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  • Day 11

    Day 11: Abstiegs-HELL

    July 11, 2022 in Switzerland ⋅ 🌙 7 °C

    Traditionell zeitig in den Tag gestartet (auf der Hütte gibt’s meistens 6:45 Uhr für alle Frühstück), sind wir dem strahlenden Sonnenschein durch den marsianischen Kessel entgegen gewandert.

    Ich hatte Bewegungsdrang und bin Ronny schon recht früh auf die Nerven gegangen. Der Anstieg spannend (Video), aber durchaus machbar, war ich schon fast bisschen enttäuscht über die kurze Etappe (immer was zu meckern 😅).

    Auf der Fuorcla Suvretta bei 2966m angekommen, bin ich auch die letzten Meter noch hochgekraxelt, um endlich mal einen 3000er abzuhaken.

    Dann ging es abwärts und zwar für den Rest des Tages 😱. Spaziertempo ist recht schnell in Schneckentempo gekippt, denn wir sind wortwörtlich den Rücken des Berges runtergeklettert. Man sollte sich halt nie auf km-Angaben verlassen (1,5 Stunden für 300hm)…🫣

    Ronny durchgängig und dezent über den übertriebenen Schwierigkeitsgrad des Abstieges philosophierend (…) hinter mir, nahm das ganze kein Ende. Kleiner See in Sicht, war unser Mittagspausenziel und ich musste die dampfenden Füße mal kurz ins Eiswasser stecken.

    Eigentlich wollten wir danach wieder rauf auf den Piz Nair gegenüber, noch ein 3000er für den Tag und dann schön geschmeidig mit der Seilbahn knieschonend runter. Der sah aber so unfassbar traurig aus, war halt eine Skipiste und hat gleich wieder an meinem Gewissen gezerrt. Echt übel, was das mit den Bergen macht (sagt die leidenschaftliche Skifahrerin unter uns).

    Naja also war die Entscheidung einfach den direkten Weg nach St. Moritz/Champer zu nehmen. Das dieser gefühlt nach dem harten Abstieg vorher alles abverlangen würde, wurde uns Stunde für Stunde bewusster. Die Füße inzwischen so geschwollen wie Babyelefanten, dazu die heute echt verrückte Bergwärme und Windstille. Mehr als 1300hm Abstieg am Stück (ca. 500hm hoch) haben wir dann die Schickeria erreicht🥵.

    Aber nichts wird dem Zufall überlassen: wirklich beachtlich bei Ronnytours - es wird auf die Sonderwünsche der Teilnehmenden eingegangen😋.

    Wir sind in einem richtig teuren (im Winter 650CHF pro Nacht) 5 Sterne Hotel und im Sommer ist es ein B&B und das für einen recht schmalen (für Schweizer Verhältnisse 😅 - weniger als die Hütte gestern) Taler. Bisschen wie ein Geisterhotel, da es riesig ist und vielleicht eine Handvoll Leute, hat man aber Zugang zum Wellness Bereich. Haaaaaach ja und der lässt sich sehen, ich habe alle Saunen durchprobiert und stundenlang im Whirlpool vor mich hingeblubbert.

    Traumhaft, wenn der Fisch in den Bergen ins Wasser kommt und der geschundene Körper hat es verdient! Stilecht gabs Sandwiches 🥪 to go und Chips im Zimmer und so lassen wir fix und alle den Abend ausklingen.
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