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  • Day 39

    Am Ende der Straße…

    December 28, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 24 °C

    Der Morgen bei Worran beginnt genauso wie der Abend aufgehört hat. Im Schweigen. Da wir kaum was ausgepackt haben, sind wir innerhalb von einer halben Stunde startklar und verlassen bereits 07:50 Uhr unseren sehr „gesprächigen“ Gastgeber. Absoluter Aufbruchrekord!

    Ungefrühstückt, aber immerhin mit geputzten Zähnen, laufen wir los. Zielort: Rangiriri, 19 Kilometer auf wenig befahrenen Straßen. Klingt nicht so toll. Aber wir beschließen, beim Supermarkt in der Nähe frische Milch zu kaufen und ein leckeres Frühstücks-Picknick einzulegen. Doch der hat zu und wirkt - wie der Ort Meremere - verlassen. Ein 4-seitiges Metallgitter schützt ihn wie eine Festung. Ob das an dem Raubüberfall vor ein paar Jahren liegt, wo der Inhaber bei einem Messerangriff schwer verletzt wurde? Zumindest lesen wir im Internet darüber und sind schockiert. Allerdings, so ehrlich müssen wir sein, ist Meremere der erste Ort seit Beginn unserer Reise, in dem wir uns alles andere als wohlfühlen. Er wirkt überhaupt nicht einladend und hat seine besten Zeiten vermutlich hinter sich. Vor, hinter, neben und an den Häusern steht unglaublich viel Müll. Unzählig geparkte Autos auf perfekt gemähtem Rasen ersetzen die Begrünung im Vorgarten. Es scheint, als hätte hier jeder seinen eigenen kleinen Schrotthandel. So sehr wir uns auch anstrengen, es gibt kein einziges „gepflegtes“ Haus. Wir sehen auch niemanden auf der Straße. Dieser Ort wirkt einfach nur gespenstig und wir sind froh, als wir nach ein paar Kilometern endlich raus sind und auf einer Schotterstraße landen, die leicht nach oben führt. Die Aussicht auf den Waikato River ist toll und der perfekte Platz für ein Frühstück. Da in Neuseeland links und rechts vom Straßenrand alles eingezäunt ist, kochen wir am Gittertor zu einer Kuhweide einen Kaffee. Dazu gibt’s Edamer Käse, spanische Salami und dünne Kracker, denn wir sind noch richtig gut bevorratet. Sehr lecker 😋!

    Gestärkt geht’s weiter, wir kommen gut voran. Allerdings ist das Laufen auf Asphalt echt anstrengend und beschwerlich für die Füße. Ja, irgendwas ist wirklich immer, was es einem schwer macht und heute ist es eben die asphaltierte Straße. Unsere Füße fühlen sich an wie Briquettes, als wir endlich Rangiriri erreichen. Vorher machen wir aber noch einen kurzen Zwischenstopp bei der Rangiriri Gedenkstätte. Hier fand am 20. November 1863 eine der härtesten Schlachten des Waikato-Krieges zwischen den Mãori und Briten statt, wo es auf beiden Seiten schwere Verluste gab.

    12:30 Uhr haben wir die heutige Etappe bereits geschafft. Danny trinkt im Pub ein kaltes Zischbier und ich eine Himbeer-Cola. Was ordentliches zum Essen bekommen wir heute von Cathy, auf deren Grundstück wir zelten und die berühmt für ihre legendären Pies ist und damit sogar schon Preise gewonnen hat. Es gibt Beef-Cheese Pie und Veggie-Pie. Kulinarisch betrachtet, ist es das Beste, was wir hier bisher gegessen haben. Und weil 1 Mal kein Mahl ist - gibt’s einen fetten Nachschlag. Fazit: Am Ende einer langen Straße wartet der leckerste Pie deines Lebens auf dich 😋.
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