• München - Achensee 112 km - 1060 Hhm

    10. syyskuuta 2024, Saksa ⋅ ☁️ 17 °C

    München hat den inoffiziellen Titel der nördlichsten Stadt Italiens, auch ein Grund diese Tour hier zu beginnen.
    Der Hauptgrund:
    Italien ist schön und sehr vielfältig. Jede Region hat seine eigenen Traditionen, sein eigenes Dialekt und, ganz wichtig, seine eigenen Gerichte.
    Wenn selbst in Deutschland zu sehen ist, in welcher Gegend man dies- oder jenseits des Limes lag, kann man sich gut vorstellen was die Kultur des Mutterlandes des römischen Reiches zu bieten hat. Fand übrigens Goethe auch, wie man weiß.
    Nicht zuletzt: Man kommt ohne lästiges Fliegen zumindest in den nördlichen Teil von Bella Italia.
    Der allerletzte Grund: Ich habe jetzt fast 5 Jahre etwas italienisch gelernt, vor allem mit dem Nativ Speaker Ivan und der App Busuu. Beides eine Empfehlung!

    Nach der Stadtgrenze ging es weitestgehend asphaltiert und gerade auf Radwegen oder wenig frequentierten Nebenstraßen, insgesamt ohne steile Anstiege. Schöne Dörfer mit vielen intakten Bauernhöfen, Kuhherden auf romantischen Wiesenhügeln und immer wieder Pferde, manche sogar mit Mückennetz auf dem Kopf. Meist rollte es sich gut über Asphalt, gelegentlich auch Feld- und Waldwege, wo man besser stehend fährt.
    Kleine Nieselregeneinlagen brachten bergauf etwas Kühlung. Angekommen am Tegernsee musste ich erst mal Halt machen, um das schöne Panorama zu bestaunen. Ein Stück Kuchen direkt auf einer Uferterrasse war für die ersten gut 60 km ein gutes Pausenbrot.
    Weiter ging es nun meist auf Waldwegen durch Wildbach Kreuth, bekannt durch liberale Selbstvergewisserungstreffen…
    Immer in Hörweite zur schönen glatten Bundesstraße ging es nun bergauf, bergab auf Waldwegen in Richtung Achenpass. Eine Rasthütte mit Schaukelfunktion hätte einen guten Schlafplatz abgegeben. Aber um bereits 17 Uhr zu faulenzen, fühlte ich mich noch zu frisch. In Grenznähe fand ich dann eine planierte Fläche an einer Wegkreuzung und packte Hinter ein paar Büschen meine Zeltsachen aus, als just ein großer Off-roader 20 Meter vor mir anhielt. Ob die Fahrer mich bei meinem illegalen Treiben gesehen hatten, konnte ich nicht ausschließen. Als aber nach 3 Minuten ein weißer T5 anbrauste, die Männer sich kurz unterhielten, ein paar Sachen übergaben und
    schnell in verschiedene Richtungen davonfuhren, war ich mir nicht sicher, ob das hier auch illegal war.
    Ich packte lieber schnell meine Sachen wieder ein und beschloss doch konventionell zu übernachten. Bis zu einer Ortschaft war es dann noch eine gute Stunde Fahrt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam ich dann in Achenkirch an. Mein Hunger trieb mich dann ins erstbeste Restaurant, wo ich in Ruhe nach einer Übernachtung googeln konnte. In Achenkirch war alles belegt, nur in Pertisau, 12 km weiter wurde ich fündig. 21:30 Uhr kam ich nach einer romantischen Mondscheinfahrt an. Der Hotelier war schon lange zu Hause, hatte aber die Schlüssel für mich stecken lassen….
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