- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Thursday, October 17, 2024 at 12:20 PM
- 🌧 14 °C
- Altitude: 354 m
SpainPuente la Reina42°40’25” N 1°48’37” W
Pamplona bis Puente la Reina (26 km)
October 17, 2024 in Spain ⋅ 🌧 14 °C
Wie du weißt, bin ich Frühaufsteher. Bis jetzt hat sich das natürlich auch noch nicht geändert und ich war um 4 Uhr wach. Ich habe mich schnell und heimlich aus dem Bett geschlichen und meine Sachen mitgenommen, da ich nicht mehrfach wiederkommen wollte, da die anderen noch schliefen. Ich war mir aufgrund des Schnarchens auch zu jedem Zeitpunkt sicher, dass ich sie nicht geweckt habe. Neben mir haben zwei Frauen in den Betten geschlafen und beide haben ganze Wälder im Schlaf gerodet. Es war furchtbar laut, gegen diesen Radau kommen meine Stöpsel auch nicht mehr an. Aber das war nicht der Grund für mein frühes Erwachen. Das liegt einfach daran, dass ich bescheuert bin. 🥲
Es gab in dieser Herberge leider keinen zugänglichen Gemeinschaftsraum, was sehr blöd war, da ich nirgendwo so richtig Licht hatte. Habe mich vor so 3 Automaten gesetzt und dort meine Tasche gepackt. Ich hätte auch in die Küche gehen können, aber das Licht von dort wäre im ganzen Schlafsaal sichtbar gewesen und das wollte ich nicht. Um ca. 5 Uhr war ich dann bereit zum Loslaufen. Es wurden schwere Gewitterschauer vorhergesagt, also war ich darauf vorbereitet, ordentlich nass zu werden. Das ging vorerst leider in die Hose (später mehr dazu). Denn die Tür war einfach abgeschlossen und ich bin nicht rausgekommen. Dann hieß es also noch warten. Um 6 Uhr ist dann der Mitarbeiter gekommen, der mir gestern um 22:30 Uhr noch aufgemacht hat. Was haben die bitte für Arbeitszeiten? Naja, jedenfalls bin ich dann um kurz nach 6 losgelaufen zu der ersten Tour. Das Tolle in einer Stadt ist, dass man sich quasi nicht verlaufen kann, da alles ausgeschildert ist. Falls du dich fragst woher ich den richtigen Weg überhaupt kenne habe ich mal ein paar Fotos gemacht. Meistens ist es ein aufgesprayter gelber Pfeil in die richtige Richtung. Es gibt aber auch so Wegsteine und Schilder. In Städten gibt es die Wegmarkierungen auf dem Fußweg wie auf dem Video hoffentlich zu sehen. Dumm nur, wenn es dunkel ist und man nichts sieht. Denn ein gelber Pfeil ist im Dunkeln natürlich unsichtbar. Darum bin ich ab und zu etwas wild durch die Gegend geigelt und hab länger gebraucht als nötig, bis ich Pamplona verlassen habe. Kaum war ich aus der Stadt raus, waren natürlich auch alle künstlichen Lichtquellen weg und es war stockdunkel. Passend dazu hat es richtig, richtig heftig angefangen zu regnen. 🌧️
Und das ging richtig in die Hose. Die war einfach wie ein Schwamm und hat das ganze Wasser einfach aufgesaugt und ich hatte einen ganz nassen, kalten Po. So nass im Schritt zu sein, war kein schönes Gefühl, ich weiß gar nicht, was meiner Freundin daran so gefällt. 🥰
Der Rest der Ausrüstung ist soweit okay. Die Jacke hält genau so wie die Schuhe dicht. Jedoch schwitze ich darin ohne Ende. Ich bin eine ganze Zeit ohne Jacke gelaufen, bis es wieder angefangen hat zu regnen. Hauptsächlich aber, damit die Kopfhörer nicht nass werden. Da ich nur Fleece-Oberteile habe und diese kaum Wasser saugen, sind die im Regen auch angenehm zu tragen. Die Wanderstöcke, die ich jetzt habe, besitzen keinen AntiShock und das merke ich schon recht deutlich. Da durch das Aufschlagen auf dem Boden der Stock in Schwingung gerät und diese von der Hand absorbiert werden müssen, ermüdet die Hand schneller. Die Schuhe halten auch dicht, jedoch schwitze ich und durch die Hose läuft auch Wasser in die Schuhe. Dagegen ist die Membran machtlos. Aber nicht nutzlos ! Denn für mich ist klar, dass es auf 20 km keinen Schuh gibt, der trocken bleibt. Es geht aber viel mehr darum, das schmutzige Pfützenwasser und alles, was darin lebt, von meinen Füßen fernzuhalten. Denn Blasen und Schmutzwasser sind definitiv keine gute Kombination. Die Passform des Schuhs scheint aber in Ordnung zu sein, da ich nach dem ersten Tag noch keine Blase habe. Ich hatte erst die Befürchtung, dass die Schuhe zu klein sein könnten, da die Füße nach ein paar Kilometern noch anschwellen, aber das ging gut und ich bin zufrieden damit. Mal schauen, wie es morgen wird, denn im Vergleich zu heute werden sie jetzt, bis ich wieder zu Hause bin, nicht richtig trocknen.
Ansonsten ist nicht viel passiert. Ich bin eben gelaufen. Mal auf der Straße, mal auf Wanderwegen, mal bergauf und auch bergab. Da ich früh los bin, war ich auch der Erste in der Herberge. Ich wäre gerne noch weiter gelaufen als die 26 km, aber die nächste Herberge wäre erst bei 41 km gewesen. Das wollte ich an meinem ersten Tag nicht. Wo es morgen hingeht, weiß ich noch nicht, aber dass die Saison schon zu Ende ist, erkennt man an den Öffnungszeiten der Herbergen. Denn die meisten machen ab Anfang Oktober zu. Die Herberge hier hat aber wenigstens einen gut nutzbaren Gemeinschaftsraum und ich werde mich gleich dort hinsetzen und schauen, ob ich ein paar Leute kennenlerne. Aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich wenig Lust habe, gerade viel mit Menschen zu reden. Es sind aber auch wirklich viele Leute hier mittlerweile. Die meisten sind übrigens Spanier.
Ich weiß garnicht wie das wieder so ein langer Text werden konnte. Hab wohl das Bedürfnis dir viel zu erzählen.Read more















Traveler
Oh, Sonnenschein 😃