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  • Day 40

    Die Palmeninsel

    March 13, 2023 on the Philippines ⋅ 🌧 27 °C

    Wie versprochen melden wir uns nochmals von den Philippinen. 😃🇵🇭
    Siargao ist eine Insel im Osten der Philippinen und wird wegen ihren zahlreichen Palmen oft auch Palmeninsel genannt. 🌴
    Sie ist noch nicht vom Tourismus überrollt, es wird aber vorausgesagt, dass es das nächste Bali werden wird. Ich hoffe allerdings das Siargao noch lange seinen Charme als verschlafene Insel behält.
    Sie ist als die Surfer Insel bekannt und die berühmte Cloud 9 gilt als einer der besten Surferspots der Welt. 🏄‍♂️🏄‍♀️
    Im Dezember 2021 fegte ein Super Typhoon über die Insel welcher 90% der Insel zerstörte.
    Niemand war auf den Sturm vorbereitet gewesen, da dieser zuerst nur Gefahrenstufe 2 hatte und an der Insel vorbeiziehen sollte. Über Nacht änderte sich dies aber. Der Sturm änderte die Richtung und wurde in die Kategorie 5 eingestuft. Nachdem Sturm standen die Menschen vor einem Trümerhaufen. Zerstörte Häuser, blockierte Strassen, kein Strom, kein Essen oder Wasser und vorallem ohne Hilfe. Den von der Regierung gibt es kein Geld.
    Da das Grundwasser verdreckt ist, bekommen viele Leute Ausschläge, leiden an Durchfall. Ohne Internet ist es schwierig Hilfe anzufordern und auch die Häfen sind komplett zerstört. Durch den Dauerregen hat niemand mehr was trockenes zum anziehen. Dank dem Zusammenhalt und der Hilfe von Spenden aus dem Ausland konnte nach über einem Jahr ca. 65% der Infrastruktur wieder aufgebaut werden.
    Bereits auf dem Weg zur unserer Unterkunft bin ich von der Natur begeistert. Es ist schön grün und voller Palmen, ich fühle mich direkt wohl.
    Nur das Wetter ist nicht paradiesisch. Es regnet in Strömen. ☔️🌧
    Auch in General Luna, unserem Dörfchen für die nächsten 17 Tage ist es nicht besser.
    In unserer Unterkunft für die ersten 4 Tage empfängt uns ein Komitee von drei Ladyboys. Olivia Jones sieht alt dagegen aus. Sie sind gewöhnungsbedürftig und ihre Freundlichkeit sehr gespielt. Generell ist zu erwähnen das die Anzahl der Ladyboys auf der Insel enorm ist. Nicht das dies schlimm wäre, aber kennen wir halt so nicht.
    Durch den Dauerregen ist das Zimmer so feucht, dass selbst die feuchten Kleider nicht mehr trocknen.
    Auch ist der eine Ladyboy nicht mehr gut auf Thierry zu sprechen. Denn an unserem letzten Tag in dieser Unterkunft, klopft es vor acht Uhr an unserer Türe. Wir sind noch im Bett am dösen. Thierry ruft fragend: ,,Yes"?
    Darauf klopft es laut und energisch. Wir fragen uns ob etwas passiert ist und Thierry öffnet in Unterhose die Türe.
    Da sagt uns der Olivia Jones Verschnitt, dass Check Out um 11 Uhr sei. Thierry sagt ihm/ihr darauf zähneknirschend, dass sei uns bewusst aber im Moment sei noch nicht mal 8 Uhr. Olivia will wissen wann wir den auschecken. Jetzt reichts Thierry, der wegen einer solch dummen Frage aufgeweckt wurde immer noch in Unterhose vor der Türe steht. 🩲
    Er sagt ihr, wir werden um 11 Uhr auschecken und knallt die Türe zu. Danach folgt eine Schweizerdeutsche Schimpftirade was zur Folge hat das Olivia nicht mehr mit uns redet. Wir sind aber nicht unglücklich darüber und froh, dass wir nach 4 Tagen umziehen können.
    Der ständige Dauerregen drückt uns auf die Stimmung. Auch die Wetteraussichten für die nächsten zwei Wochen sehen nicht besser aus. Keine Sonne und auch kein Wind zum kiten.🌞 Wir beschliessen zu schauen, ob wir unseren Flug umbuchen können um auf eine andere Insel zu flüchten. Das Umbuchen kostet aber mehr als einen neuen Flug zu buchen und auch das Hotel ist nicht mehr stornierbar. So würden sich die Kosten auf über 800 Franken summieren. 💲Daher lassen wirs sein. Auch sagen uns mehrere Leute, dass das Wetter hier so schnell änderen kann und die Wetterprognosen oft falsch sind.
    Zu unserem Glück hats nicht geklappt, den nach 5 Tagen wechselt das Wetter und die Sonne kommt. Diese bleibt dann für den Rest der Ferien auch. Die ab und zu kurzen Regenschauer stören daher nicht.
    Auch die neue Unterkunft, das Bravo Resort ist richtig schön und vorallem trocken. Zum Hotel gehört eine Kiteschule, welche von Hendrik geführt wird. Er ist ein super Typ und Lehrer.
    Wir geniessen die Zeit mit baden, lesen und relaxen. Leider hat es sehr spärlich Wind und fürs kiten reichts kaum bis gar nicht. Wie immer wenn wir irgendwo ankommen stellt der Wind ab, es ist wie verhext. Thierry kann immerhin paar mal foilen und ich einmal aufs Wasser.
    Manchmal düsen wir auch mit dem Roller rum aber nach 5 Wochen rumreisen haben wir nicht mehr gross Lust für grosse Unternehmungen.🛵
    Für die letzten 4 Tage müssen wir nochmals umziehen, da unsere Unterkunft leider keine freien Zimmer mehr hat.
    Vom essen her sind wir positiv überascht. Jeder hat uns erzählt wie schrecklich das philippinische Essen sei. Wir haben immer gut gegessen, allerding nie Local food. Das hat uns nicht angesprochen. Eine wirklich eklige Spezialität ist das Balut. Dies ist auch in Vietnam, Laos und Kambodscha sehr beliebt.
    Balut ist ein angebrütetes Hühner-oder Entenei. Sie werden ab dem 14. Bruttag vermarktet. Bei den Filipinos gelten 17 Tage alte Eier als ideal. Vorher ist der Embryo noch kaum wahrnehmbar. Die Vietnamesen bevorzugen 19 Tage alte Eier mit deutlich sichtbarem Körper.
    Balut werden 20 bis 30 Minuten gekocht. Den warmen Eiern wird ein Stück Schale entfernt, etwas Salz hineingestreut und dann die Flüssigkeit ausgeschlürft. Danach wird das ganze Ei geschält mit Salz, Sojasauce und/oder Essig gewürzt und gegessen. Dabei sind Schnabel und Federn deutlich zu erkennen. E Guete zäme.
    Die Eier gelten als Aphrodisiakum, was wissenschaftlich aber nicht belegt ist.
    Da die Embryos bei der Zubereitung bei lebendigem Leib gekocht werden, stossen Produktion und Verzehr teilweise auf Kritik.
    Da wir gerade bei Hühnern sind. 🐔
    Die sogenannten Hahnenkämpfe, Sabongs, sind auf den Philippinen sehr beliebt. Das damit eingehende Glückspiel hat schon manchen ruiniert. Die Tradition wurde von spanischen Siedlern eingeführt. In jeder philippinischen Kleinstadt gibt es nebst einer Kirche, einem Rathaus auch fast immer eine Hahnenkampfarena, wo wöchentlich am Wochenende Kämpfe ausgetragen werden. Auch wir haben die Arena gesehen, aber keinen Kampf. Das wäre nix für uns gewesen. Angespornt durch ihr natürliches Revierverhalten attackieren sich die Hähne unmittelbar und stossen ihre Schnäbel und Füsse aggressiv in die gegnerische Richtung. Das Ende verursacht in fast allen Fällen die zehn Zentimeter lange Klinge, die jedem Hahn an den Fuss gebunden wird. So ist der Kampf oft nach wenigen Minuten oder bereits Sekunden vorbei.
    Um das blutige Spektakel hat sich eine komplette Industrie gebildet. Bei einem gewöhnlichen Turnier können die Wetteinsätze pro Kampf bis zu 7000 Euro hoch sein. Bei internationalen Profiturnieren sogar bis zu 75'000 Euro pro Match. 💰Die Millionbeträge sorgen für erhebliche Steuereinnahmen, sodass der Staat kein Interesse hat die Hahnenkämpfe zu verbieten. Für ein Verbot plädieren immer wieder Tierschutzorganisationen. Diese kritisieren die unnötige Brutalität als Tierquälerei, da die Hähne bis zum Tod kämpfen müssen. Aus diesem Grund ist der ,,Sport" auch in vielen Ländern verboten.
    Hahnenkampf-Befürworter verteidigen den Wettsport mit einem Verweis auf die philippinischen Traditionen und das die Hähne zwei Jahre lang vor den Kämpfen umsorgt und gepflegt würden, sodass sie ein schöneres Leben fristen als Hühner und Hähne in Geflügelzuchten.
    Zurück zu den Restaurants auf Siargao.
    Wie gesagt wir haben immer lecker gegessen. Vorallem das Bliss möchte ich noch erwähnen. Dies wird von Erwin ,,Winnie" geführt. Einem Berner aus dem Marzili. Er hat philippinische Wurzeln und führt das Restaurant bereits seit mehreren Jahren. Die Pandemie und die Zerstörung durch den Typhoon haben ihm aber zugesetzt. Trotzdem hat er nicht aufgegeben und diesen Januar sein Restaurant neu eröffnet.
    Einmal in der Woche gibt es ein Special. Meistens ein Schweizergericht. Wir haben uns für die Schweinsbratwurst mit Zwiebelnsauce, Gemüse und Kartoffelstock entschieden. Es gab auch noch Kalbsbratwurst mit Gratin oder Käse-Wurst-Salat.
    Das Fleisch hat Erwin von einem Schweizer Metzger aus Manila.
    Die Wurst war super gut.🌭
    Auch gehen wir fast jeden Abend eine Iced Roll Glace essen. Die zwei Angestellten kennen uns fangs und wissen schon was wir bestellen. Kommen wir mal nicht wird das bemerkt und nachgefragt wo wir den waren.
    Die Strände sind wunderschön. Glasklares Wasser, weisser Sand und Palmen gesäumt.🌴🏖🏝
    Fast alle Scooter haben auf der Seite eine Aufhängung für die Surfbretter. So können wird Thierry's Foil überall mitnehmen.
    Den wenn bei uns Ebbe ist gehen wir immer nach Santa Fe in die Shaka Bra Bar. Dort gibt es immer tiefes Wasser zum foilen und der Besitzer Diego ist ein flotter Typ.
    So nun sitzen wir aber nicht mehr am Strand, sondern am Flughafen in Manila. Es geht nachhause.
    An diejenigen die unsere Reise verfolgt haben; Schön wart ihr dabei.
    Bis zum nächsten Abenteur.
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