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  • Day 16

    Day 16: Abschied der Berge

    July 16, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 16 °C

    Naja nach dem gestrigen Tag könnt ihr euch vorstellen, wie emotional alles war und ist. Ihr kennt mich - aufgeben keine Option, stets vom Ehrgeiz getrieben. Ganz ehrlich - wir haben auch eine mini kleine Träne verdrückt, sowas haben wir auch zum ersten Mal gemeinsam meistern müssen.

    Aufgeben, Abbrechen, Aufhören. Einfach furchtbar negativ? Nein. Wir haben beide ganze Grenzen verschoben, in 14 Tagen 165 km und insgesamt 18.000hm bewältigt (als Vergleich, wir sind quasi vom Meeresspiegel auf den Mount Everest und wieder runter).

    Im Vergleich zum letzten Jahr (mit einer ganzen Woche und 3 OFF-Days mehr) sind wir komplett durchgerockt. Jeden Tag (mit Ausnahme eines geplanten und einem halben ungeplanten Ruhetags) entweder Steigung oder Abstieg, jeden Tag mindestens 5/6/7/8 Stunden intensiven Sport. Schwitzen, Atmen, Pushen.

    Soweit gekommen zu sein ist schon traumhaft! Schließlich reicht ein falscher Tritt, ein kaputter Schuh oder das böse C aus, um das ganze Unterfangen unwiderruflich abbrechen zu müssen.

    Höhe war dieses Jahr ein größeres Thema für mich. Während Ronny seit dem Umzug nach Murnau quasi im regelmäßigen Bergtraining hängt, ist die höchste Erhebung in Leipzig immernoch der Fockeberg mit 140m über Meeresspiegel😅.

    Wir waren dauerhaft zwischen 2500-2700hm, morgendliches Nasenbluten, Druck im Kopf, manchmal keine Möglichkeit den Körper wieder zu erwärmen, dennoch einfach durchgezogen, immer wieder Kraft gefunden.

    Herzensmenschen kennengelernt und was das für unsere Freundschaft bedeutet hat, vermag ich nur kurz anzureißen.

    Sowas geht echt nicht mal einfach so- man ist sich ausgeliefert, sich selbst und der Gruppe. Ego, Launen, und Emotionen, alles muss seinen Platz und seine Berechtigung finden. Unsere Freundschaft hat es in jeder Form gestärkt, gefestigt und das nächste Level erreicht.

    Wir sind über uns beide hinaus gewachsen und es hat Spaß gemacht, das offen zu teilen.

    Was wir erlebt haben, kann man nicht mal eben einfach so, es ist ein harter und anstrengender Weg, erst im Kopf, dann in den Beinen.

    Etwas bestärkenderes gibt es nicht. Soviel sei bereits gesagt: die Steigerung war nicht umsonst, es sollen große Vorhaben folgen.

    Der Ausklang heute war auch echt entspannend, nach super leckerem Frühstück ging es mit dem Bus nach dem Müstair, dort haben wir das Unesco Kulturerbe Kloster von St. Johann besucht (schön mit Stoffbeutel🤣).

    Anmerkung Ronny: Anni schaffte es, in der Klosterkirche mal eben unwissentlich die komplette Freskenbeleuchtung auszuknipsen und die staunende Menge völlig zu verwirren.

    Da es uns diese Schweizer Nusstorte derartig angetan hat, gab es auch hier noch ein Stück und im Anschluss Sauna und Pool für mich, lange Dusche und Tour de France für Ronny. Ein gemütliches letztes traditionelles Graubündner Abendessen (nach der Sauna sehe ich schön aus wie in die Steckdose gefasst), stehen morgen knapp 700km Heimreise auf dem Plan - bis Murnau nur ein bisschen weniger 😅😋

    Es war ein Fest und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, das nächste mal die Bergschuhe auszupacken und mit RonnyTours das nächste Abenteuer zu bestreiten.

    Liebe Grüße und viele Drücker vom Rösti-Team!

    P.S. es gab viel weniger Rösti als erwartet 🤣😅🫣
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