• Erstens kommt es anders…

    September 27 in Indonesia ⋅ 🌧 28 °C

    Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

    Anstatt die geplanten fünf Tage, blieben wir nur zwei Tage im Paradies. Leider fühlte sich Werni nicht gut und bekam plötzlich ein ganz rotes und glühend heisses Bein. Das gefiel uns gar nicht! Ob es von der offenen Blase am grossen Zehen kam? Eine Blutvergiftung? Eine unter den Touristen anwesenden ehemaligen Krankenschwester meinte, es könnte auch eine Thrombose sein. Sie empfahl, ein Aspirin zur Blutverdünnung einzunehmen, das Bein hoch zu lagern und mit Eis zu kühlen. Das tat Werni dann auch den ganzen Nachmittag und Abend lang, bis es auf Poki Poki kein Eis mehr gab. Dann nahmen wir zur Hilfe noch eine kalte Sprite-Dose.

    Am nächsten Morgen war das Bein nur noch wenig rot und nicht mehr heiss, aber warm. Da wir nichts riskieren wollten, beschlossen wir, nach Ampana zurückzukehren und das Spital aufzusuchen. Die Gesundheit geht nun definitiv vor.

    Da wir ja keine Internetverbindung hatten, baten wir den Manager Nine, uns ein Boot zu bestellen, das uns direkt von Poki Poki zum Hafen von Ampana brachte. Er telefonierte auch mit Adnan, dass er uns am Hafen abholen sollte. Es klappte wie am Schnürchen. Gleich nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und wurden dann beim Steg abgeholt. Wir dachten, das Boot wäre für uns alleine, aber es war eine herzige kleine Familie mit auf dem Boot. Kein Problem. Nine hatte gemeint, die Fahrt würde 1,5 Stunden dauern, tatsächlich dauerte es dann 3 Stunden. Leider regnete es zum Teil heftig und wir wurden ziemlich nass auf der Fahrt. Aber es waren alle sehr zuvorkommend und hängten Blachen auf, so gut es ging.

    Adnan brachte uns dann direkt zum Spital. Nachdem wir in der Notaufnahme das Problem geschildert hatten und Werni registriert war, wurde Werni in ein „Behandlungszimmer“ gebracht. Die Zimmer waren mit Vorhängen voneinander getrennt. Zuerst bekam er eine Betäubung in den Zeh, und dann säuberte der Arzt mit Skalpell und Desinfektionsmittel die Wunde. Anschliessend bekam er eine Tetanusimpfung gespritzt, da die letzte „schon“ vor zwei Jahren vor unserer Namibia-Reise gemacht wurde. Aber besser ist besser. Dann wurde der Blutdruck gemessen (war im normalen Bereich) und noch Blut abgenommen, um zu sehen, ob es allenfalls eine Thrombose im Bein hat. Eine Stunde warteten wir dann auf den Laborbericht. Der Befund war, dass es keine Thrombose gab, und das Blut zeigte allenfalls eine kleine Entzündung. Sicherheitshalber wurden nun ein paar Antibiotika verschrieben. Das war doch sehr erfreulich und jetzt konnte unsere Reise beruhigt weitergehen.

    Inzwischen stornierten wir das Boot von Poki Poki nach Wakai, die Nachtfähre von Wakai nach Gorontalo und den Fahrer von Gorontalo nach Manado. Alle waren sehr verständnisvoll.

    Adnan fuhr uns vom Spital in ein Restaurant für ein Mittagessen, wo uns dann der Fahrer abholte. Die Fahrt ging von Ampana nach Luwuk, wo wir hoffentlich am nächsten Tag einen Flug via Makassar nach Manado buchen können.

    Der Fahrer sprach kein Wort Englisch, aber er fuhr sehr gut. Der Routenplaner zeigte uns eine Fahrzeit von 5 Stunden an, effektiv dauerte es dann 6 Stunden.
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