Afrika & Asien

February - March 2023
Uganda, Southafrica, Vietnam, Philippines Read more
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  • Day 1

    Staffel 3

    February 2, 2023 in Switzerland

    Herzlich Willkommen zu Staffel 3:
    T&T on Tour feat Michaela. 👩🧔👱‍♀️
    Wie bei jeder guten Serie gibt es am Schluss jeder Staffel einen fiesen Cliffhanger. So auch bei unserer letzten Reise (Staffel 2), als die Geschichte plötzlich aufhörte.
    Ehrlich gesagt hatte ich den letzten Teil des Reiseblogs geschrieben gehabt, aber es einfach nicht über mich gebracht diesen hochzuladen, weil es eben das Ende der Reise bedeutete.
    Ich weiss, eine dumme Denkweise, aber ich konnte es einfach nicht.
    Ich versuch euch aber noch kurz eine Zusammenfassung zu geben was damals alles noch geschehen ist.
    Zum einem machte ich Bekanntschaft mit einem Seeigel. 🦔 Das war abartig schmerzhaft. Vorallem weil sich der Stich entzündete, da noch Stacheln tief im Fuss waren. Das hatten wahrscheinlich auch alle anwesenden Hotelgäste mitbekommen, die meine Flüche, Geschrei und Geweine gehört haben als die zwei Damen vom Spa die Stacheln raus ,,operierten". Ohne Betäubung und nur mit Pinzette und Nadel bewaffnet, versteht sich. 💉
    Beim Kiten wurde ich von einem Mann, ich nenn ihn mal Idiot, gerammt als ich neben Thierry im Wasser stand und dieser mir etwas erklärte. Die Kiteleinen verwirrten sich ineinander und ich löste rasch den Quick Release aus, um den Druck aus dem Schirm zu bekommen. Der Idiot tat dies aber nicht. Im Gegenteil er fuhr weiter.
    Geistesgegenwärtig schmiss sich Thierry auf meinen Kiten. Durch den Kite des Crashverursachers wurden wir zu dritt übers Meer gerissen. Dieser ging in einen unfreiwilligen Death Loop über, heisst der Kite ist in einer Spirale und hört nicht auf zu drehen. 😵‍💫 Ich wurde rückwärts mitgezogen und immer wieder unter Wasser gedrückt. Thierry der sich immer noch am Kite festhielt, sagte mir immer wieder, dass ich mich noch nicht komplett vom Kite lösen dürfe. Für welche unter euch die nicht Kiten, kurz zur Erklärung: Kommt man in eine brenzlige Situation gibt es drei Sicherheitssysteme. Zuerst mal, Hände hoch damit kein Druck mehr auf den Kite gegeben wird. Als zweites gibt es den Quick Release. Wird dieser ausgelöst verliert der Kite normalerweise den Druck und fällt vom Himmel. Das letzte System, welches wirklich nur im absoluten Notfall gezogen werden sollte, ist das auslösen der Safety Leash. Damit trennt sich der Kite von der Person.
    Da ich immer mehr Wasser schluckte und weniger Luft bekam, löste dies langsam Panik in mir aus.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich der erlösende Befehl von Thierry die Safety Leash zu ziehen. Wäre Thierry nicht gewesen weiss ich nicht wie die Geschichte für den Crasher ausgegangen wäre. Denn ich hätte mich schon viel eher vom Kite getrennt.
    Denn ich konnte nicht sehen das sich die Bar mit den Leinen des anderen um seinen Hals gewickelt hatte. Wenn ich mich also früher vom Kite gelöst hätte, wäre der Knoten um den Hals noch enger geworden und hätte den Mann wahrscheinlich erwürgt. 😵 Um zum Punkt zu kommen. Er konnte sich nach einiger Zeit befreien. Thierry hielt sich weiterhin am Kite fest und sah wie Supermen am fliegen aus.🦸‍♂️ Ein Kitelehrer schaffte es den Kite in der Spirale zu stoppen. Bis auf paar Schürfungen und eine zerstörte Safety Leash wurde sonst niemand weiteres verletzt oder mitgerissen. Und der Idiot bekam von Thierry den Zusammenschiss seines Lebens.
    Zudem hat uns ein älterer Herr aus Deutschland, mit welchem sich Thierry angefreundet hatte, unsere Wand im Hotelzimmer demoliert. Thierry kam zu mir an den Strand und sagte: ,,Du der Frank het üs es Löchli id Wand gmacht". Das ,,Löchli" entpuppte sich als grosses Loch und ich bekam kurz die Krise. Wir hatten Frank erlaubt unsere Dusche zu benutzen da er früh auschecken musste aber sein Flug erst am Abend ging. Natürlich konnte dieser nicht viel dafür, da die Wand schon vorher durch die Luftfeuchtigkeit spröde und rissig war. Trotzdem graute es mir dies der Hotelmanagerin zu beichten. Zum Glück gab es keine Probleme. 🙏
    Aber abgesehen davon, verbrachten wir noch wundervolle Tage auf Zanzibar.😍

    Unsere neue Reisestaffel beginnt gut ein Jahr danach und wir starten auf dem gleichen Kontinent wie wir aufgehört haben. 🌍Aber in einem anderen Land und dieses mal zu dritt. Nein es gab keinen Nachwuchs. 👶
    Sondern Michaela reist einen Teil unseres Abenteuers mit uns mit.
    Michaela und mich verbindet seit 18 Jahren eine tiefe und loyale Freundschaft. Eine Person zum Pferde stehlen.
    Geprägt vom Geschleppe der letzten Reise haben wir uns Backpacks von Eagle Creek gekauft. Diese haben Rollen und können gezogen werden, haben aber kein Gestänge und sind dadurch Ultraleicht. Zudem können sie wie einen normalen Rucksack getragen werden was uns wichtig war. Thierrys Kitegepäck, von ihm liebevoll seine Männer Handtasche 👜 genannt, ist auch aufs nötigste reduziert (Foil+Schirm+Trapez).
    Die Reise zum Flughafen verläuft reibungslos, zumindest für Thierry und mich. Michaela hatte im Zug noch ein Telefonat mit der Bahnhofspolizei, da sie aus Versehen beim anlehnen den Notfallknopf gedrückt hat.👮‍♂️
    Check-In und Flüge sind angenehm und vergehen schnell. Bei der Zwischenlandung in Doha verliert Thierry seinen Partnerring. Er ist darüber sehr betrübt und nervt sich ab sich selbst. Ich beruhige ihn aber und erkläre ihm, dass dies sicher ein Zeichen Gottes war für einen Antrag. Haha nur es Witzli Thierry. 🤣
    Die Einreise mit Visakontrolle ist bei uns dreien in Ordnung.
    Die Frage die uns die ganze Reise beschäftigt wird gleich beantwortet werden: Hat es unsere Gepäck diesesmal vollzählig nach Afrika geschafft?💼🧳
    Tatsächlich alle 4 Gepäckstücke sind auf dem Rollband.
    In dem Sinne:
    Hallo Uganda. Das Abenteuer kann beginnen.🇺🇬
    Tina
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  • Day 2

    Wildlife Education Center Entebbe

    February 3, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 26 °C

    Die Flüge mit Qatar Airways waren wirklich top. Strukturiertes Boarding, sehr freundliches Personal am Boden und im Flieger, gutes Essen sowie genügend Getränke - ja sogar Bier oder Wein-, und ein top modernes Flugzeug mit der Boeing 787 Dreamliner.Wohl fast meine neue Lieblingsfluggesellschaft ;-).

    Einigermassen ausgeruht landen wir am Freitag morgen pünktlich in Uganda auf dem Entebbe International Airport - ein äusserst kleiner Flughafen direkt am Lake Viktoria.
    Am Immigration Office waren wir so ziemlich die ersten Touris und mussten daher glüklicherweise kaum anstehen. Tina, als erste unserer Gruppe, begrüsste die kräftig gebaute Mama hinter der Glasscheibe Ihres "Kabäuschen" mit einem mächtigen "Jambo, Jambo" und lächelte. Mama erwiderte nur ein äusserst trockenes "Hello" in Englisch, verzog keine Miene und nahm Tinas Pass entgegen, prüfte das E-Visa und stempelte den Pass ab und steckte ihn Tina wieder entgegen. Auch bei Michä und mir verlief die Einreise problemlos, jeodch etwas trocken und garstig.
    PS: Obgleich Tina und ich das E-Visa quasi zeitgleich und inhaltlich dasselbe beantragten, erhielt Tina ein "90 Days Tourist Visum"; während ich nach 30 Tagen raus muss.
    Am Gepäckband wartend, nehmen wir unser Gepäck komplett und unbeschädigt vom Band. Die Erleichterung steht Tina und mir ins Gesicht geschrieben, während Michä nur grinst...
    So suchen wir eine Geldwechselstube (Englisch: Forex) auf. Die Frauen laufen auf die bereits winkenden Männer zu, Tina eröffnet mit "Jambo", Michä und ich mit "Hello" und lächeln. Die beiden Männer grinsen und erläutern uns Ihre Einkaufspreise für US-Dollar. Offensichtlich werden grosse Dollar Noten (50$, 100$) zu aktuell 3500 Uganda Schilling [UGX] gekauft, die kleinen (1$, 5$, 20$) allerdings zu 3200UGX. Indessen der Internet-Wechselkurs 1$ = 3723UGX anzeigt. Ein unglaublich schlechter Wechselkurs, der uns angeboten wird! Die anderen Forex dito. Daher bleibt uns nicht viel anderes übrig, als anzunehmen und zu wechseln.
    Ausserhalb des Flughafens steht ein Mann mit unseren Namen auf einem Blatt Papier. Tina begrüsst Ihn freundlich und lächelnd mit "Jambo", ich begrüsse mit "Jambo, Jambo Rafiki" und strecke Ihm die Faust lächelnd hin. Er erwidert meine Faust und grinst während er mit "Hello and welcome to Uganda" reagiert. Nach einem Small-Talk nimmt er mein rollendes Reisegepäck ab. Mir bleibt mein Handtäschchen und mein Day-Pack. Die Frauen müssen Ihres Gepäck selbst rollen...
    Alles Gepäck passt nach einigen Inputs und Tipps meinerseits in den kleinen Subaru Impreza und so fahren wir los ins Gemenge.
    Nach den Standard-Fragen "Woher wir seien, und ob wir das erste Mal in Afrika sind..", fragt Tinchen ob er Suaheli spricht.
    Unsere Fahrer erwiderte mit "Nein", aber er "verstehe es ein wenig". Tina ist ENTSETZT, als Sie erfährt dass sie in Uganda circa Vierzig unterschiedliche Dialekte sprechen, die "Main Language" allerdings "Luganda" und "Englisch" seien und man nur nahe an der Grenze und in den Küstenregionen  Suaheli spreche... Tina, die vor unserer letztjährigen Afrika-Reise einwenig Suaheli gelernt hat und extra vor dieser Reise einen Refresh gemacht hat. Und nun verstehen sie uns nicht einmal, da können wir noch lange mit "Jambo" die Leute begrüssen 🤣.
    In unserer Lodge angekommen, sind unsere Zimmer morgens um neun Uhr noch nicht parat - verständlich. Wir werden daher ins Restaurant, oberhalb des eigenen kleinen Weiers, geleitet und bestellen uns ein Frühstück. Tina und ich gehen auf Banana-Pancakes mit Fruchtsalat und frischem Ananassaft und Michä nimmt ein Banana-Smoothie. Ein absoluter Traum, die herrlich frischen Früchte.
    Bis unsere Zimmer parat sind chillen und schlafen wir auf den Hängematten im Schatten. Die Sonne scheint zwar, aber der Wind bläst kühl über die unterhalb von uns gelegenen Baumwipfel und den Weier.

    Am Nachmittag organisieren uns Tina und Michä ein Taxi, welches uns zum Ortsgelegenen "Wildlife Education Center Entebbe" bringt. Ein Center, welches Tina in Ihrer Recherche bereits im Vorfeld der Reise gefunden hat und bei dem wir eine "Behind the Scenes"- Tour gebucht haben:
    Das Center wurde vor über 50 Jahren ursprünglich als Entebbe Zoo gegründet. Um 1994 wurde dann glücklicherweise der UWEC-Trust gegründet, welcher den  Zoo in erster Linie zur Naturschutz-Ausbildung ersetzt
    [Trust ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen unter einer Dachgesellschaft]. Das Center soll also den Locals, die in Uganda lebenden Tiere und das Ökosystem in dem sie leben näher bringen. Ausserdem ist es eine Auffangstation für Tiere, die keine Eltern mehr haben oder von diesen verstossen wurden.
    Unsere Guide "Rachel" nimmt uns auf eine zwei stündige Tour hinter die Kulissen mit und erzählt uns vieles über die Tiere die hier leben und die persönliche Geschichte, wie sie ins Education Center gekommen sind. Wir laufen an einem  Elefanten Mädchen und diversen schönen Vögel vorbei. Beim Cheetha [Gepard] Gehege laufen wir allerdings nicht mehr nur vorbei, sondern gehen direkt hinein. Aber alles noch im sicheren Bereich und hinter den Gittern. Rachel ruft "Piam", "Piam", "Piam, come"... Er schläft gerade unter einem Baum, wird jedoch durch die Geräusche der Metalgitter und Rachels Rufe wach. Plötzlich sitzt er auf, schaut zu uns rüber und schlendert gemütlich in unsere Richtung. Piam begrüsst uns kurz in seinem Gehege indem wir stehen, dreht jedoch gleich wieder um und bleibt draussen vor uns stehen. Es ist extreeeem beeindruckend einen Gepard in 1-2 Metern Abstand direkt vor sich zu sehen, während er wie eine Katze auf dem Rücken tollt und sich putzt.
    Auch das Löwen-Gehege besuchen wir - eigentlich ein Traum für mich; Stehen wir doch nur wenige Zentimeter und nur getrennt durch ein kleines 8er- Betonwändli und einige Metalgitter neben den Löwen. Allerdings stimmt uns die Löwin "Sophie" extrem traurig. Weil Sie auch Tagsüber alleine in Ihrem kleinen Nachtgehege bleiben muss und nicht zu den anderen Löwen ins Freigehege raus darf. Das Nachtgehege umfasst ungefähr 20-25 Quadratmeter und daneben ertönt andauernd ein mühsames Pipsen, welches den eingeschaltenen Strom auf den Zäunen indexiert.
    Rachel erklärt uns, dass Sophie nicht raus darf weil sie extrem aggressiv ist und durch das bestehende Löwenrudel nie aufgenommen wurde. Nur ein einziges Löwenmännchen kommt mit Ihr zu recht. Was bedeutet, dass rausgehen für Sophie, aber auch für das bestehende Rudel zu gefährlich wäre. Der einzige kleine Strohhalm an der traurigen Geschichte ist, dass Sophie an oberster Stelle für einen Austausch mit einem anderen Center steht. Wir hoffen für sie, dass dies sehr sehr sehr bald der Fall ist - ein Löwe gehört nicht in (so ein kleines) Gehege! Allerdings müsste auch Sophie Ihr Verhalten, bzw. Ihre Instinkte ändern, um sich aus Ihrer Situation zu befreien...allerdings sind dies Urinstinkte und sie ist nun einmal ein Löwe und keine Katze.
    Der Besuch der beiden Rhinos [Nashörner] ist unbeschreiblich und imponiert mir extrem. Sie sind dermassen gigantisch und dennoch majestätisch beim blossen dastehen - insbesondere wenn sie 1 Meter von uns entfernt Ihr Gras knabbern.
    Nebst den Schimpansen, dem Leoparden, den Krokodilen und den drei Schuhschnabeln beindrucken uns die Hörner der weit entfernten Kühe. Diese ragen circa 1.5 Meter (oder mehr) in die Höhe, sind jedoch zu weit weg um sie genauer betrachten zu können.
    Unser Highlight des Tages ist jedoch "Melman", der sechs Monate alte Giraffenjunge. Er ist schon mehr als 2 Meter gross, extrem neugierig und sehr liebevoll. Ihn dürfen wir sogar mit Spezialfutter direkt an seinem Gehege füttern und Fotos machen.
    Mit sehr vielen neuen Eindrücken, machen wir uns auf den Rückweg.
    Wir haben alle gemischte Gefühle nachdem Besuch. Wir sehen zwar den Sinn und Zweck des Centers für die Rettung und die Aufklärung der Bevölkerung. Insbesondere wenn wir uns z.b. vor Augen führen, dass die  Locals teilweise eine Serval-Katze nicht von einem Leoparden oder einem Geparden unterscheiden können und darum die  Tiere aus Unwissenheit erschiessen (...). Allerdings hat das ganze, dann trotzdem auch den Touch eines Zoo's. Man darf aber auch das Budget, dass sie zur Verfügung haben nicht vergessen.
    Den zweiten Tag nutzen wir dann um uns auszuruhen und gönnen uns eine Massage nach der langen Reise. Am Nachmittag kommt unser Guide noch ins Guesthouse vorbei welches übrigen super ist und gibt uns die ersten Infos über unser bevorstehendes Abenteuer welches morgen beginnen wird.
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  • Day 4

    Lake Mburo Nationalpark

    February 5, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 28 °C

    Mitten in der Nacht rüttelt unsere Zimmertüre. Ein Schlüssel wird reingesteckt, aber das Schloss bewegt sich nicht. Tina wacht auf, erschreckt wahnsinnig und ruft laut "Heeeey".
    Ich erschrecke ebenfalls und setze mich im Bett auf. Danach ertönt eine Frauenstimme die sagt: "Sooorry, Sorry, wrong Door...". Draussen wird laut gekichert und geredet - Mühsam... Ich stehe auf und ziehe den Vorhang auf, sehe jedoch nur eine weisse Frau mit Ihrem Telefon in der Hand. Beim Zimmer nebenan entdecke ich dann aber doch mehrere Schatten und wir hören das laute Geschwafel und Gelächter. Glücklicherweise nur eine Horde betrunkener Touris, die unfähig waren Ihr Zimmer zu finden; geschweige Ihre Türe kaum mehr aufgebracht haben 🤣. 

    Am Sonntagmorgen starten wir um 0700 Uhr früh beim Frühstück, damit wir um 0730 abfahren können. Da alles in Afrika einwenig "Pole, Pole" [langsam, langsam] geht, fahren wir dann halt erst um 0745 ab - kein Problem für uns und den Guide, wir sind ja in den Ferien.
    In einem Toyota Hiace GL, ein kleiner grüner Bus mit groben Safari-Reifen montiert, starten wir in Richtung Kampala.
    Nach rund dreissig Minuten staunen wir nicht schlecht, wie "bussy" es am Stadtrand von Kampala morgens zu und her geht. An einem grossen Verkehrskreisel sind hunderte und aberhunderte Menschen. Die einen stehen am Strassenrand und versuchen den nächsten Bus zu erwischen. Die anderen verhandeln an den Verkaufsständen fürs Essen oder Güter. Ein totales Gewusel... Frank, unser Guide, erläutert uns, dass morgen die Schule beginnt und daher viele Eltern aufgrund der weiten Anfahrtswege, Ihre Kinder bereits zur Schule bringen. Selbst er war überrascht wie viel Verkehr es an diesem Sonntagmorgen gibt.
    Nach rund zwei Stunden Fahrzeit erreichen wir den Equator. Wir machen eine Fahrpause, steigen aus und machen das Physikexperiment mit dem Wasser und der Abflussdrehrichtung. Die grauen Hirnzellen kurz einwenig aktiviert kommt uns wieder in den Sinn, dass das Wasser auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel hingegen linksdrehend abfliesst. Und tatsächlich..die Praxis stimmt mit der Theorie überein. Anhand eines kleinen Wasserbehältnisses mit einem Loch in der Mitte, wird uns anhand einer sich drehenden Blumenblüte bewiesen, dass die Drehrichtung ändert. Aber was passiert, wenn das Wasserbehältnis genau mittig auf dem Equator steht?? Na, wer weiss es? Schreibt uns in die Kommentare und Ihr werdet die Lösung erhalten ;-).
    Wir machen noch einen kleinen Pinkel-Stopp im nahe gelegenen "Flamingoz" Restaurant. Und wir genehmigen uns ein erfrischschendes Getränk.
    Nach weiteren drei Stunden Fahrzeit erreichen wir unsere Lodge, das "Eeagles Nest" [Adler-Nest]. Es steht auf einem extrem steilen Hügel, so dass selbst unser Safariauto  für den Aufstieg zu kämpfen hat.
    Oben angekommen werden wir wie gewohnt herzlich und mit frisch gepresstem Fruchtsaft begrüsst.
    Wir geniessen die spektakuläre Aussicht auf den "Lake Mburo" Nationalpark und können kurz darauf unsere Zimmer, bzw. Zelte beziehen.
    Wer sich nun ein kleines Zelt vorstellt, ist auf der falschen Fährte... Die Zelte sind fix verbaut, ungefähr Mannsgross und sehr geräumig und komfortabel eingerichtet. Sogar Strom sowie ein kleines Bambusregal stehen zur Verfügung. Direkt dahinter ein grosses Bad mit fliessend warm Wasser und einer Toilette. Also zusammengefasst eher Glamping als Camping😉.
    Nach einem leckeren Lunch - es gibt Reis mit einer Art Gemüsecurry -, brechen wir zum Gate des Nationalparks auf.  Sogar Tina schmeckt es und welche unter euch die sie kennen wissen, dass sie ein gutes Stück Fleisch vorzieht.
    Unser erster "GameDrive" steht an.
    Nach wenigen Minuten entdeckt Michä Ihre ersten freilebenden Zebras. Nur eine kleine Gruppe von 5 Tieren, welche nahe vom Strassenrand Gras frisst und für uns posiert.
    In der Ferne spoten wir einige Büffel die gerade ein Bad nehmen. Dann plötzlich tauchen Giraffen auf. Vier, fünf, zehn Giraffen...ah nein doch zwölf Giraffen unterschiedlichen Alters tauchen auf. Vom sechs Monate alten Weibchen bis zum ausgewachsenen (>4m), mehrjährigen, schwarzen Leader, sehen wir alles in allem 15-20 Tiere. Äusserst elegant laufen die Giraffen an unserem Busli vorbei. Fast lautlos folgen wir Ihnen. Die Tiere stört unsere Gegenwart kaum. Sie sind Autos gewohnt.
    Von hinten nähert sich eine Reisegruppe die gerade mit einem Ranger den "Bushwalk" absolviert. Frank organisiert, dass wir ebenfalls aus dem Auto steigen dürfen - ohne Ranger ist dies streng VERBOTEN. Das Gefühl neben so vielen freilebenden Giraffen zu stehen und sie zu beobachten und fotografieren ist nicht in Worte zu fassen..ich versuche es daher gar nicht erst und sage nur WAAAAAHNSINN😍🤩🤣 und werde einige Bilder uploaden.
    Wir fahren ein wenig weiter und entdecken noch eine grosse Herde "Impalas" - sie gehören der Spezies der Antilopen an. Die Herde ist gemischt mit vielen Weibchen, einigen jungen Männchen und nur ein bis drei ausgewachsenen Männchen. Einer von Ihnen ist der Leader. Wem gefolgt wird, wird mittels Hornkämpfen ausgetragen.
    Von einem Ranger erfahren wir, dass ein ein Leopard gespottet wurde. Leider finden wir Ihn nicht.
    Es dunkelt bereits ein, als wir uns auf den Rückweg machen. Direkt neben dem Strassenrand finden wir noch drei männliche Büffel. Einer von Ihnen geniesst gerade ein Schlambad. Er gewährt uns kurz zu zuschauen, steht dann aber doch auf und dreht sich ab.
    Es ist bereits eingenachtet, komplett finster und der Mond geht auf. Uns wird ein herrliches drei Gänge Abendessen serviert: Tomaten-Randensuppe, Reis mit Gemüse, Rindsbraten an einer Pfeffersauce und ein Lemoncake mit Caramelsauce.
    Überwältigt von den vielen Eindrücken sortieren wir noch Bilder aus und verziehen uns in unsere Zelte.
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  • Day 5

    Bushwalk

    February 6, 2023 in Uganda ⋅ ⛅ 22 °C

    Da war er wieder mal. Der Moment indem ich eine ach so brilliante Idee gehabt hatte. 💡
    Ich habe zuhause relativ günstige Trekkingschuhe mit hohem Schaft für die Reise im Internet bestellt. Die Idee dahinter war, dass ich die Schuhe wenn ich sie nach der Safari in Uganda nicht mehr brauche jemanden schenken kann. So würde ich für die weitere Reise viel an Gewicht sparen, hätte keine verschlammten Schuhe im Gepäck und jemand würde sich ab den Schuhen freuen. Win-Win Situation für jeden.....so wäre zumindest der Plan gewesen.👢
    Heute morgen um 5:30 geht unser Wecker. Voller Vorfreude auf den Bushwalk machen wir uns bereit. Ich schlüpfe in meine neuen Schuhe, ziehe den Reisverschluss hoch und ratsch geht der geschlossene Reisverschluss wieder auf. Ich denke mir noch nicht viel dabei, murckse ihn wieder runter und versuche es wieder. Wieder schliesst das Scheissteil nicht. Am Frühstückstisch versucht sich Thierry alias Chuck Norris mit seinem Swiss Tool am Reisverschluss, aber auch er hat kein Erfolg. Am Schluss bleibt mir nichts anderes übrig als mit Thierrys Militärtrick die Schuhe zu zuschnüren. Das schlimme daran, morgen ist das absolute Highlight der ganzen Reise. Und da werde ich die Schuhe zwingend brauchen. Frank bietet mir an, dass wir Gummistiefel kaufen gehen können. Die sind laut ihm sowieso praktischer, da jeder Ranger solche hat. Ich beschliesse zuerst heute auf dem Bushwalk zu schauen wie es gehen wird mit der Schnürung und meinen Gamaschen die eigentlich gut abdichten sollten. Den es kann sein das wir morgen bis zu 6 Stunden wandern werden und das stelle ich mir in Gummistiefeln nicht so toll vor. Wenn nötig werden wir den Schuh morgen noch mit Isolierband zukleben, für den nötigen Halt.
    Wer jetzt denkt ich sei ein Idiot bezüglich der Schuhe.....ja das bin ich und es war die Schnapsidee des Jahres. 🤣
    Um 7 Uhr treffen wir unseren Ranger, welcher Moses heisst, am Eingang des Lake Mburo Nationalparks. Er steigt zu uns in den Bus und Frank fährt uns tiefer in den Park hinein.
    Dann gehts zu Fuss weiter. Moses arbeitet seit 23 Jahren als Ranger und ist mit einer AKa- 47 bewaffnet. Die Waffe ist nur da um im Ernstfall einen Schreckschuss abgeben zu können falls ein Tier angreifen würde und nicht um es zu töten.
    Bereits nach kurzer Zeit haben wir wieder Glück und stossen auf die gleiche Giraffenherde wie gestern. Die Giraffen werden von ein paar Zebras begleitet.  🦒🦓  Die männlichen Giraffen haben nicht nur zwei Hörner sondern drei, wobei man das dritte nicht so gut sieht. In einer Herde gibt es nebst vielen Weibchen nur ein erwachsenes Männchen, den Leader. Die anderen männlichen Jungtiere dürfen nur bis zu einem gewissen Alter in der Herde bleiben. Je dünkler das Fell eines Tieres ist, desto älter ist es.
    Durch die Morgenstimmung ist es ein wunderschönes Erlebniss in der Natur so nahe an den Tieren zu sein. Moses kann die Tiere sehr gut lesen und erkennt sofort wenn es brenzlig werden könnte und gibt uns dementsprechend Anweisungen. Die Zeit vergeht wie im Flug obwohl wir nichts anderes machen als die Tiere zu beobachten. Meine Schuhe bleiben mit den Gamaschen dicht und der Halt ist gut.
    Zurück im Auto beginnt die lange Autofahrt für den heutigen Tag. Diese wird uns in die Berge Ugandas führen und über 6 Stunde dauern. ⛰️ Auf die Strassenverhältnisse bin ich also sehr gespannt.
    Nicht umsonst wird Uganda die Perle Afrikas genannt. 
    Es ist alles unglaublich grün und dies nicht nur nach der Regenzeit sondern das ganze Jahr so. Wir erleben die Leute als sehr freundlich und angenehm. Auch gibt es bis jetzt nirgends aufdringliches fordern nach Geld und auch bei den Shops werden wir nirgends belästigt. Dies kommt wahrscheinlich daher das Uganda noch nicht soviel Tourismus hat wie andere afrikanische Länder. Auch ist es sehr sauber.
    Uns fällt auf das kaum jemand raucht. Dies bestätigt uns Frank. Unter 2% der Bevölkerung sind Raucher.
    Frank ist bis jetzt ein super Guide und schaut sehr gut zu uns.
    Nach gut vier Stunden beginnt die Fahrt in die Berge. Die Landschaft haut mich um.
    Von Teeplantagen, bis über Bananen-und Ananasplantagen, überall verschiedene Grüntöne. 🍍🍌Die Strassen werden immer unebener und die afrikanische Massage, wie sies so schön nennen wird immer wie stärker. Unser Ziel ist der Bwindi Nationalpark. Sobald wir durch die Eintrittspforte fahren wird die Vegetation noch dichter. Die Strasse führt durch den Regenwald. Nach gut 6h Fahrzeit resp. 8h Reisezeit kommen wir in unserer Lodge an. Die Aussicht auf der Terrasse ist atemberaubend und eine unglaubliche Stille umgibt uns.
    Und als ich da so stehe, kommen mir plötzlich die Tränen und ich fange an zu weinen. Aber nicht vor Traurigkeit sondern vor Glück das ich endlich hier stehe und morgen mein Traum in Erfüllung gehen wird. Auf den Spuren der Berggorillas. 🦍
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  • Day 6

    Gorilla Trekking Part 1

    February 7, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 22 °C

    Heute ist es soweit, das Gorillatrekking startet. 🦍
    Ich gebe euch zuerst paar generelle Infos bevor ich von unserem Trekking erzähle.
    Berggorillas gibt es nur an drei Orten auf der Welt. Uganda, Ruanda und im Kongo. Man kann sie nicht in Gefangenschaft halten, dort würden sie schnell sterben. Falls ihr schon mal einen Gorilla im Zoo gesehen habt, dies war kein Berggorilla sondern ein westlicher Flachlandgorilla.
    Durch die Wilderei wurde der weltweite Bestand auf unter 500 Tiere reduziert. Dank des Tourismus ist dieser in den letzten Jahren wieder auf über 1000 Tiere gestiegen. Dabei leben die meisten Tiere 459 (Zählubg 2018) in Uganda. Dabei muss man hier wissen, dass es sich nicht um Massentourismus handelt sondern um Eco Tourismus. Dementsprechend teuer ist so ein Permit. Durch die Einnahmen können zum einen die Ranger zum Schutz der Tiere vor Wilderei eingesetzt werden und zum anderen wird die in den Bergen lebende Bevölkerung integriert. Den diese hat vorher die Tiere gejagt und getötet. Durch Aufklärung und das schaffen von Arbeitsplätzen konnte dies geändert werden. Ein anderer Teil des Geldes wird in die umliegenden Nationalparks eingesetzt. 💰
    Das Gorillatrekking kann in der Regel nicht spontan gebucht werden, sondern die Permits müssen mind. sechs Monate im Vorraus reserviert werden. Pro Tag dürfen nur eine gewisse Anzahl an Leuten zu den Gorillas. Pro Tag gibt es ca. 3-4 Gruppen welche à maximal 8 Leute aufgeteilt werden. Im gesamten gibt es 17 Gorillagruppen welche an Menschen gewöhnt sind. Aber im gesamten Park gibt es noch viel mehr Familien. Der Besuch bei der Gorillafamilie ist exakt auf eine Stunde beschränkt, um die Störung deren natürlichen Lebensrhytmus gering zu halten. Eine Familie besteht meistens aus mehreren Tieren. Angeführt werden sie vom Silberrücken, dem Chef der gesamten Gruppe. Berggorillas haben zu 98% die gleiche DNA wie wir. Daher müssen wir in der Stunde bei den Tieren auch die Maske tragen um die Tiere nicht zu gefährden. Weisst man vor dem Trekking Krankheitssymptome auf, wie z.B. eine Grippe/Erkältung wird einem das Trekking verweigert, da dies sonst schlimme Folgen für die Tiere haben könnte.

    Als kleines Mädchen habe ich den Film Gorilla in the Mist gesehen. Diesen konnte ich nie vergessen.
    Der Film erzählt die Geschichte von Dian Fossey welche 1966 in die Bergen von Ruanda ging und dort lebte. Sie widmete ihr Leben der Forschung und dem Schutz der Gorillas. Später wurde sie brutal in ihrer Hütte im Regenwald ermordet und der Täter konnte nie gefunden werden.
    Als ich dann vor 2.5 Jahren auf Social Medias gesehen habe, dass man die Gorillas besuchen kann, war für mich klar: Das will ich auch.
    So kann ich es heute kaum glauben, dass dieser Traum in Erfüllung gehen wird.
    Der Wecker geht früh morgens los aber das aufstehen geht ring. Mein Schuh wird notdürftig mit Isolierband geflickt, aber sollte halten und fühlt sich gut an. 💪
    Nach einem kurzen Frühstück, fährt uns Frank zum Meeting Point des Bwindi Nationalparks. Der Park ist 331 Quadratkilometer gross und liegt zwischen 1160m und 2607 m.ü.M.
    Vor dem Briefing des Rangers über die Verhaltensregeln, werden wir von paar Frauen und einem Mann der Community der Bakiga mit Gesang und Tanz begrüsst. Uns gefällt es sehr gut. Auch hier wird nicht direkt nach Geld gefragt. Es wird nur kurz erwähnt, dass sie sich über Support freuen würden. Zudem sitzt ein alter, einheimischer Mann im Sonntagsanzug, bei uns im Briefing (worüber wir uns ein wenig wundern). Dieser steht aufeinmal auf und legt Geld auf den Boden. Wir müssen insgeheim alle lachen, dass extra ein ,,Schauspieler" engagiert wurde. Aber trotzdem finden wir es so viel sympathischer, als die aufdringlichen Forderungen, welche wir sonst in anderen Ländern schon oft erlebt haben.
    Auch ihm Briefing dankt uns der Ranger, dass wir alle hier sind und somit ihr Land, Leute und auch die Tiere unterstützen. Dies schätze ich sehr, denn wir alle haben den Eindruck, dass seine Worte ernst gemeint sind und nicht nur daher gesagt.
    Nach den Infos werden wir in drei Gruppen sortiert. Die Gruppen werden möglichst nach Alter und Kondition der Teilnehmer eingeteilt. Denn so ein Trekking kann von 30 Minuten bis zu 8 Stunden gehen.
    Noch vor Sonnenaufgang gehen die Tracker(Fährtenleser) los und geben die ungefähre Position der Tiere durch.
    Die Gorillas machen jeden Tag ein neues Nest und die Tracker gehen am nächsten morgen an den Ort zurück wo die Gorillas am Vortag die Nester gebaut haben. Die Tracker lesen aber nicht nur die Spuren der Gorillas sondern beobachten die Tiere auch auf Verletzungen und den allgemeinen Gesundheitszustand. Dies wird alles dokumentiert und bei Bedarf sonst ein Tierarzt gerufen.
    Sowohl die Trackers als auch die Rangers suchen den Wald nach Fallen ab. Diese sind vorallem für die Impalas gedacht, welche fürs Bushmeat gewildert werden. Aber natürlich enden diese auch für die Gorillas oft tödlich.
    In unserer Gruppe sind alles ,,jüngere" Teilnehmer.
    Wir bekommen die Gorillafamilie Kyaguriro zugeteilt. Diese besteht aus 8 Tieren, davon ein Baby. Der Ranger versucht Kontakt mit den Trackern aufzunehmen. Aber diese haben kein Signal. Wir warten noch ein bisschen aber er kommt nicht zu ihnen durch.
    Doch Glück im Unglück für uns. Er bekommt von anderen Trackern eine Meldung wo sich eine andere Familie befindet. Die Mukizagruppe. Der Name bedeudet Savior (Retter). Es ist die grösste und spannendste Familie, mit haltet euch fest, 18 Tieren. Davon viele Jungtiere. Der Ranger sagt uns zwar, dass es sein kann das wir nur wenige der Familienmitglieder sehen werden, das es wilde Tiere sind und diese nicht alle auf einen Haufen sitzen. Trotzdem können wir unser Glück kaum fassen, dass sich die Anzahl Tiere um 10 Mitglieder vergrössert hat zur Ursprungsgruppe.
    Wir nehmen uns alle drei einen Porter für 20 Dollar. Nicht weil wir zu faul sind unsere Rucksäcke zu tragen, aber dies unterstützt die Locals. Diese laufen teilweise Kilometerweit um Geld zu verdienen. Sie haben nur 1x im Monat die Chance einen Job als Porter zu bekommen, weil sich soviele eintragen dies machen zu dürfen. Thierry trägt seinen schweren Rucksack alleine (Offizierswürde). Ich will meinen leichten selber tragen aber meine Porterin Getrud will dies nicht akzeptieren. Den dritten leichten Rucksack mit dem Essen geben wir noch Thierrys Porter. Wir alle bekommen Bambusstöcke zum wandern.
    Nach paar Fotos zusammen geht es nun endlich los.
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  • Day 6

    Gorilla Trekking Part 2

    February 7, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 22 °C

    Wir marschieren mit gesamthaft drei Rangern und unseren drei Portern los. Die anderen Teilnehmer haben keine genommen. Zwei von den Rangern sind wieder bewaffnet, da es im Bwindi Nationalpark Waldelefanten gibt. Diese sind sehr agressiv und können richtig gefährlich werden. 🐘
    Wir laufen alle hintereinander und bleiben immer als Gruppe zusammen. Dies wurde uns beim Briefing eingeläutert. Das Tempo wird an den langsamsten angepasst und niemand zurückgelassen.
    Schon nach kurzer Zeit sind wir tief im Dschungel, allerdings immer noch auf gut begehbaren Pfaden. Daher läuft es sich gut und wir kommen zügig voran. Dies kann sich aber jederzeit ändern. Die Ranger haben Macheten dabei, um uns bei Bedarf einen Weg durch dichte, undurchdringbare Stellen zu schneiden. Der Regenwald ist wunderschön. Manchmal führt uns der Pfad durch den dunklen Wald, an anderen Stellen gibt es Lichtungen, welchen einen Ausblick auf die wunderschöne Regenwaldkulisse bieten. Auch passieren wir hohe Farnfelder. Wie lange es dauern wird, bis wir auf die Gorillas stossen, sagen uns die Ranger nicht. Vielleicht auch besser so, denke ich.
    Umso erstaunter sind wir, als die Ranger nach ungefähr 50 Minuten Marschzeit anhalten, kurz telefonieren und uns dann mitteilen, dass wir nur noch 3 Minuten von den ersten Tieren entfernt sind. Aufregung macht sich breit. Wir laufen noch ein kleines Stück und stossen dann auf die Tracker. Jetzt heisst es Kamera rausnehmen, Handy zücken und los.
    Als ich um die ,,Ecke" biege sehe ich das erste Tier auf dem Pfad.🦍 Ich habe etwas Mühe zum Tier zu gelangen, da ich auf allen Seiten überholt werde. Jeder will natürlich ein Foto machen und das Tier sehen. Besonders eine junge Frau drängt sich allen immer wieder ohne Rücksicht vor. Wir nennen sie das ganze Trekking über: ,,di dummi Chueh".🐄 So wisst ihr dann auch von wem wir im Bericht reden. Bereits beim Trekking ist sie an allen vorbei ,,gerannt" um die Pole Position zu haben. 🏁🏎
    Ein weiteres Tier bricht links aus dem Gebüsch und rennt durch uns durch. Die Gorillas bewegen sich wahnsinnig schnell und verlassen den Pfad ins Unterholz. Die Tracker und Ranger weisen uns an ihnen zu folgen. Zuerst geht es einen steilen Hang hinunter bevor es ins dichte Gebüsch geht und die Macheten, dort wo benötigt, zum Einsatz kommen.
    Während die anderen der Gruppe mit dem Ranger den einen Gorilla beobachten, sehe ich wieder nicht soviel. Aufeinmal sagt der eine Tracker zu mir ich solle ihm folgen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Thierry und Michaela folgen mir natürlich. Wir steigen tiefer den Hang runter. Mann muss sich sehr konzentrieren wohin man tritt, dass man nicht fällt. Da alles so schnell ging, haben wir alle vergessen die Gartenhandschuhe anzuziehen, welche uns vor Dornen und Stürzen etwas geschützt hätten. Nach einer Weile zeigt der Tracker auf eine Stelle und sagt ich solle etwas nach vorne gehen. Plötzlich schauen mich ein paar braune Augen an und ich schmelze dahin. Ein Gorillababy im Arm seiner Mutter. Aufgeregt winke ich Thierry und Michaela aber bevor sie noch näher kommen können, knackt es hinter mir im Gebüsch und ein Weibchen schiesst hervor. Ihr scheint es nicht zu passen, dass ich da im Weg stehe und das Baby anschaue. Der Tracker zieht mich sofort weg und wir machen paar Schritte zurück. Ich merke das ich vor Aufregung etwas zittere. Doch kaum legt sich mein Puls etwas, knackst es erneut über uns. Da steht er nun....der Silberrücken. Ein unglaublicher Augenblick dieses prächtige und majestätische Tier zu sehen. Er beobachtet alles genau, scheint die Situation aber als harmlos zu betrachten. Nach einer Weile kommt er aus dem Gebüsch heraus und wir können das ganze Tier bestaunen und vorallem seinen silbrigen Rücken sehen. Kaum ist er draussen purzeln zwei Jungtiere hinterher. Mit purzeln mein ich wirklich purzeln. Die Jungtiere lassen sich auch später immer wieder den Hang hinunterrollen. Es ist wahnsinnig süss und lustig. Der eine Teenager will uns imponieren und klettert auf einen dünnen Baum, turnt herum und hängt dann mit einem Arm am dünnen Ast. So trainieren sie ihre Muskeln.💪 Dem Silberrücken scheint dies irgendwann zu blöd zu werden und er greift den untersten Ast und reisst seinen Junior samt ganzen Baum runter. Wir folgen dem Silberrücken. Unsere ,,Freundin", di dummi Chueh, drängelt sich wieder vor und hat auch null Hemmungen allen vor die Linse zu stehen. Die Ranger müssen sie sogar ermahnen nicht so nahe an die Tiere heran zu treten.
    Wir machen Platz für die anderen Teilnehmer damit diese auch einen guten Platz für Fotos bekommen. Unsere Grosszügigkeit wird wieder belohnt.
    ,,Mein" Tracker ruft uns wieder zu sich und geht mit uns weiter. An einem Moment wird es schwierig sich zu entscheiden, welchen Gorillas mann zusehen soll. Der Mutter mit dem kleinem Baby oder den zwei spielenden Jungtieren? Zwischendurch sieht man wieder einen einen Hang runtertrollen. Es ist perfekt. Zwei Tiere gehen mit 10cm Abstand an uns vorbei. Ich muss mich so beherrschen sie nicht zu berühren. Vorallem die Kleinen sehen so flauschig aus. Ein anderes Highlight für uns ist, als ,,di dummi Chueh" umfällt als sie wieder drängelt. Thierry meint: ,, Das gscheht dere afa mau rächt". Als sie dann bei uns wieder vorbei will, ist also Schluss und wir lassen sie nicht vor. Jedesmal wenn sie an uns vorbei will, stellt Thierry sich absichtlich blöd an. Als wäre er sehr unstabil auf den Beinen, stützt sich oft an Michä ab und stellt sich breitbeinig hin.
    Unsere Zeit neigt sich langsam dem Ende zu und wir versuchen nochmals den Silberrücken zu finden. Wir haben tatsächlich Erfolg und bekommen nochmals einen wunderschönen Anblick geboten. Der Silberrücken laust sein offizielles Weibchen und das Weibchen ein Jungtier. Auch zwei Jungtiere gesellen sich dazu. Besonders Eindrücklich ist der Moment als im Hintergrund ein Streit zwischen paar Tieren entfacht und der Silberrücken aufsteht und die Streitenden ins Auge fasst. Sofort kehrt Ruhe ein, nur indem er sich erhoben hat. Das Gorilla Weibchen bohrt dabei genüsslich in der Nase und isst danach die Popel. Mmmh fein.
    Für uns ist es nun Zeit zu gehen. Allen fällt es unglaublich schwer und erst nach mehreren Aufforderungen des Rangers das wir gehen müssen, setzt sich unsere Gruppe in Bewegung. Nun kommt der etwas weniger schöne Teil, der steile Aufstieg durch den Dschungel. Aber ohne Fleiss kein Preis. Oben angekommen machen wir eine kurze Trinkpause und machen uns dann auf den Rückweg. Diesen bewältigen wir in gut 45 Minuten. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir keinen Sechstünder machen mussten. Thierry hätte sich noch ein bisschen mehr Dschungelabenteuer gewünscht, sprich weniger Pfade. Er hat es als ,,Sunntigsspaziergang" betitelt. Am Ende des Trekkings bekommen wir alle eine Urkunde.
    Überglücklich fährt uns Frank zur Lodge zurück, wo wir den Rest des Tages zum erholen nutzen und die Erlebnisse Revue passieren lassen.❤️
    Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, welche wir nie vergessen werden. Ich kann dies jedem nur herzlichst empfehlen.
    Ps. Mein Schuh resp. Fuss hat das Trekking ohne Probleme gemeistert. 👞
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  • Day 7

    Lange Fahrt

    February 8, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 29 °C

    Ein kurzer Review zu unseren bisherigen Lodges:
    Unsere erste Unterkunft war das ViaVia in Entebbe - Eine schöne Unterkunft oberhalb eines kleinen See's. Sogar eine Phyton soll dort leben, welche wir aber nicht gesehen haben. Dort verbrachten wir zwei Nächte.
    Das Eagles Nest im Mburo Nationalpark trumpfte mit seinem einzigartig steilen Aufstieg und der Einsamkeit oben auf einem Hügel. Die Übernachtung in den Glamping Zelten war angenehm und es gab fliessend Wasser und Strom. Der Aufstieg zum Morgenessen war aber brutal.
    In den Bergen Ugandas verbrachten wir zwei Nächte in der Bakiga Lodge, welche sic Am Abend und am Morgen früh ist es aaa... kalt. Wir waren froh, dass wir warme Kleidung dabei hatten und das es immer warmes Wasser und zu gewissen Zeiten Strom gab. Einfach stärkere Geräte wie Föhn oder Haarglätteisen überlasten das Stromnetz. Die zwei Frauen haben so zu Beginn immer das Powermanagment zum abstürzen gebracht, bis einer der Angstellten mal nachgefragt habt ob sie solche Elektrogeräte benutzen. Im Restaurant gab es ab 18 Uhr sogar Wlan; was keiner von uns erwartet hatte.
    Die Lodge war wunderschön und das Personal überfreundlich. Speziell zu erwähnen ist, dass die gesamte Lodge mithilfe der Locals vor Ort erbaut wurde und sie von den grossen Wassertanks enorm profitieren, da sie sonst das Wasser von weiter unten hochtragen müssten.
    Die Lodges sind komplett auf NonProfit ausgelegt was der Bevölkerung und dem Naturschutz vor Ort zu gute kommt. Uns gefällt das Konzept sehr.
    Nun kommt unsere letzte Lodge, die Twin Lake Safari Lodge oberhalb des Queen Elizabeth Nationalparks, welche in Punkto Luxus wirklich alles bisherige topt. Die Häuser sind aus Holz und die Zimmer sind enorm gross. Es gibt ein riesiges Bad mit gutem Licht, fliessend und umgehendem warmem Wasser und sogar einer zweiten Aussendusche. Das Essen war der Hammer. Es gibt sogar eine Poolanlage, von welcher man einen wundervollen Ausblick über die Savanne und den Park hat.

    Heute Morgen fuhren wir von 2380 m ü.M rund 1000m in die Bush- & Savane- Lande.
    Der Weg durch die Berge von Uganda war unbeschreiblich schön. Die Strasse war zwar unglaublich bumpy, aber die Aussicht ist unglaublich - fast schon schöner als die Schweiz, aber nur fast 😉.
    Nach der Talfahrt müssen wir einen kurzen Stop in einer Garage machen, da Frank die Bremsen kontrollieren lassen will. Wir drei schlendern in der Zwischenzeit durch daa ,,Städtchen".
    Am Morgen noch in der Daunenjacke die Wälder Ugandas am bestaunen, wurde uns in der Mittagszeit richtig warm. Frank meinte es sei bestimmt schon über 33°C, und wenn selbst er schon warm hat, soll das schon was heissen.
    Unser heutiges Ziel ist wie oben bereits erwähnt die Twin Lakes Lodge. Diese hat ihren Namen von den zwei kleinen Kraterseen in unmittelbarer Nähe.
    Unsere Fahrt führt durch den südwestlichen Teil des Queen Elizabeth Nationalparks, den Ishasha Sektor. Dieser ist vorallem für seine Baumkletternden Löwen bekannt. Leider sehen wir keinen einzigen.
    Als wir durch den Park fahren kommen uns Autos entgegen. Wie ich es verstehe, haben auch die Guides dieser Autos keinen Erfolg mit Tiersichtungen. Wir versuchen denoch unser Glück und halten weiterhin ausschau. Plötzlich sehen wir in der Ferne einen Elefanten. Beim genaueren hinsehen könnnen wir dann sogar sieben Elefanten zählen. Ein mächtiger Bulle und sechs Weibchen. Sie sind noch weit entfernt bei einem Baum an einem Wasserloch. Durch die Büsche können wir sie kaum richtig sehen. Aber Tina mit Ihren Adleraugen entgeht nichts und sie berichtet uns, dass die Tiere davon laufen.
    Der Bulle wartet noch, läuft aber dann auch hinterher. Michä, Frank und ich mit den Teleskop Objektiven und Tina mit dem Fernglas ausgestattet können dann sehen dass die Herde weiterläuft und der Bulle aber langsam zu uns abdreht. Sie sind extrem schnell und doch lautlos unterwegs. Der Bulle taucht hinter einem Gebüsch auf und läuft auf einen kleinen Baum/Busch zu, dann knarrt es. Kurzerhand drückt er den Baum um, isst die Blätter und legt sich die Äste zu recht. Frank nennt sie die Wald Ingenieure. Es ist nämlich wichtig, dass die Elefanten den ,,Wald" forsten, da sonst alles überwuchern würde. Die Herde dreht nun auch in unsere Richtung ab. Langsam erscheinen mehr Tiere aus den grünen, saftigen Büschen. Der Bulle geht in die Knie, zeigt uns seinen Po und kratzt sich mithilfe der rumliegenden Äste sein Bein. Beeindruckend diese Kraft und Gewalt, gepaart mit dieser Intelligenz.
    Die Herde erreicht den Bullen. Alle Tiere essen permanent und laufen weiter auf uns zu. Der Bulle hat uns schon längst im Blick und weiss ganz genau wo wir sind. Die Elefanten kommunizieren mit ihren Ohren, der Körperhaltung und Geräuschen, die wir Menschen teilweise nicht hören können, erläutert uns Frank. Er weiss unglaublich viel über Elefanten und erzählt uns einiges. Es sind seine Lieblingstiere.
    Die Landschaft ändert sich im fünf Minutentakt. Von grünen Bäumen, in die Savanne weiter in die Sümpfe.
    Der Bulle ist zuerst nicht so amused über uns. Doch je länger er uns beobachtet desto mehr merkt er und seine Artgenossen, dass wir keine Bedrohung darstellen. Die Herde kommt bis auf ca. 15m näher. Sie bleiben aber auf Distanz, essen fröhlich weiter und posieren vor den saftigen Büschen und Bäumen für uns.
    Nach ca. 45 min beobachten, entscheiden wir uns fürs weiterfahren.
    Wir essen unseren Lunch direkt am Fluss, welcher auch die Grenze zum Kongo bildet. Ein wunderschöner Flecken Erde. Wir entdecken die Flusspferde im Wasser. Die dünnhäutigen Hippos geniessen den Fluss, bzw. das kühle Nass und bleiben so geschützt von der prallen Sonne.
    Auch wenn wir heute keine Raubkatzen gesichtet haben, war am heutigen Tag die Landschaft und die Elefantenherde das Highlight.
    Müde von der langen Fahrt, geniessen wir das Abendessen in unserer Lodge und lassen den Abend schreibend ausklingen.
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  • Day 8

    Elefanten über Elefanten

    February 9, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 29 °C

    Heute haben wir einen abwechslungsreichen Tag vor uns. Nach der gestrigen langen Fahrt, freuen wir uns darauf.
    Um sechs Uhr treffen wir uns zum Frühstück, bevor der Game Drive im nördlichen Teil des Queen Elizabeth Nationalpark losgeht. Der Park hat seinen Namen, zu ehren Queen Elizabeth anlässlich eines Besuches erhalten.
    Auf dem Weg dahin treffen wir auf ein Nilpferd, welches am Strassenrand gemütlich am grasen ist.🦛 Wir halten direkt daneben an. Mächtig grosses Tier, aber durch die kurzen Beine siehts echt witzig aus. Es lässt sich durch uns nicht stören und frisst munter weiter.
    Bereits nach 30 Minuten erreichen wir den Nationalparkeingang. Wir öffnen das Dach und halten Ausschau nach Tieren. Besonders nach Löwen, da wir uns in ihrem Jagdgebiet befinden.🦁 Nach einer Weile sehen wir von weiten ein paar Autos. Eigentlich immer ein Zeichen, dass dort etwas spannendes ist. Laut den anderen Guides sieht mann zwei Löwen, ein Weibchen und ein Männchen. Es braucht einige Zeit bis wir sie durchs Fernglas entdecken können. Sie liegen nämlich am Boden und schlafen. Das Interessante an der Szenerie sind die zwei Kobs, eine grössere Art Antilope, die total paralisiert in der Nähe stehen und die Löwen anstarren. Wir fragen Frank warum sie nicht weggehen und die Chance nützen zu entkommen wenn die Löwen schlafen. Er erklärt uns, dass sie zu fest Angst haben sich zu bewegen. Und dies obwohl die Löwen im Moment null Interesse zeigen, da sie wahrscheinlich noch von einer früheren Mahlzeit vollgefressen sind.
    Wir bleiben noch eine Weile stehen aber die Löwen machen keine Anstalten sich in der nächsten Zeit zu erheben. Wir fahren weiter. Als nächstes entdecken wir ein totes Tier, besser gesagt die Reste davon, an denen sich noch die Geier erfreuen. Es ist eine Kuhantilope. Dieser wird nicht oft gejagt da er einen natürlichen Schutzmechanismus hat welcher bewirkt, dass sein Fleisch innerhalb Minuten bitter wird und dies mögen die Löwen gar nicht. Manchmal erlegen sie aber trotzdem einen damit andere Tiere, wie die Hyänen oder die Geier auch etwas zu essen haben.
    Wenig später stossen wir auf eine grosse Elefantenherde mit vielen Jungtieren. Wir sehen etwas sehr untypisches für Elefanten. Viele legen sich zum schlafen hin und sehen wie riesige Felsen aus. Normalerweise schlafen sie im stehen um bei Gefahr schnell weglaufen zu können. Diese hier scheinen sich aber in der grossen Herde sehr wohl zu fühlen.
    Am See mit den Hippos machen wir auch kurz eine Pinkelpause in der Buschtoilette. 🚽 Gerade als ich fertig bin, höre ich das laute grunzen eines Hippos. Ich bekomme Panik und renne mit heruntergelassener Hose davon und versuche diese im Rennen hochzuziehen. Unterhose schaffe ich, die kurzen Hosen nicht. Am Ausgang des Gebüsches steht Thierry und lacht mich aus. Es war nämlich gar kein Hippo im Gebüsch sondern der Wind hat das grunzen der Hippos rübergetragen, dass es sich angehört hat, als wäre dieses direkt vor mir in den Büschen am See. Ich kann danach selber drüber lachen, als ich mir das Bild im Kopf ausmale wie dies wohl ausgesehen hätte, wenn mich ein Nilpferd mit heruntergelassener Hose verfolgt hätte.
    Leider haben wir keine weiteren Raubkatzen wie Löwen oder Leoparden gesehen, obwohl der Queen Elizabeth Park laut Internet zu den tierreichsten von Afrika gehört. Giraffen und Zebras gibt es hier aber keine. Diese sind vorallem im Lake Mburo Park wo wir gewesen sind.
    Man darf halt nicht vergessen, dass dies wilde Natur und kein Zoo ist. Dies ist auch gut so.
    Auf den nächsten Programpunkt sind wir besonders gespannt. Dieser ist nämlich eine Bootsafari auf dem Kazinga Kanal. Dieser verbindet die zwei Seen George und Lake Eduard. Es wird vermutet, dass es mal ein See gewesen ist, dieser aber durch einen Lavastrom getrennt wurde. Der Kazinga Kanal ist 32km lang. Die Bootssafari ist für uns alle eine Premiere. Wir sind total überrascht als wir ein kleines schickes Boot für uns alleine bekommen und nicht wie die anderen auf ein Touriboot müssen. Wobei mann auch hier wieder sagen muss, vom Massentourismus ist Ugande bisher noch weit entfernt. Dies schätzen wir aber besonders.
    Mit auf dem Boot ist der ,,Käpten" und eine Guidin die uns mit Infos über die Tiere füttert. Als erstes suchen wir den Uferrand nach Nilechsen und Schlangen ab. Thierry ist dies nicht geheur, aber Michä und ich wollen unbedingt eine finden. Leider ohne Erfolg.
    Das erste Tier das wir am Wasser sehen ist ein Büffel, besser gesagt ein Looser Büffel. So werden die Männchen genannt, welche aus der Herde ausgestossen wurden und alleine unterwegs sind. Direkt daneben eine grosse Gruppe Nilpferde mit einigen Babys. Diese sind besonders niedlich. Plötzlich gibt unser Fahrer etwas mehr Gas. Den Grund dafür offenbart sich paar Sekunden später. Ein Nilpferd springt wie ein Wal aus dem Wasser und donnert mit voller Wucht runter. Dem war das Boot wohl zu nahe und darum der Scheinangriff. Es gibt Unmengen an wunderschönen Vögeln. Ein kleines Krokodil sonnt sich nahe am Ufer. Auf der anderen Seite des Kanals entdecken wir eine Herde Elefanten die sich am Fluss eine kühle Erfrischung gönnt. Die Kulisse ist wunderschön. Vor den Elefanten die Hippos die chillen, im Hintergrund die Elefanten, umringt von tausenden kleinen weissen Schmetterlingen und im Baum dahinter sitzt ein Seeadler. Besonders das Babyelefäntchen ist so lustig zum beobachten. Wie ein kleines Kind tobt es im Wasser, lässt sich immer wieder ins Wasser fallen und taucht unter.
    Wir fahren wieder auf die andere Kanalseite und dort stossen wir auf eine Elefantenherde nach der anderen.
    Auf dem Rückweg entdecken wir sogar noch zwei Elefanten, welche komplett im Wasser sind und dort baden. Laut der Guidin sind sie in den Flitterwochen.
    Unser Bootsfahrer fährt unglaublich nahe an die Tiere ran, diese erschrecken ab dem Motor und flüchten aus dem Wasser.  Anstatt wegzugehen fährt er noch näher an die bereits nervösen Tiere hin. Der Bulle ist sehr aufgeregt, fixiert uns und es scheint als würde nicht viel fehlen, dass er angreift. Das Wasser ist nicht tief und für ihn wäre es ein leichtes unser Boot zu rammen. Dann der Schreckmoment. Unser Motor fällt aus und der Bulle ist nur wenige Meter entfernt. Nach paar bangen Sekunden springt der Motor wieder an und jetzt sieht auch unsere Käpten wahrscheinlich ein, dass es totaler Schwachsinn ist, dermassen nahe an die Tiere zu fahren. Denn diesmal düst er mit dem Boot davon. Alles ging so schnell, dass wir nicht reagiert haben etwas zu sagen.
    Zum Schluss sehen wir auf einer kleinen Insel noch den Schwanz eines Krokodils, welches aber sofort ins Wasser verschwindet als es den Motor hört. Wieder im Hafen angekommen erfahren wir, dass das eine Krokodil vor einer Woche einen Buben gefressen hat, als dieser mit seinem Kollegen am fischen war. 🐊Es wurde nur noch einen Teil des Oberkörpers gefunden. Schrecklich. Leider aber eine ständige Gefahr für die Fischer die täglich mit ihren Booten draussen sind um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
    Weiter geht es zum letzen Programpunkt. Dem Schimpansen Trekking in der Kyamburu Schlucht. 🦧Die Chance Tiere zusichten liegt bei 50%. Bevor es losgeht gönnen wir uns das Mittagessen. Dabei haben wir eine fantastische Aussicht auf die 10km lange Schlucht. Sowas habe ich noch nie gesehen. Das besondere an der Schlucht ist, dass in ihr ein Regenwald gewachsen ist. Auch unten in der Schlucht besteht die Chance oder Gefahr, je nachdem wie mans ansieht,  auf Löwen, Elefanten, Nilpferde oder Leoparden zu stossen. Darum begleitet uns wieder eine bewaffnete Rangerin. Wie bereits mehrfach erwähnt: Die Waffe ist jeglichlich für Warnschüsse da. Wir werden an einem bestimmten Stelle rausgelassen, an dieser der Tracker die Schimpansen zuletzt gesehen hat.
    Die Kyamburu Schlucht beheimatet ca. 33 Schimpansen. Sie haben zu 97% die gleiche DNA wie wir Menschen. Die Tiere bilden zusammen eine Community, sind aber tagsüber oft auch alleine auf Nahrungssuche. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Früchten und Blättern, aber ab und zu jagen sie auch im Rudel nach Fleisch. Die Tiere sind dabei äusserst brutal und benutzen dabei oft selbstgemachte Speere um ihre Beute zu töten oder schleudern diese an Bäume. Das Fleisch der Beute gehört demjenigen, welcher die Beute zuerst in die Finger bekommt. Dieser entscheidet dann auch, wer etwas vom Fleisch abbekommt. Die Zähne reinigen sie danach mit Blättern. Viele Jungtiere sammeln deswegen Blätter und bringen diese dann den älteren Tieren, in der Hoffnung so etwas zu erhalten.
    Um einander im Dschungel wieder zu finden wird mittels rufen kommuniziert oder mit einem Ast an einen Baum geschlagen damit die anderen dem Geräusch folgen können.
    Leider haben wir diesesmal Pech und finden die Affen nicht. Dafür haben wir einen cooles Trekking durch den Dschungel.
    See you oder besser gesagt write you.

    Ps. Der Reisverschluss meines zweiten Schuhs ist nach dem Trekking übrigens auch zerstört.
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  • Day 9

    Chicken, Chicken

    February 10, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 27 °C

    Heute ist leider schon die Rückreise nach Entebbe und somit das Ende unseres Ugandatrips.🥲 Eine Nacht werden wir erneut im ViaVia Guesthouse verbringen bevor es morgen am späten Nachmittag an den Flughafen geht.
    Bevor die lange Fahrt beginnt machen wir noch kurz Halt an den Twin Lakes. Die Aussicht runter in die Kraterseen ist gigantisch. Ein toller Abschluss.
    Vorbei geht es an den vielen Schwarzteeplantagen, welche dazu beitragen die Umgebung so unglaublich grün zu gestalten. Es sieht so aus als wäre ein grüner Teppich über den Boden gelegt. Gerade im Bwindi Wald versucht die Regierung die Einheimischen zu ermutigen mehr Teeplantagen anzupflanzen. Den diese halten die Gorillas ab weiter in die Felder einzudringen und die Ernte zu zerstören, da sie den Tee nicht zum essen mögen. Zum anderen werden Arbeitspläze geschaffen. Für die harte Handarbeit bekommen die Teepflücker pro Kilo aber nur 80 Ugandische Schilling von den Fabriken bezahlt, was umgerechnet 0.02 Rappen entspricht. Zudem haben sie keine Schutzkleidung und in den Plantagen verstecken sich oft Schlangen.
    Auch die Kulinarik darf nicht fehlen.
    Ein traditionelles Essen in Uganda und an jedem Ecken zu finden ist Rolex. Dabei handelt es sich nicht um die Uhr, sondern um eine Omelette mit Tomaten, Karotten und Zwiebeln eingerollt in Chapati eine Art Fladenbrot. Anstatt Rolled Eggs wurde dann Rolex draus. Ich mags sehr und hab praktisch jeden Tag eine gegessen.
    Katogo ist eine weitere Spezialität. Es ist ein traditionelles Frühstücksgericht und aus einer Mischung von Zutaten definiert, wie Matoke, Reis, Kartoffeln etc. Für uns Europäer unvorstellbar soviele Kohlenhydrate auf einem Teller. Frank und auch die Angestellten machen sich oft lustig wie wenig wir Europäer in ihren Augen essen. Die eine Serviceangestellte meint sogar wir sollten die Hälfte des Geldes zurück bekommen, da wir ja nichts gegessen hätten.
    Frank war auch schon in Europa. In  Deutschland und in den Niederlanden. Dort war er zum arbeiten. Er erzählt uns, er sei nicht mit den kleinen Portionen klar gekommen. Richtig schockiert sei er gewesen, dass es bei uns im Restaurant nur paar Kartoffeln zum Fleisch gegeben hat und er dann noch ein Vermögen dafür zahlen musste. Auch jeden Mittag Käse und Brot hätte seinem Magen nicht gut getan. Den Ugander sind sich drei warme Mahlzeiten am Tag gewohnt. Wir klären ihn aber auf, dass wir nicht jeden Tag zum Mittagessen Käse und Brot essen.🧀
    Was für ihn auch ein richtiger Kulturschock gewesen ist, als er an der Tankstelle das erste Mal einen Mann sah, der selber sein Benzin tankte. Dies hielt er fotografisch fest und sendete das Bild an all seine Freunde und Familie. In Afrika gibt es nämlich für fast alle Tätigkeiten jemanden So haben die Leute eine Beschäftigung und verdienen Geld. Das wir Europäer alles alleine erledigen wollen ist für ihn total fremd.
    Unseren Schock hatten wir auf dem Gemüse und Früchtemarkt, wo Frank mit uns hielt um frische Früchte zu besorgen.
    Wir kauften drei Ananasse, 2 Mangos und eine Tomate und zahlten dafür, Achtung haltet euch fest, 13 Rappen. 🍍🥭🍅
    In Uganda sind 94%  Christen und am Sonntag gehen die meisten in die Kirche. Dafür ziehen sie extra ihre Sonntagskleider an.
    Für die meisten Schulen muss bezahlt werden. Daher können es sich nicht alle Eltern leisten ihre Kinder in die Schule zu schicken. Da viele Kinder von weiter weg kommen kehren die Kinder nicht wie bei uns täglich nachhause zurück, sondern sind jeweils für drei Monate fort. Wie ein Internat.
    Was uns auch jedesmal ins staunen versetzt sind die Mengen an Gütern welche per Auto, Roller oder Velo transportiert werden. Auf dem Autodach wird der ganze Hausrat aufgetürmt, das gesamte Velo mit Bananen behangen. Das Beste was wir gesehen haben, waren drei Bettgestelle welche auf einem Roller transportiert wurden. Unglaublich.

    Unterwegs machen wir am Strassenrand, angrenzend an einen Wald eine Mittagspause. Es geht nicht lange und wir werden von einer Gruppe Jugendlicher angestarrt. Es sind Kuh - und Geisshirten, heisst die Eltern haben nicht die finanziellen Mittel die Kinder in die Schule zu schicken. Wir essen nicht alles auf sondern schenken den Kindern den Rest. Sie freuen sich wahnsinnig darüber und teilen das wenige untereinander auf. Die letzten Tage hatten wir immer paar Snacks dabei. Ausgerechnet heute nicht. Uns tut es leid können wir ihnen nicht mehr geben. Wie gerne würden wir jedem etwas Geld geben. Aber Frank bittet uns dies nicht zumachen, um das Betteln nicht zu fördern.
    Als wir durch eine grössere Stadt fahren, fragt Frank uns, ob wir Überaschungen mögen. Wir bejahen dies und er weisst uns an die Fenster zu öffnen und die Kameras bereit zuhalten. Wir sind alle total gespannt. Aber was dann kommt hätten wir nie erwartet. Frank hält bei einem Markt am Strassenrand. Wir werden innert Sekunden von Teenagern umringt welche uns mehrere Poulet- und sonstige Fleischspiesse vors Gesicht halten. Thierry quasi schon fast in den Mund. Dabei wird von allen Seiten geschrien ob wir Chicken kaufen wollen. Immer mehr kommen mit ihren Gütern. Getränke, Erfrischungstücher, Früchte und Mais sind nur paar davon. Wir werden total überrannt und sind völlig überfordert. Ich konnte nur gerade am Anfang ein Video machen wo es noch wenige waren. Danach musste ich schauen das mir kein Pouletschenkel in den Mund gestossen wurden. 🐔🐔🐔Der eine fragt mich plötzlich ob ich Instagram habe und ich ihm meinen Accountname gebe.  Plötzlich kommt ein etwas ,,älterer" Junge schiebt den anderen zur Seite und öffnet das Fenster ganz. Er sagt sagt mir seinen Namen und hält mir wieder einen Spiess vor die Nase. Diesen will er Michä und mir for free geben. Wir lehnen dankend ab. Aber erst als Michä ihm sagt sie esse kein Fleisch (was nicht stimmt) nimmt er uns das Poulet vor dem Gesicht weg. Wir müssen die ganze Zeit lachen und auch Frank amüsiert sich prächtig ab seinem Streich. Das nenn ich im wahrsten Sinne wirklich mal eine Überaschung.
    Frank ist wirklich ein toller Typ und Guide. Er hat so gut zu uns geschaut und sich immer für uns eingesetzt, wenn es um die Preise bei Verhandlungen ging. Falls ihr mal vorhabt eine Reise nach Uganda zumachen, meldet euch doch bei uns, dann können wir euch Franks Kontakt geben.
    Uganda hat soviel zu bieten. Landschaftlich, Tiermässig, kulturell und sehr freundliche Menschen. 🌍🐒👨‍👩‍👧‍👧
    Wir hoffen das Land kann seinen Charme noch lange behalten und wird nicht vom Massentourismus überrannt.
    Am Anfang hab ich euch gesagt, Uganda wird die Perle Afrikas genannt. Für uns stimmt das voll und ganz, es hat uns aus den Socken gehauen und wir würden jederzeit wieder kommen.
    Uganda hat uns soviele unvergessliche Erlebnisse geschenkt und wird für immer einen Platz in meinem Herz haben. 🇺🇬♥️
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  • Day 10

    Parfume Deluxe

    February 11, 2023 in South Africa ⋅ 🌧 19 °C

    Heute geht unsere Reise weiter nach Südafrika.
    Nach einem gemütlichen Frühstück zu zweit, checken wir unsere Zimmer aus und schmeissen das Gepäck an die Reception. Michä verzichtet aufs Frühstücken und gönnt sich lieber ihr Hauptnahrungsmittel - Banana Smoothie😝.
    Wie bereits am Vorabend, erkundige ich mich nochmals nach meinem Kitegepäck. Es wurde immer noch nicht an die Reception gebracht, am vereinbarten Punkt; und wie Ihr wisst, es ist mir heilig🙈. Ich weiss aber seit gestern Abend,dank moderner Technik, dass es im Hotelareal sein muss. Im Vergleich zur Reise "Afrika 2021" mit unserem Gepäckdilemma, habe ich nämlich mittlerweile unsere Gepäcke mit Samsung SmartTags ausgestattet - Tina und ich gaben Ihnen die Namen: Aragorn, Gimli, Gandalf und Legolas, dass sind die vier Freunde und Kämpfer aus Herr der Ringe. Ich sehe daher fast jederzeit wo sich unsere Gepäckstücke befinden.
    Wir chillen bis um kurz nach ein Uhr in den Hängematten, lesen, geniessen die Sonne, bzw. ich natürlich den Schatten😉 und bezahlen die letzten Getränke.
    Es ist brütend heiss an diesem Tag und schon der kurze Gang den Hügel hoch zur Reception treibt uns den Schweiss aus den Poren. Da steht mein Handtäschchen😍 - scheinbar wollte doch kein Ugander auf dem Viktoria Lake foilen gehen.
    Scheibe, da hängt ja noch mein Foilhelm am Täschchen🙈. Mein Hauptgepäck scheint aber schon gut gefüllt zu sein. Jedoch mit etwas umräumen und zusammendrücken gelingt es, den Helm einzupacken.
    Die Fahrt zum Flughafen dauert ca. 15 Minuten. Vorbei geht es an einem typisch afrikanischen Markt sowie am Komplex des UN RSCE, das United Nations Regional Service Center Entebbe. Hier ist quasi das Hirn, vieler UN Feldmissionen (Hilfs- & Friedensmissionen) für ganz Afrika und Weltweit. Es geht in Entebbe aber nicht um die operativen Missionen, sondern viel mehr darum, die Verwaltungs- und Supportfunktionen kundennah, effizient und vor allem von einem weniger volatilen Standort aus zu konsolidieren und zu planen - rund 62% aller Weltweiten UN- Feldmissionen werden von hier supportet. Aus der Ferne sichten wir die grossen, weissen UN- Helikopter. Von der Mil Mi-8, über die Mil Mi-17 bis zur bestialisch grossen Mil Mi-26 stehen sie da. Daneben unbewaffnete Mil Mi-24, vermutlich von der ugandischen Luftwaffe. Ich erläutere den Ladys, dass dies die Helikopter seien, welche Hilfsgüter und "Blauhelme" (UN Friedenstruppen) in Kriegsgebieten absetzen, um der lokalen Bevölkerung zu helfen.
    Kurz vor dem Flughafen entsteht ein Stau. Endlich am Gate angekommen, werden alle Leute gebeten aus dem Auto zu steigen und das Gepäck drinnen zu lassen. Wir laufen durch eine Sicherheitskontrolle, während das Taxi neben uns fährt, und steigen wieder ein. "Was war den das 🤣?", denken wir uns. Wohl viel mehr Arbeitsbeschäftigung als eine effiziente Sicherheits- / Waffenkontrolle, da man ja Handfeuerwaffen immer noch im Auto hätte verstecken können 🤷🏾‍♂️.
    Im Flughafen werden wir erneut durchleuchtet und befragt. Wir kommen zum Gepäckschalter. Wir geben unsere Gepäcke ab und ich frage wo der Oversize-DropOff für mein Foilboard ist. Die Frau am Schalter schaut mich fragwürdig an.
    Ich zeige aufs Board und erläutere Ihr, dass dies wohl nicht durch die Förderbänder geht. Sie weiss aber nicht genau was sie darauf antworten soll und meint sie werde es zum DropOff tragen. Mir ist dies nicht geheuer.
    Ich verstehe eigentlich kein Luganda, aber ihre Gestik und Mimik sprechen Bänder. Ich sage Ihr, sie solle doch bitte vorausgehen und nehme ihr das "schwere" Gepäck ab 😉. 20 Meter weiter hinter den Schaltern, steigen wir aufs Gepäckband. Ein Techniker repariert gerade das Band, welches hinunter zum Flughafen raus geht. Er erläutert der Frau, dass das Board hier nicht drauf könne. Wir gehen zurück zu Ihrem Schalter und fragen die Frau, welche die Business Kunden einchecken würde. Sie hat sowieso nichts zu tun, da es keine Business Kunden zum einchecken hat. Sie übernimmt aber auch nicht die Economy Kunden, welche bereits anstehen und nicht abgefertigt werden, weil die Frau mit mir auf der Suche nach dem Oversize DropOff ist 🤣 - interessante Arbeitsmoral🙃😉. Die BusinessClass Frau weiss aber auch nicht mehr. Jetzt wird das Funkgerät zur Hand genommen und kurzerhand ein Wägeli-Boy organisiert. Zurück am Förderband hat der Techniker das Band repariert. Auf Englisch wird von unten durchgegeben, dass wir mein Board nun runterlassen können. Dies wird jetzt, wie es sich gehört 😉, direkt und persönlich zum Flieger gebracht. Tinchen und Michä schauen, dem ganzen Spiel von der Seite zu und grinsen, als ich erleichtert zu ihnen laufe.
    Wir kommen zum Schalter wo unsere Pässe ausgestempelt werden. Der Mann im Kabäuschen hat extrem gute Laune, spricht mit uns, lacht und wünscht uns einen schönen Aufenthalt in Südafrika. Wieder eine Sicherheitskontrolle. Rucksack runter in die Kiste, Tablet raus, die Hosentaschen leeren und auch die Schuhe ausziehen. Nach der Kontrolle werde ich gebeten, das kleine, noch verschweisste und ungeöffnete Wasser weg zu schmeissen. Okei, denke ich mir.. Ob in meiner ChillyBottle noch Flüssigkeiten seien? Ich antworte aus voller Überzeugung "Nein, er könne gerne nachschauen.." und wackle mit dem Rücken und somit mit meinem Rucksack. "Nein, es sei in Ordnung". Ich denke mir: "Hmm, okay, die durchsichtige verschweisste Plastikflasche muss ich wegwerfen, aber in die Metallflasche will keiner reinschauen..😉, nun gut."
    Es ist ein kleiner Flughafen. Wir suchen unser Gate. Handys noch kurz aufladen und ein "Cöceli" (Coca Cola) für den Flug kaufen gehen. Ich merke wie meine ChillyBottle doch noch zu einem viertel mit Wasser gefüllt ist.. "Uuuuuups 🙈, denke ich mir. Hätte er doch besser nochmal ins Fläschchen geschaut🤫."
    Wir borden den Flieger, eine Bombardier C9000, was für ein kleines süsses Flugzeug. Uns fällt auf, dass es hier 3-4 profesionelle Vordrängler hat und amüsieren uns gelassen über ihr Verhalten. Einer von Ihnen trägt ein gelbes Sportshirt. Er ist unser Mr. Schweiss, weil er selbst an der frischen Luft dermassen "schweisselet" das es uns schier umhaut. Ich durfte bereits bei einer Kontrolle schon hinter Ihm anstehen und den charmanten Duft reinziehen. Erneut konzentrierte ich mich also wieder, dass es mich nicht hinter Ihm von den Socken haut und bin eigentlich froh, drängt er erfolgreich vor.
    Im Flieger die grosse Überraschung. Einmal dürft Ihr raten wo Tina und ich sitzen.... Ich halte grundsätzlich relativ viel aus. Doch der penetrante, in der Nase stechende Schweissgeruch ist unzumutbar. Tina hat Ihre Maske bereits angezogen. Ich hoffe noch auf die Luftumwälzung im Flieger, werde dann aber doch von der Realität auf den Sitz gedrückt. Und so muss auch ich kurz nach dem Start passen und mir die Maske anziehen. Es hilft nichts und mir ist schon übel. Tina greift in Ihre Tasche. Glücklicherweise haben wir noch einen "Tigerbalm Riechstift". Dieser beinhaltet auch Tigerbalm Öl, welches wir unter die Nase reiben können. Jetzt brennen mir zwar die Augen vom Ölduft, welcher aus der Maske nach oben strömt und ich sehe kaum mehr bis zu meinem Handy. Das Öl wandert auch auf meine Lippen und brennt wie Sau, aber der Geruch kann neutralisiert werden. Ich denke mir nur: "Ja, wir sind in Afrika und es war an diesem Tag extrem heiss. Viele schwitzen und keiner schmeckt nach Rosenblüten, aber das ist dann doch eine extreme Zumutung und der "Katze ans Füdlä gspöit", wenn einer dermassen die Luft im Flieger mit seinem Ambiente verpestet." Auch seine Kollegen haben lecker gerochen.
    Der Flug verläuft im kleinen Flugzeug selbst auf 36000ft holprig. Die Piloten sind wohl gut gefordert, weichen wir an zahlreichen hohen Gewitterwolken aus. Im Landeanflug gibt es eine hässige Turbulenz, so dass der Flieger so richtig runtersackt. Tina erschrickt und ihr gefällt die Situation gar nicht mehr. Sie mag keine Landeanflüge und schon gar nicht wenns noch ruckelt. Ich versuche Ruhe auszustrahlen und sie zu beruhigen. Am Boden angekommen taxelen wir erstmals noch 10 Minuten quer über den Flughafen bis wir unseren Standplatz erreichen. Wir spoten und reissen Witze, ob der Pilot uns wohl nun bis in den Krüger Nationalpark rollen will und dass wir dann zumindest einen kurzen Weg im Bus haben sollten. Und tatsächlich: Zum Flieger aussteigen, in den Bus hineinsteigen und schauen, dass Mr. Schweis sich am anderen Ende des Buses befindet, und nach 3 Minuten sind wir schon in den Hallen. Wir sind schnell unterwegs und so stehen wir beim Einreiseschalter an dritter Stelle an. Plötzlich kommen immer mehr Afrikaner von allen Seiten und wir grinsen über das Gewusel und das Vordrängeln. Auch die profesionellen Vordränger werden von uns gespotet. Sie verhalten sich ruhig - sie haben wohl ähnlich einem Löwenrudel gerade gegessen und sind daher energielos😉.
    Beim ersten Mann am Schalter geht das Einreisen sehr lange. In meiner periferie entdecke ich ein gelbes Shirt. Das Ambiente ist auch wieder da. Mr. Schweiss hat es tatsächlich geschafft, als einer der letzten, plötzlich wieder neben uns zu stehen. Michä meint nur: "Eyy, we're in Line!", er meint nur "Yeah, Yeah..." und wir zwängen uns an Ihm vorbei. Die Frau hinter uns gewährt ihm Eintritt in die Anstehlinie. Sie muss wohl vom Gestank erstarrt sein oder hat Mitleid - keine Ahnung was sie reitet. Wir passieren und erhalten unser Reisegepäck extrem schnell. Leider aber keine Spur vom Kitegepäck. Ich laufe den Flughafen ab, vom Oversize Schalter 1 zum 2 und wieder Retour. In der Zwischenzeit komme ich endlich ins Wlan und aktualisiere meine SmartTags. Aragorn, Gimli und Gandalf sind hier, doch Legolas.... oh Sckreck.... letzte Position war vor 5 Stunden am Entebbe Airport. "Wo treibt sich der Streuner jetzt schon wieder herum", frage ich mich. Nach weiteren 15 Minuten finde ich Legolas in der SmartFind App. Ich bin erleichtert. Nach 10 weiteren Minuten taucht mein Foilboard auch endlich am Schalter 1 auf.
    Wir verlassen den Flughafen von Johannesburg und sind positiv erstaunt, denn unser Uber-Fahrer wartet trotz Verspätung immer noch auf uns.
    Müde von der Reise erreichen wir nach einer zehn minütigen Fahrzeit unser Hotel und gehen ohne Nachtessen ins Bett. 
    Doch zuerst muss ich noch das Fenster im Badezimmer provisorisch reparieren. Endlich könnnen wir unsere ,,Kabelbinder" benutzen. Die schleppen wir immer mit konnten sie aber noch nie einsetzen.
    Mac Gyver wäre stolz gewesen. 😁
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