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  • Day 8

    Zona Cafeteria 3 - Valle de Cocora

    January 5, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 15 °C

    Der dritte Tag in Filandia. Ich taufe ihn „den Tag des langen Wartens“, denn das haben wir heute häufig und viel getan.

    Eigentlich hat alles sehr vielversprechend angefangen: wir haben uns für unseren letzten Tag hier das Highlight der Region, das „Valle de Cocora“ aufgehoben - eine bergige Landschaft mit den berühmten Wachspalme, die bis zu 100 Metern groß werden.
    Dahin kommt man, Überraschung, nur von Salento aus, also haben wir uns morgens einen der Willys (Jeeps) in Filandia gesucht und sind erstmal eine halbe Stunde nach Salento gefahren. Freunde (danke Annabel :)) hatten uns gesagt, dass es von hier aus regelmäßig Jeeps gibt, die einen unproblematisch zum Valley fahren. Was wir nicht bedacht hatten: sie waren im Oktober hier - wir sind wieder mal mit den hunderten urlaubenden Kolumbianer:innen zusammengeraten. Normalerweise fährt ein Jeep pro Stunde ins Valley (Max 12 Personen) - in dieser Woche nach Weihnachten im 5-Minuten-Takt gefahren…und hinterhergekommen sind sie trotzdem nicht. Wir haben zuerst eine Dreiviertelstunde in der Schlange des Ticketschalters gewartet, um dann nochmal eine Stunde auf den nächsten freien Willy zu warten. Bild 2 zeigt die Schlangen-Situation ((c)Pof).

    Die Fahrt war dann tatsächlich ganz lustig, 12 Menschen in einem so kleinen Jeep macht gut Stimmung, 3 Personen müssen immer auf der Trittfläche stehen und die Strecke ist mehr als kurvig. Leider hat sich ca. 2km vor dem drop off im Valley ein so schlimmer Stau gebildet, dass wirklich nichts mehr ging. Wir haben uns deshalb kurzerhand dazu entschlossen zum Eingang zu laufen - durch den Stau (Foto 3).
    Ab dem Eingang mussten wir uns dann nochmal einen Kilometer durch sämtliche Fressbuden und Fotospots kämpfen um endlich in die Natur zu gelangen. Es ist wirklich absurd: die einheimischen Touristen knubbeln sich alle in diesem künstlichen Teil VOR dem eigentlichen Gelände - sobald man den Wanderweg betritt ist man nahezu alleine, nur ein paar andere über-equippte europäischen Backpacker kommen einem entgegen.
    Hier gibt es einen kleinen, einen mittleren und einen langen Wanderweg. Wir wollten eigentlich den langen als Tagestour machen, aber der Blick auf die Uhr hat uns leider gezeigt, dass das nicht mehr möglich war: Wir sind um 9 Uhr morgens in Filandia aufgebrochen um um halb 2 im Park zu sein 👍
    Aber auch der mittlere, ca. 2-Stündige Spaziergang war sehr schön! Die Palmen sind wirklich krass und die Vegetation allgemein ist einfach so traumhaft hier in den Anden!
    Genau oben auf dem Berg angekommen hat es angefangen zu regnen - natürlich kein Problem für unseren Funktionskleidung, mit der es dann wieder runter ging #outdoorgirl!

    Wir hatten eine Rückfahrt von Salento nach Filandia um 7 Uhr abends (die letzte) gebucht. Vorher wollten wir noch ein bisschen Salento erkunden und bei einem Spanier essen, der uns empfohlen wurde („La Taperia“). Deswegen sind wir um halb 4 wieder zurück zu den Jeeps gegangen, in der Hoffnung, jetzt schneller durchzukommen. Der Anblick der Schlange war dementsprechend ernüchternd 😞. Wir haben uns also wieder mal irgendwo angestellt und nach ca. einer Dreiviertelstunde waren wir so weit vorgerückt, dass wir von einem der Anweiser rausgezogen wurden, als ein Jeep gerade losfahren wollte, wo noch die Trittfläche frei war (Skandal! Macht die Willys voll!). Wir also ab hinter die Ladefläche und im Stehen und im Regen ging’s die selbe abenteuerliche Strecke wieder zurück nach Salento.

    Ehrlicherweise hatten wir uns unseren Ausflug nach Salento etwas romantischer vorgestellt: wir waren nass, müde und sahen spätestens nach der Fahrt völlig abgekämpft aus. Den Spanier wollten wir uns aber nicht entgehen lassen und da uns ohnehin noch 2h bis zur Rückfahrt nach Filandia blieben, haben wir uns bei Sangria und Paella wieder etwas aufgewärmt. Das hat die Laune definitiv wieder nach oben getrieben :)

    Um 7 Uhr waren wir pünktlich am pickup Punkt für den Jeep, der, wie könnte es an diesem Tag anders sein, eine Dreiviertelstunde später kam. Um 21 Uhr waren wieder im Hotel und haben uns einfach nur über die warme Dusche gefreut 🥲

    Meine Abschlussrechnung für diesen Tag: 12 Stunden unterwegs, davon 4 Stunden auf Jeeps gewartet…bleiben noch 8 Stunden Spaß! Und Spaß gemacht hat’s auf jeden Fall; dieser ganze Trip war bisher definitiv mein ‚kolumbianischstes‘ Erlebnis!
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