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  • Day 62

    Baños (die Zweite)

    February 28, 2023 in Ecuador ⋅ 🌧 16 °C

    Hallo 🙋🏼‍♀️ Wir sind’s wieder! Back in Baños und back im „Mama Tungu“ - tatsächlich der erste Ort, an dem wir zwei Mal sind.
    Aber es lag praktisch auf dem Weg, wir hätten ja nicht einfach vorbei fahren können, oder?
    Es hat sich tatsächlich ein bisschen wie nach-Hause-kommen angefühlt (und da merke ich doch langsam, wie schön so ein Zuhause-Gefühl ist - Köln, halte durch, noch 4 Wochen!). Dank unserer kleinen Taxi-Abkürzung beim Loop, waren wir um halb sechs bereits im Mama Tungu und konnten den Abend im Hostel noch richtig genießen. Auch wenn es sehr schön war, draußen am Pool zu sitzen und Karten zu spielen, hatte ich ein bisschen wehmütiges Gefühl: jeden Moment hab ich damit gerechnet, dass Heidi, Caro und Conny um die Ecke kommen oder Viktor und Justus an der Bar sitzen.💔 Der gleiche Ort in einer komplett anderen Konstellation kann schon komisch sein - irgendwie ist es hier plötzlich so…ruhig (wir waren aber auch sehr DA muss man sagen).

    Am nächsten Morgen und ausgeschlafen sah die Welt schon wieder ein bisschen besser aus! Wir haben diesmal nur zwei Nächte hier unterbekommen, bevor am Wochenende unser Flieger geht. Da wir bei der Abreise letztes mal das Gefühl hatten, nicht alles in Banos gesehen und gemacht zu haben, haben wir uns diesen einen Tag nochmal mit ein paar richtig coolen Aktivitäten vollgepackt!
    Los ging’s nach dem Frühstück in strömenden Regen in Richtung „Casa del Arbol“ (zu deutsch: Baumhaus). Das ist ein berühmter Aussichtspunkt über Banos, inklusive einer Schaukel, mit der man sich über den Berghang schwingen kann. Auf der Karte sieht es so aus, als ob das Mama Tungu direkt neben dem Casa del Arbol liegt, aber leider ist genau zwischen den Beiden ein Canyon. Das heißt wir sind zuerst den Berg vom Hostel runter gelaufen, bis zur Hauptstraße, wo um 11 ein Bus den Berg hoch zum Baumhaus fahren sollte. Man kann das theoretisch in 3h auch hoch laufen, aber in dem Regen und auch mit Benedikts angeschlagener Gesundheit haben wir davon mal abgesehen. Ich glaube wir sahen ziemlich bemitleidenswert aus, wie wir da nass am Straßenrand gewartet haben. Um zehn nach 11, als immer noch kein Bus gekommen ist, hat ein Truck mit einer ecuadorianischen Familie angehalten und gefragt, ob sie uns mitnehmen können. Wir haben nicht lange gefackelt und sind ins Auto gestiegen.
    Auf dem Weg den Berg hoch befinden sich noch weitere ‚Touristen Attraktionen‘, unter anderem ein Dinosaurier Park mit großen Plastikmodellen aller Ur-Spezien, den uns der Vater am Steuer wärmstens an Herz gelegt hat. Was man halt so macht in Ecuador. Generell war die spanische Unterhaltung zwischen uns und dem Vater aber wieder 1a - wie viel man so mit einem Verb im Wortschatz („sein“) erzählen kann: „wir sein für vier Wochen hier“, „Banos sein sehr schön!“, „unser Flugzeug sein in 5 Tagen“. Si, claro. 👍

    Oben angekommen, haben wir 1$ Eintritt gezahlt und uns gefreut, dass wir wohl die einzigen Irren sind, die sich bei diesem Wetter hier hoch getraut haben. Die Anlage ist wirklich nett gemacht und es gibt viel mehr zu sehen, als nur ein Baumhaus: mehrere Aussichtsplattformen, diverse Schaukeln und eine Seilbahn. Leider haben wir von der Aussicht wegen des Wetters nix gehabt und konnten nur erahnen, dass sich da unten, hinter dem dichten Nebel, irgendwo Banos befindet. Geschaukelt sind wir natürlich trotzdem und das war schon cool so weit oben.
    Etwas nach uns kam übrigens doch nochmal ein Schwung anderer Besucher:innen, woraus wir geschlussfolgert haben, dass der Bus doch noch irgendwann gekommen ist. Mit dem sind wir dann mittags auch wieder zurück gefahren.

    Für nachmittags hatten wir uns noch eine der unzähligen Aktivitäten hier gebucht. Nachdem wie letztes Mal so viel Spaß beim Rafting hatten, haben wir diesmal noch ne Schippe draufgelegt und uns fürs Paragliding angemeldet. Das stand schon ewig auf meiner Bucket-List und ist hier wirklich günstig!
    Zwei Piloten haben uns beim Mama Tungu eingesammelt und zusammen sind wir eine Stunde auf eine große Bergkuppe in der Nähe gefahren. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie Paragliding funktioniert - ich wollte einfach gerne fliegen. Also: Sinnvollerweise fliegt man im Tandem mit einem Piloten und da immer eine Person am Boden bleiben muss, um bei Start und Landung zu assistieren und per Funk die Windbedingungen durchzugeben, sind Benedikt und ich nacheinander geflogen. Er hat sich zuerst getraut und das sah schon ziemlich aufregend aus! Ich hab ja etwas Höhenangst, aber als Benedikt wieder gelandet ist (man fliegt eine Runde und landet wieder auf der Kuppel), war er sehr begeistert und ich ready to go! Leider war der Wind plötzlich nicht mehr ready to go :(. Unsere Guides haben ein Windmessgerät benutzt und uns erklärt, dass die Stärke maximal 30km/h betragen darf. Wir haben also gewartet, was bei mir natürlich kein großes Vertrauen erweckt hat. Nach ca. 20 Minuten meinte der ältere Pilot „Vamos“ und der junge, vielleicht 20 Jahre alt, hat mir bedeutet, mich startklar zu machen. Man bekommt so einen Sitz als den Popo geschnallt, der wiederum mit dem Piloten verbunden wird, der den Schirm steuert.
    Dann ging alles ganz schnell: ich hab drei Schritte in unserer Tandem Konstellation gemacht und ZACK waren wir auch schon in der Luft! Zuerst war das sehr aufregend, aber nach einer Minute hat man sich an diesen Zustand gewöhnt und dann es ist ziemlich entspannt. Im Grunde sitzt man einfach nur da und genießt die Aussicht. Ich hab meinen Piloten gefragt, ob der andere Mann sein Vater sei und der Jungspund so: „Yes, my father and also my paragliding instructor. I am still learning.“ AHAAA, coooool, dass du Anfänger bist. 😰
    Nach so ner Viertelstunde hat’s mir dann auch langsam gereicht - durch die Kurven die man fliegt wird einem auch ganz schön schlecht. Leider hat der Wind zwischenzeitlich wieder zugelegt und so hab ich den Vater durch das Funkgerät sagen hören, dass eine Landung gerade nicht möglich ist. Mittlerweile hatte ich echt ein bisschen Schiss und mir war wirklich übel - wir haben drei mal zur Landung angesetzt um dann in letzter Minute wieder aufzusteigen und eine weitere Schleife zu fliegen. Benedikt war gerade mal ne Viertelstunde in der Luft, bei mir hat sich das richtig in die Länge gezogen und irgendwann wollte ich einfach nur noch festen Boden unter den Füßen haben!
    Beim dritten Versuch haben wir es endlich geschafft. Ich bin auf meinem gepolsterten Popo gelandet und hab erstmal vor lauter Adrenalin angefangen zu zittern. Der Piloten-Papa hat mich aber sofort in Gewahrsam genommen und ganz ruhig auf mich eingeredet. Nach ein paar Minuten ging’s dann auch wieder und rückblickend war es natürlich in keiner Sekunde irgendwie kritisch oder gefährlich. Irgendwie bin ich ein richtiger Angsthase geworden in den letzten Jahren, vielleicht sollte ich das mit den Extrem-Sportarten zukünftig lieber lassen!

    Wir haben uns nicht zum Hostel zurückfahren lassen, sondern sind in Banos ausgestiegen. Ich wollte zum einen nochmal ein paar Souvenirs kaufen (Shopping in Banos, beste Shopping - freut euch Familie und Freund:innen 😌) und zum anderen waren wir zum Abendessen mit Julia und Rosa verabredet. Das sind die zwei deutschen Girls, mit denen wir in Taganga den Tauchkurs gemacht haben und die sind zufällig auch gerade in der Stadt. Wir haben uns um halb 8 im „My Veg Restaurant“ verabredet - und wer saß am Nachbartisch? Na klar, das Pärchen aus der Sauna vom Quilotoa Loop (auch mit Klamotten waren sie sehr nett).
    Wir hatten ein richtig schönes Abendessen und konnten nochmal ein paar alte Tauch-Geschichten aufwärmen. Die beiden Mädels sind echt so lässig, wie sie mit ihren 18 Jahren hier so rum traveln.

    Zurück im Hostel musste ich unbedingt nochmal in den Jacouzzi, das hab ich seit unsere Ankunft nämlich noch gar nicht geschafft. Ich hab mich also aus Prinzip eine halbe Stunde in warme Wasser gesetzt und als mir langweilig wurde, bin ich ins Bett gegangen.
    Morgen um 7 Uhr holt uns unser Taxi ab, es geht zu unserem letzten Stop hier Ecuador! 🚎->🌋
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