Kolumbien

May 2018 - April 2024
An open-ended adventure by Franzi Read more
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  • Day 1

    Bogotá

    May 7, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 14 °C

    Start in Kolumbien war die Großstadt Bogotá. Nach einem wirklich angenehmen Flug (ich durfte eine ganze Sitzreihe für mich beanspruchen), habe ich noch einige Zeit auf Anastasia am Flughafen gewartet. Nachdem sie endlich ankam ging es direkt in unsere Unterkunft, die wirklich zentral lag. Um 21 Uhr Ortszeit sind wird dann einfach nur noch totmüde ins Bett gefallen. Die Erkundungstour durch Bogotá haben wir auf den Morgen gelegt und waren überrascht, dass es hier im Stadtkern doch sehr sauber war. Die für Bogotá so berühmten Graffitis strahlten uns von unzähligen Mauern und Hauswänden an. Auch der historische Teil der Stadt und die Uni (von der wir einen super Blick von den Bergen über die Stadt hatten) waren schön. Wirklich umgehauen hat uns Bogotá dann doch nicht. Es war laut, versmogt und es fing immer wieder an zu regnen. Also raus in die Natur (und zwar die Wüste) auf eine abenteuerliche Reise!Read more

  • Day 2

    Tatacoa Desert

    May 8, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Das erste große Highlight unserer Kolumbien-Rundreise war die Tatacoawüste im Bundesstaat Huilo. Schon die Fahrt hierhin war abenteuerlich. Zuerst ging es von Bogotá nach Neiva mit dem Bus. Auf der Fahrt konnten wird dann endlich erste Blicke auf die wunderschöne Landschaft Kolumbiens erhaschen. Die Straße führte durch Regenwälder und Berge vorbei an Flusslandschaften und Feldern, immer wieder durch enge Kurven und umgeben von dröhnender kolumbianischer Musik, die durch den Bus schallte. Von Neiva aus ging es dann mit einem sogenannten Collectivo in Richtung Villavieja; rein in die Wüste. Das Collectivo war ein älterer Pickup, in dem zwei Pritschen im hinteren Teil montiert wurden. Insgesamt hat der Fahrer das Auto dann mit 13 Personen überladen, uns quasi gestapelt und so ging es nachts durch das kolumbianische Hinterland.
    Nach einer eher kurzen Nacht wollten wir dann so schnell wie möglich in die Wüste! Gesagt, getan. Sparsam wie wir sind, suchten wir natürlich den günstigsten Weg in die Wüste und entschieden uns gegen eine geführte Tour. Eine Fahrt per Moped stellte sich somit als günstigste und schnellste Alternative heraus. Also ging es zu dritt auf einem Gefährt gen Tatacoa.
    Das konnte ja nur schief gehen! Mehrmals blieben wir liegen und am Ende sind Anastasia und ich die Hügel hochgelaufen, weil wir einfach zu schwer waren. Endlich angekommen haben wir die Wüste auf eigene Faust erkundet. Eine weise Entscheidung, denn so hatten wir alle Zeit der Welt uns die Schönheiten der Tatacoa anzuschauen. Die Wüste besteht aus zwei Zonen: der roten und der grauen Wüste.

    Relativ schnell haben wir Zuwachs bekommen und wurden so von unserem Hund für einen Tag begleitet. Auf unserer 5-stündigen Wanderung durch die Tatacoa-Wüste sind wir gar nicht mehr aus dem Staunen gekommen. Nach jeder Kurve gab es Neues zu entdecken und die Landschaft und Felsformationen änderten sich kontinuierlich. Oft blieben wir einfach nur stehen und genossen die Aussicht. Auch die Früchte der Kakteen probierten wir, die pink und süß waren. Obwohl wir von ein paar Schauern überrascht wurden, war es herrlich warm.
    Nach einigen Stunden durch die fast menschenleere Wüste waren wir trotz aller Schönheit einfach erschöpft und sind mit dem nächsten Moped zurück zur Unterkunft gefahren. Diesmal ohne liegen zu bleiben.

    Abends haben wir uns noch mit kolumbianischen Polizisten angefreundet und aßen mit ihnen zu Abend, was zur Folge hatte, dass wir die ganze Zeit Polizeischutz hatten. Ein wirklich netter und schöner Abend ging zu Ende an dem wir noch einmal einiges über Kolumbien erfuhren und merkten wie herzlich die Kolumbianer sind.
    Wir überredeten die Polizisten noch uns am Folgetag mit dem Polizei-Quad fahren zu lassen. 8.00 Uhr standen sie dann wirklich vor unseren Unterkunft, bereit zur Abfahrt. Nur leider regnete es so stark, dass unser Ausflug ins Wasser fiel. Wirklich schade, aber vielleicht beim nächsten Mal!
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  • Day 4

    Valle de Cocora - Salento

    May 10, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine der Sehenswürdigkeiten in Kolumbien ist das Valle de Cocora, das für seine riesigen Wachspalmen berühmt ist. Uns wurde definitiv nicht zu viel versprochen und so verbrachten wir einen wundervollen Tag im Tal der Wachspalmen.

    Der Weg in das Tal und wieder hinaus war jedoch mehr als beschwerlich. Die Busverbindungen waren nicht wirklich optimal, sodass wir auf dem Hinweg vier verschiedene Busse nutzten und auf dem Rückweg ständig im Stau aufgrund von Bauarbeiten standen. Dadurch sind leider zwei ganze Tage nur für den Transport von A nach B draufgegangen. Oft fuhren wir aufgrund der Straßenverhältnisse (Berge, Kurven oder es war gar keine Straße vorhanden) weniger als 20 km/h. Obwohl die Landschaft wunderschön ist, waren wir nach 11 Stunden Fahrt doch ziemlich gerädert.

    Die Wanderung durch das Valle de Cocora hat uns für die anstrengende Fahrt jedoch mehr als entschädigt. Wider Erwarten hatten wir super Wetter und wurden von nur zwei kurzen Regenschauern überrascht. Oft genug herrscht hier auch mal den ganzen Tag Dauerregen.
    Start war das kleine touristische Dorf Salento, von wo aus wir uns mit einem Jeep auf in die Berge machten. Das Gefährt wurde natürlich wieder voll überladen. Heißt hinten standen auch drei Personen auf einem Trittbrett und hielten sich am Rahmen des Jeeps fest. Die Fahrt dauerte 30 Minuten und führte durch traumhafte Berglandschaften.
    Im Tal angekommen, entschieden wir uns für die große Wanderung, die so einige Überraschungen für uns bereit hielt. Zuerst ging es relativ entspannt, aber stetig bergauf, durch den Wald der Palmen. Wir waren umgeben von hunderten Wachspalmen, die zum Teil vom Nebel verhangen waren. Immer mal wieder kam die Sonne dabei raus und zeigte das Tal in seiner vollen Pracht. Die Palmen sind mehrere Jahrzehnte alt und (leider) das Überbleibsel eines einst dichten Regenwaldes.
    Im nächsten Abschnitt ging es auf 2800m durch dichten vernebelten Nadelwald, der einfach nur märchenhaft aussah!
    Nächster Halt war eine Finca, die in einem Meer aus Blüten versank. Dies lockte mehrere Kolibris an, die wir in Ruhe beobachten konnten.
    Von da an ging es nur noch bergab durch feuchten, nebeligen Regenwald. Der Weg führte über diverse Bäche und zwang uns einmal sogar quer durch den Fluss zu gehen. Je tiefer wir kamen, desto mehr glich die Wanderung einer einzigen Rutschpartie und Schlammschlacht. Auch die Brücken, die wir überquerten waren wackelig und marode. Anastasia und ich waren weder abgeschreckt, noch zögerlich. Im Gegenteil! Wir genossen jeden Meter in vollen Zügen, erfreuten uns am Tosen des Flusses, der Vegetation, den wilden Kolibris und dem abenteuerlichen Weg.
    Nach der Dschungelstrecke ging es noch einmal über Felder und Wiesen; immer mit dem Blick auf zahlreiche Wachspalmen, die in die Höhe reichten.
    Die Abenteuerlust hielt bis zum Rückweg an, sodass wir diesmal hinten auf dem Jeep standen und eine traumhafte Fahrt durch das Tal erleben konnten.

    Sicher angekommen und heiß geduscht, ging es zum Abendessen mit zwei Mädels aus Deutschland, die wir schon in der Tatacoa-Wüste kennenlernten. Nach typisch kolumbianischem Essen (das uns nicht umhaute) und viel Gelächter ging es nach einem wirklich schönen Tag müde, aber völlig glücklich ins Bett.
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  • Day 6

    Medellín

    May 12, 2018 in Colombia ⋅ ☀️ 24 °C

    Medellín ist bunt, laut, lebendig und zu dieser Jahreszeit sehr verregnet. Was hier an Wassermengen runter kommt ist unfassbar!

    Gleich am ersten Abend stürzten wir uns mit weiteren Backpackern, die wir auf der Fahrt von Salento nach Medellín trafen, ins Nachtleben. Der Stadtteil Poblado bietet hierzu diverse Restaurants, Bars und Clubs von denen wir einige besuchten. Mit darunter war das Restaurant Bordo, in dem es sagenhaftes Steak gab, eine Rooftopbar, ein Studentenclub und für kurze Zeit auch eine Art Bordell, das auf den ersten Blick jedoch wie eine Tanzbar aussah.
    Wirklich viele Fotos haben wir nicht gemacht, da es doch oft verregnet war und wir uns einfach vom bunten Geschehen haben treiben lassen.

    Mit der Seilbahn ging es Samstag dann hoch nach Santo Domingo, wo wir uns mit kiloweise exotischem Obst eindeckten und von dort aus weiter in den Parque Arvi fuhren. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick über die Stadt und konnten auch das Metronetz von Medellín mal ausprobieren.
    Ganz groß auf unserer Wunschliste stand noch eine Stadtführung und Paragliding über Medellín. Beides ist leider ins Wasser gefallen, da wir beide uns scheinbar etwas weggeholt haben und die Zeit zum Schlafen nutzten. Das müssen wir irgendwann noch einmal nachholen, denn gerade Medellín hat eine unglaublich spannende Historie.

    Insgesamt hat uns Medellín sehr gut gefallen und ich wäre wirklich gern noch länger geblieben, aber nun warten Strand, Meer und etwas weniger Regen auf uns!
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  • Day 7

    Guatapé

    May 13, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 16 °C

    Guatapé hat uns einfach umgehauen. Zwei Stunden von Medellín entfernt erhebt sich der große Fels „La Piedra“, der inmitten einer sagenhaften Seenlandschaft steht.
    Heraus aus der Großstadt, die im Tal liegt, änderte sich das Wetter schlagartig und wir bekamen die volle kolumbianische Sonne zu spüren. Herrlich und anstrengend zugleich.

    700 Stufen den Fels hinauf trennten uns von einer atemberaubenden Aussicht über die Seenplatte. Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen, aber der Ausblick hat sich mehr als gelohnt. Mit einem kalten Eis ging es die letzten Stufen hinauf an deren Ende wir nicht anders konnten als zu staunen. Die Landschaften Kolumbiens sind so unglaublich divers, auch hier bot sich uns wieder eine völlig neue Vegetation!
    Auf der Spitze des Felsens wurden die obligatorischen Fotos geschossen, wobei sich schön angestellt wurde, da jeder der vielen Touristen natürlich eine Aufnahme ohne Menschenmenge wollte.

    Obwohl wir uns lange nicht satt gesehen haben, wollten wir sofort ins kühle Nass springen. Die Seen sahen einfach zu einladend aus. Also den Fels wieder runter und mit einem TukTuk zum Wasser. Wir wollten wirklich einfach nur an einem Ort abgeladen werden, wo wir zumindest unsere Füße ins Wasser halten konnten. Der Fahrer haute uns jedoch übers Ohr und setzte uns an einem Bootsableger ab, wo wir natürlich dafür zahlen sollten mit dem Boot hinaus zu fahren, um dann zu baden. Das war uns zu blöd und etwas enttäuscht sind wir dann in das Stadtzentrum von Guatapé gelaufen, um wenigstens ordentlich Fisch zu essen. Die kleine Stadt war wirklich süß, bunt und gesäumt mit unzähligen Gassen.

    Ein wirklich einzigartiger Ausflug, obwohl wir gerne noch ins Wasser gehüpft wären!
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  • Day 12

    Palomino

    May 18, 2018 in Colombia ⋅ ☁️ 25 °C

    Die Reise nach Palomino haben wir etwas vorgeschoben, da wir dringend etwas Ruhe und weniger Reisestress brauchten. Schon in Taganga (das Örtchen war leider keinen Eintrag wert) haben wir uns beide nicht so gut gefühlt und den Großteil des Tages im Zimmer verbringen müssen.
    Eigentlich wollten wir dann nach Minca, ein Dorf in den Bergen mit herrlichster Aussicht und umgeben von Kaffeefarmen. Jedoch waren wir uns beide nicht so sicher, ob wir dort in einem Stück ankommen, da der Weg in unsere Unterkunft doch umständlich und mit mehreren Fahrzeugwechseln verbunden war. Dazu noch die Hitze und unsere Rucksäcke und wir entschieden uns recht schnell für einen längeren Aufenthalt am Meer. Soweit, sogut. Eine gute Entscheidung, denn hier hat es uns so richtig niedergerafft. Anastasia mit Magen-Darm-Verstimmung und ich mit dicker Erkältung gaben so ein eher bemitleidenswertes Pärchen ab. Nachdem wir ein paar Tage so vor uns hin vegetierten, ist es nun deutlich besser und wir können den Strand, der herrlich leer ist, genießen.
    Anastasia ist wie ein Lurch und wird mit jedem Grad lebendiger, während ich doch etwas brauche, um mich an die Hitze zu gewöhnen.
    Unser Hostel das Primaluna Beach ist echt schön und hat sogar einen eigenen Pool, in dem wir uns des Öfteren suhlen. Blöd an dem Ort ist der fehlende Bankautomat. Noch in Santa Marta wurde uns versprochen, es gäbe auf jeden Fall einen „Cajero“. Gibt es natürlich nicht und mittlerweile sind wir ein wenig genervt, dass die Leute uns ständig das Blaue vom Himmel erzählen. Aber naja wir gewöhnen und wohl oder übel daran und in unserem Hostel kann man alles mit Karte zahlen oder Geld tauschen (Anastasia hat mitgedacht und genügend Dollar/Euro in bar dabei.)

    Morgen werden wir dann endlich in den Tayrona Nationalpark fahren und uns die herrlichsten Strände Kolumbiens anschauen!
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  • Day 13

    Tayrona Nationalpark

    May 19, 2018 in Colombia ⋅ ☁️ 29 °C

    Den Nationalpark Tayrona habe ich im Rahmen eines Tagesausflugs von Palomino aus besucht (geht auch genauso von Santa Marta aus). Der Eintritt ist mit rund 15€ recht hoch angesetzt, aber es handelt sich eben auch um eines der berühmtesten Naturgebiete in Kolumbien. Da ich aufgrund der Erkältung nicht ganz so fit war, entschied ich mich einen Teil des Weges mit einem Collectivo zurückzulegen. Von dort gab es die Option per Pferd oder zu Fuß an die traumhaften Strände zu gelangen. Da die Pferde doch recht klapprig und ungesund aussahen, entschied ich mich für den Weg direkt durch den Dschungel. Eine gute Idee, denn so habe ich wirklich viel gesehen und die Pferde wurden zudem so schlecht behandelt, dass ich diese Art von Tourismus nicht unterstützen mag.

    Auf meiner Dschungeltour habe ich die einzigartige Flora und Fauna Kolumbiens dann bestaunen können. Highlight für mich waren dabei die vielen kleinen Affen, die sich kurz blicken ließen.
    Endlich an einem der Strände angekommen, ging es für mich geradewegs und zum ersten Mal auf dieser Reise im Ozean baden. Ein herrliches Gefühl und so erfrischend bei der tropischen Hitze! Obwohl die Sonne es nicht durch die dichte Wolkendecke schaffte, bot der Strand „Piscina“ einen traumhaften Anblick. Vorteil an der Regenzeit sind dann eben auch die wenigen Touristen.
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  • Day 41

    San Andrés

    June 16, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach Minusgraden und Schnee fand ich mich zwei Tage später in einer anderen Art von Paradies wieder: weißer Sandstrand, Palmen und türkisfarbenes, 29° warmes Wasser - San Andrés war ein Karibiktraum!

    Die kommenden Tage habe ich in Begleitung mit Besuch aus Mexiko verbracht. Von Bogotá aus (auch diesmal konnte die Stadt nach einem kleinen Ausflug ins Zentrum nicht überzeugen) ging es per Flugzeug Richtung Tropen und Paradies. Ein wenig Wärme hatte ich mir durchaus verdient, doch dafür musste ich noch am Flughafen eine Tourismusgebühr von etwa 30€ zahlen.
    Als ich endlich aus dem Flieger stieg, konnte ich die Wärme sofort spüren. Es war heiß und feucht und weckte in mir nur den Wunsch endlich ins karibische Meer zu springen. Also schnell in die Unterkunft, Sachen abgestellt und ab an den Strand. Dieser war um ehrlich zu sein völlig überfüllt, aber das Wasser dennoch herrlich. Noch am gleichen Tag bin ich zum ersten Mal Jetski gefahren und habe nun ein weiteres Hobby! Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß damit über das Meer und die Wellen zu preschen.
    Die Tage in San Andrés waren gefüllt mit Strand, Meer und unheimlich gutem Essen. Es gab so viel tollen Fisch und ich habe mich an einige neue Dinge wie Octopus oder Muscheln gewagt.
    Trotz Regenzeit regnete es nur einmal und wir wurden den Rest der Zeit mit Sonne verwöhnt. Das lud dazu ein die Insel per Moped zu erkunden und ein paar einsame Strände zu entdecken. Auf die Nachbarinsel Providencia haben wir es leider nicht geschafft, jedoch ist auch San Andrés gerade für seine Korallenriffe berühmt und gilt als eines der schönsten Tauchgebiete. Wir wurden nicht enttäuscht und so gab es diverse farbenfrohe Korallen, Mantarochen und unzählige Fische zu beobachten. Nur die Schildkröten versteckten sich mal wieder. Der Weg ins Wasser war ein wenig gewöhnungsbedürftig. So mussten wir von den Klippen ins Wasser springen und auf gleichem Weg wieder hinaus - in kompletter Tauchausrüstung. Auch bin ich diesmal zum ersten Mal bis auf 30m unter Null getaucht. Zum Glück ohne Probleme, aber die Luft atmet sich bei dem Druck schon schneller weg.
    Den letzten Abend wollten wir eigentlich noch einmal tanzen gehen und an meinen Salsakünsten feilen. Die Wahlen machten uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Es wurde weder Alkohol verkauft, noch hatten Bars oder Clubs an einem Samstag geöffnet, um das Urteilsvermögen nicht zu beeinflussen. Hat alles nichts geholfen, denn gewonnen hat wieder ein korrupter Politiker und so setzt sich die Regierung für die nächsten vier Jahre wieder aus einer Handvoll einfluss“reicher“ Individuen zusammen.

    So konnten wir jedenfalls das Spiel Mexiko gegen Deutschland ausgeruht verfolgen. Natürlich habe ich auf Deutschland gesetzt. Ein großer Fehler, denn nun muss ich das mexikanische Trikot aufgrund einer Wette für einen ganzen Monat lang jeden Tag tragen, da ich den Mund zu voll genommen habe.

    Insgesamt war das fast einsame Inselleben wirklich erholsam. San Andrés ist wunderschön, nur ein wenig überfüllt und teuer.
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  • Day 44

    Islas Rosarios

    June 19, 2018 in Colombia ⋅ ☁️ 28 °C

    Von Cartagena aus habe ich einen Tagesausflug zum Playa Blanca gemacht - wohl einer der schönsten Strände Kolumbiens.
    Mit den Schnellboot und 50 weiteren Kolumbianern (ich war die einzige „Gringa“) ging es fast pünktlich Richtung weißer Sandstrand. Dabei passierten wir den Hafen Cartagenas und so konnte ich einen Blick auf die Skyline werfen, die so ganz anders aussieht als das historische Stadtzentrum. Dabei fielen mir diverse „Hamburg-Süd“-Container im Hafen auf und ich musste darüber schmunzeln, dass egal wo auf der Welt ich mich befinde, immer etwas Deutsches zu finden ist.
    Unsere Tour startete mit einer Runde durch die Islas Rosarios, 20 mehr oder weniger kleinen, wunderschönen Inseln mitten in der Karibik (manche Insel bestand nur aus einer Hütte und einem Bootsanleger). Dabei konnten wir einen Blick in den Hinterhof der ein oder anderen Villa erhaschen.
    Der nächste obligatorische Stop war „El Aquario”. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um ein Aquarium in dem diverse Meeresbewohner gehalten werden. Ich wäre lieber nicht hineingegangen, aber so ganz artikulieren konnte ich mich dann doch nicht in Spanisch. Die Becken für unter anderem Delfine, Walhaie und Schildkröten waren viel zu klein und ich hätte am liebsten alle Gitter aufgerissen. Natürlich ist es toll solch faszinierende Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, jedoch nicht unter diesen Bedingungen. So konnte ich diesen Programmpunkt nicht wirklich genießen oder gutheißen.
    Also auf zum Playa Blanca. Hier gab es endlich Mittagessen und meine bisher schlechteste Erfahrung in Südamerika. Ich wurde gnadenlos über den Tisch gezogen! Eigentlich dachte ich, ich hätte den Dreh mittlerweile raus - falsch gedacht. Ein Austernverkäufer präsentierte mir seine Produkte als Willkommensgeschenk. Zwar sagte ich nein, dennoch öffnete er die Auster für mich und beharrte darauf, dass es ein Geschenk sei. Na gut dachte ich, wahrscheinlich gehört er zum Restaurant, Probieren kann ja nicht schaden. Probieren kostete umgerechnet 10€. Ich war fassungslos und wollte ihm verständlich machen, dass ich das nicht zahlen werde. Ich hatte Glück im Unglück und mir kam ein Halbkolumbianer zur Hilfe, der in Frankfurt lebt. Er hat dem Verkäufer freundlich aber bestimmt erklärt, dass ich nicht zahlen werde. Am Ende haben wir uns auf circa 1,50€ geeinigt und ich bin um eine Erfahrung bzw. Lektion reicher: Immer schön nein sagen!
    Der Strand war leider auch ein wenig enttäuschend. Zwar war das Wasser herrlich, aber die Strandpassage völlig überfüllt von Tagestouristen, die sich in den unzähligen Restaurants tummelten. Einsam ist anders. Dafür gab es für mich einen weiteren Welpen, den ich natürlich auch am liebsten mitgenommen hätte!

    Insgesamt hätte ich mir den Ausflug vielleicht sparen können, aber so konnte ich nochmal in sauberem, kristallklarem, badewannenwarmem Wasser meine Runden drehen. Wer weiß wann das nächste Mal in der Karibik sein wird!
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  • Day 49

    Minca

    June 24, 2018 in Colombia ⋅ 🌧 24 °C

    Minca war mein letzter „Footprint“ in Kolumbien und damit auch der letzte Ort innerhalb meiner Südamerikareise, den ich besuchte. Ich hätte mir keinen schöneren Ort als Abschluss aussuchen können. Minca vereinte noch einmal so vieles, was ich auf dieser Reise erlebte: Wandern, unbeschreibliche Natur, Tropen, neue Freunde und Dinge, die ich zum ersten Mal ausprobierte.

    Am Freitagmorgen ging es mit einem Collectivo von Santa Marta (nicht wirklich schön und daher keinen Eintrag wert) Richtung Minca. Dort angekommen musste ich erst einmal die 250 Stufen zum Hostel erklimmen. Eine schweißtreibende Angelegenheit bei tropischen Temperaturen. Oben angekommen gab es erst einmal frisches Quellwasser und Mittagessen. Das Essen in der Casa Loma ist wirklich eine Erwähnung wert. Es gibt ausschließlich vegetarische, köstliche Gerichte und ich hatte mal wieder das Gefühl gesund zu essen. Beim Mittag habe ich auch gleich meine Begleitung für die nächsten zwei Tage kennengelernt. So machten wir uns nach dem Essen auf zu den Wasserfällen Pozo Azul. Dabei wurden wir von einem solch starken tropischen Regenschauer überrascht, dass Baden eigentlich überflüssig war. Nichtsdestotrotz wollten wir, wie unzählige anderen Touristen, einen Sprung ins kühle Nass wagen. Die Mengen haben uns ein wenig abgeschreckt und so sind wir zu fünft ein wenig weiter gewandert bzw. geklettert und habe keine 300m weiter eine viel schönere Stelle zum Baden gefunden - ganz für uns allein und mit riesigem Wasserfall. Das Wasser war herrlich frisch und wir konnten sogar unter dem Wasserfall schwimmen. Den Rest des Tages ließen wir bei ein paar Bier, Gesellschaftsspielen und vielen Gesprächen ausklingen (Internet gab es nicht, was mir sehr gefiel) . Dabei konnten wir einen der für mich schönsten Sonnenuntergänge beobachten. Der Himmel sah einfach nur aus als hätte er Feuer gefangen. Bei Nacht kamen noch etliche Glühwürmchen zum Vorschein und der Abend war perfekt. Fast perfekt, denn voller jugendlicher Leichtsinn habe ich anstelle eines Bettes eine Hängematte gebucht. Ich wollte eben etwas Neues ausprobieren! Ausgestattet war die Hängematte mit einem Laken und einem Moskitonetz. Soweit, sogut. Nachdem ich es endlich in die Hängematte schaffte, habe ich mich wie in einem Kokon eingerollt und die Augen zugemacht. Am nächsten Morgen wachte ich leider nicht als strahlender Schmetterling auf, sondern eher als geräderte Raupe. Heißt für mich nächstes Mal wieder ein Bett, denn es war doch kalt und unbequem für eine ganze Nacht.

    Der Morgen hielt jedoch auch puren Sonnenschein bereit und so konnte ich von meiner Unterkunft aus bis nach Santa Marta und sogar auf den Ozean schauen. Ich beschloss eine Wanderung zur Casa Elemento zu unternehmen, die über die größte Hängematte der Welt verfügt. Auf dem Weg dorthin machte ich Halt bei den Cascadas Marinka. Auch schön, aber noch viel touristischer als Pozo Azul und das Wasser sehr dreckig. Höchster Punkt meiner Wanderung war die Aussicht in Los Piños, nur leider konnte man durch den zeitweiligen Nebel nichts sehen.
    An der Casa Elemento kam ich dann völlig fertig und verschwitzt an (ich glaube soviel habe ich noch nie geschwitzt, es lief einfach nur), jedoch pünktlich zum Spiel Deutschland gegen Schweden. Da traf ich dann auch meine Mitreisenden von gestern wieder, die die drei Stunden Wanderung innerhalb von 30 Minuten mithilfe eines Motortaxis bewältigten. Die Hängematte war echt riesig und so hatten bis zu 10 Personen gemütlich Platz. Der Ausblick war zudem fantastisch - einmal über den ganzen Regenwald. Nachdem wir unsere Fotos schossen und ein wenig die Seele baumeln ließen, ging es wieder zurück zur Casa Loma und für mich dann auch nach Santa Marta und von dort heim nach knapp zwei Monaten.

    Freude und Leid liegen hier sehr nah beieinander. Ich freue mich riesig auf daheim und alles bzw. alle die mich dort erwarten, dennoch wäre ich zu gerne noch länger geblieben. Südamerika war einfach zu gut zu mir!
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