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  • Day 4

    Valle de Cocora - Salento

    May 10, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine der Sehenswürdigkeiten in Kolumbien ist das Valle de Cocora, das für seine riesigen Wachspalmen berühmt ist. Uns wurde definitiv nicht zu viel versprochen und so verbrachten wir einen wundervollen Tag im Tal der Wachspalmen.

    Der Weg in das Tal und wieder hinaus war jedoch mehr als beschwerlich. Die Busverbindungen waren nicht wirklich optimal, sodass wir auf dem Hinweg vier verschiedene Busse nutzten und auf dem Rückweg ständig im Stau aufgrund von Bauarbeiten standen. Dadurch sind leider zwei ganze Tage nur für den Transport von A nach B draufgegangen. Oft fuhren wir aufgrund der Straßenverhältnisse (Berge, Kurven oder es war gar keine Straße vorhanden) weniger als 20 km/h. Obwohl die Landschaft wunderschön ist, waren wir nach 11 Stunden Fahrt doch ziemlich gerädert.

    Die Wanderung durch das Valle de Cocora hat uns für die anstrengende Fahrt jedoch mehr als entschädigt. Wider Erwarten hatten wir super Wetter und wurden von nur zwei kurzen Regenschauern überrascht. Oft genug herrscht hier auch mal den ganzen Tag Dauerregen.
    Start war das kleine touristische Dorf Salento, von wo aus wir uns mit einem Jeep auf in die Berge machten. Das Gefährt wurde natürlich wieder voll überladen. Heißt hinten standen auch drei Personen auf einem Trittbrett und hielten sich am Rahmen des Jeeps fest. Die Fahrt dauerte 30 Minuten und führte durch traumhafte Berglandschaften.
    Im Tal angekommen, entschieden wir uns für die große Wanderung, die so einige Überraschungen für uns bereit hielt. Zuerst ging es relativ entspannt, aber stetig bergauf, durch den Wald der Palmen. Wir waren umgeben von hunderten Wachspalmen, die zum Teil vom Nebel verhangen waren. Immer mal wieder kam die Sonne dabei raus und zeigte das Tal in seiner vollen Pracht. Die Palmen sind mehrere Jahrzehnte alt und (leider) das Überbleibsel eines einst dichten Regenwaldes.
    Im nächsten Abschnitt ging es auf 2800m durch dichten vernebelten Nadelwald, der einfach nur märchenhaft aussah!
    Nächster Halt war eine Finca, die in einem Meer aus Blüten versank. Dies lockte mehrere Kolibris an, die wir in Ruhe beobachten konnten.
    Von da an ging es nur noch bergab durch feuchten, nebeligen Regenwald. Der Weg führte über diverse Bäche und zwang uns einmal sogar quer durch den Fluss zu gehen. Je tiefer wir kamen, desto mehr glich die Wanderung einer einzigen Rutschpartie und Schlammschlacht. Auch die Brücken, die wir überquerten waren wackelig und marode. Anastasia und ich waren weder abgeschreckt, noch zögerlich. Im Gegenteil! Wir genossen jeden Meter in vollen Zügen, erfreuten uns am Tosen des Flusses, der Vegetation, den wilden Kolibris und dem abenteuerlichen Weg.
    Nach der Dschungelstrecke ging es noch einmal über Felder und Wiesen; immer mit dem Blick auf zahlreiche Wachspalmen, die in die Höhe reichten.
    Die Abenteuerlust hielt bis zum Rückweg an, sodass wir diesmal hinten auf dem Jeep standen und eine traumhafte Fahrt durch das Tal erleben konnten.

    Sicher angekommen und heiß geduscht, ging es zum Abendessen mit zwei Mädels aus Deutschland, die wir schon in der Tatacoa-Wüste kennenlernten. Nach typisch kolumbianischem Essen (das uns nicht umhaute) und viel Gelächter ging es nach einem wirklich schönen Tag müde, aber völlig glücklich ins Bett.
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