Da ein Teil der Wälder gesperrt ist, müssen wir 20 Kilometer zum Startpunkt trampen. Wir sind unsicher, ob das klappt und so buchen wir sicherheitshalber eine Zwischenübernachtung inklusive einer Mahlzeit. Sollte keiner anhalten, müssen wir die Strecke eben laufen. Unsere Sorgen sind jedoch unbegründet:
    Wir haben noch nicht mal den Arm hochgehalten, da hält auch schon Denise, eine adrette ältere Lady, an. Sie bringt uns bis nach Kaitaia. Wir steigen aus und wieder ein. Denn während wir noch mit unseren Rucksäcken beschäftigt sind, werden wir von Roseanne angesprochen, ob sie uns mitnehmen kann. Wahnsinn, 2 Frauen, allein im Auto, bieten uns aktiv und voller Selbstverständlichkeit eine Mitfahrgelegenheit an. Das wäre in Deutschland undenkbar.

    So landen wir viel zu zeitig bei Jaya und Abhay, zwei Selbstversorgern und offensichtlichen Krishna-Anhängern. Zufällig treffen wir dort auch auf Lee, einen bereits bekannten Mitwanderer und freuen uns riesig. Und während Jaya in der Küche das Essen vorbereitet, tauschen wir unsere Wander-Erlebnisse mit Lee aus. Plötzlich kommt noch ein kanadisches Wander-Pärchen und schon sind wir zu fünft.

    So bunt wie die Truppe ist dann auch unser Essen. Wir bekommen Reis mit einer Art Blumenkohl-Curry, vegetarischen Bällchen und indischen Papadams, ein dünnes Fladenbrot. Sogar ein Nachtisch wird serviert. Sehr, sehr lecker 😋!

    Wir zelten im großen Garten, in dem unzählige Obstbäume wachsen und wollen von dort aus am nächsten Morgen in die Wälder ziehen.
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  • Day 13

    Der Wald ruft!

    December 2, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 21 °C

    Am nächsten Morgen wachen wir bei Regen auf. Es ist erst unsere 3. Nacht im Zelt, dementsprechend überfordert sind wir, was das Zusammenpacken unserer 7 Sachen betrifft. Denn alles ist nass. Von außen durch den Regen und von innen hat sich Kondenswasser an der Zeltwand durch unsere nächtlichen Ausdünstungen gebildet. Irgendwie schaffen wir es, alles zu verstauen, essen schnell einen Riegel und trinken kaltes Wasser. Absolut nicht unsere Vorstellung von einem leckeren gemütlichen Frühstück. Aber die Wälder rufen uns!

    Über die lesen wir in den Wanderblogs furchteinflösende Geschichten. Schlamm, Matsch, schwieriges Gelände, teilweise keine Wasserversorgung. Ein Vorrat von 3 Liter pro Person wird dringend empfohlen. Wir zögern. Auf der einen Seite soll unsere Auszeit keine Tortur werden. Und gleichzeitig wollen wir wenigstens einen kleinen Teil dieser Buschregion mit seinen riesigen Palmen, Farnen sowie klaren Gebirgsbächen sehen.

    Da der erste Wald wegen einer Baumkrankheit gesperrt ist, geht’s direkt in Wald Nr. 2, den Raetea Forest. Er gilt wegen des Schlamms und der vielen steilen Hänge als extrem gefährlich, und schon so mancher Wanderer musste daraus mit gebrochenen Knochen gerettet werden. Wir entscheiden uns deshalb für eine etwas weniger gefährliche Route. Aber erstmal gibt’s bei strahlendem Sonnenschein - Krishna sei Dank - ein verspätetes 2. Frühstück.

    Der Weg ist gut zu laufen und bald wartet auch schon die erste kleine Flussüberquerung auf uns. Danny wirft beherzt seine Leder-Wander-Boots rüber und latscht durch. Ich will es ihm nachmachen und werfe ebenfalls - der Schuh landet direkt im Wasser 💦😂🙈. Und während wir weiterlaufen und mein Schuh glucksende (Furz)-Geräusche von sich gibt, zieht der Himmel weiter auf. Wir sehen eine Zauberlandschaft aus blühenden Lupinen und großen Farn und Kauri-Bäumen. Einfach nur traumhaft.
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  • Day 14

    Vom Regen in die Taufe

    December 3, 2023 in New Zealand ⋅ 🌬 21 °C

    Nach einer weiteren Nacht auf einem wunderschönen Campingplatz in Broadwood trampen wir nach Mangamuka. Eine junge Mãori-Frau nimmt uns mit. Im Auto sitzen zwei Kinder. Angeschnallt ist hier niemand, aber beten hilft 🙏🏻. Genauso wie ein guter Kaffee. Den bestellen wir in einem kleinen Shop zusammen mit Croissants mit Bacon & Eggs. Wir bekommen zwei aufgeschnittene Croissants, wo das Egg und der Bacon bereits reingestopft wurden. In Frankreich gibt’s dafür vermutlich Einreiseverbot. Aber wir schlingen das fettige Essen rein, unsere Körper verlangen nach Kalorien.

    Satt und voller Tatendrang entschließen wir uns spontan, den Ōmahuta-Puketī Forest Track in Angriff zu nehmen. Als wir loslaufen, beginnt es zu regnen. Doch das, meinen wir, gehört auch mal dazu, denn bei Sonnenschein kann ja jeder wandern. Wir ahnen noch nicht, dass das unsere „Te Araroa-Taufe“ werden wird. So wie der Regen immer stärker und stärker wird, schwindet meine Hoffnung, einen trockenen Zeltplatz zu finden. Im Niemandsland der Wälder bestehen die ohnehin nur aus einer Wiese. 15 Kilometer lang geht es im strömenden Regen bergauf. Nass bis auf die Knochen erreichen wir den „Zeltplatz“: Eine Wiese mit einer kleinen Überdachung. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so über ein „Dach über dem Kopf“ gefreut. Wir ziehen uns um und essen bereits gekochte Nudeln mit Tomatensoße. Später kommt noch Ninette aus Dänemark und zu dritt zelten wir im Unterstand. Wir sind sooo dankbar, dass dieser gebaut wurde. Noch ahnen wir nicht, dass die größte Herausforderung uns erst noch bevorsteht…
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