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  • Day 40

    Tierische Begegnungen

    December 29, 2023 in New Zealand ⋅ 🌧 21 °C

    Heute Morgen sind wir sehr froh über unsere gestrige Entscheidung, nicht zu zelten, sondern in der kleinen Cabin zu schlafen. Letzte Nacht hat es in Strömen geregnet. Normalerweise ist diese Cabin die Küche für Wanderer. Aber Cathy hat uns angeboten, bei Regen dort zu campen. Inzwischen finden wir solche kleinen Cabins echt gemütlich, Hauptsache, ein Dach über dem Kopf und Schutz vor Regen.

    Nach einem kleinen Frühstück brechen wir auf Richtung Huntly. Der Weg verläuft auf einer Wiese parallel zum Waikato River. Klingt eigentlich ganz idyllisch, wäre da nicht das klatschnasse kniehohe Gras. Unsere Schuhe sind innerhalb von Minuten von innen und außen nass und geben schon wieder glucksende Geräusche von sich. Eine Chance auf Sonne, die alles wieder trocknet, scheint es heute auch nicht zu geben. Der Blick in den Himmel verheißt nichts Gutes.

    Aber plötzlich stehen wir im wahrsten Sinne des Wortes noch vor einer ganz anderen Herausforderung: junge Kälber. Während wir noch dabei sind, den Regenschutz über unsere Rucksäcke zu ziehen, kommen sie neugierig auf uns zu.
    Ich will eigentlich schreiend wegrennen, aber Danny beruhigt mich und geht forsch auf sie zu. Ich bin noch etwas skeptisch, aber je länger ich sie anschaue, umso süßer finde ich sie. Am Ende bin ich ganz entzückt von einem Kalb, das aussieht wie Bambi.

    Nach 7 Kilometern im strömenden Regen erreichen wir einen Golfplatz und stellen uns dort im Clubhaus unter. Wir machen ein kleines Picknick, denn wir haben noch zwei Pies von Cathy übrig. Als Danny auf seinem Handy checken will, wie lange es noch regnet, stellt er mit Erschrecken fest, dass Wasser in sein Display eingedrungen ist. Was für eine Katastrophe. Er fönt es kurz mit dem Händetrockner im Herren WC. Ich googele und lese, dass man es ausschalten und in Reis legen soll. Dann hoffen wir mal, dass der Reis die Feuchtigkeit rausreißt. Also auf zum Supermarkt in Huntly.

    Auf dem Weg dorthin werden wir verfolgt. Ein Rotweiler Mischling, der schon auf dem Golfplatz rumgetobt ist, klebt uns an den Fersen, springt über jeden Zaun und sieht uns als sein neues „Rudel“. Erst sind wir sehr amüsiert, aber dann machen wir uns Sorgen, ob wir nicht jemanden kontaktieren sollten? Wir rufen im Golf Club an und glücklicherweise kennt man dort den Besitzer. Der kommt mit dem Auto angebraust und holt seinen Hund von uns ab. Wir wundern uns, dass er seinen Hund gar nicht vermisst hat. Ohne Rudelsführer laufen wir weiter.

    Der Regen wird wieder stärker und wir sind heilfroh, als wir nach gut 20km gegen 16 Uhr bei Dawn eintreffen. Sie ist ein Trail Angel und beherbergt uns für eine Nacht. Wir bekommen ein eigenes Zimmer, können unsere klammen Schlafsäcke in den Trockner werfen und heiß duschen. Herrlich!! Abends kocht sie ein leckeres Essen für uns. Wir sitzen zusammen am Tisch und unterhalten uns über alle möglichen Themen. Gesellschaft leisten uns ihre 3 Katzen, von denen wir Kater Luis besonders ins Herz schließen. Draußen gießt es weiter in Strömen, während wir im warmen Bett liegen und Luis vor unserer Tür schnurrt.
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